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Blutzucker messen: So klappt’s

Eine Messung des Blutzuckerspiegels (BZ-Messung) gehört für Diabetiker:innen zum Alltag. Unsere Expertin gibt Tipps, wie eine Messung des Blutzuckerspiegels erfolgreich gelingt.

Blutzuckermessung

Blutzucker messen: Wann und wie oft?

„Eine Blutzuckermessung hängt von der Art und der Therapie des Diabetes ab", erklärt Manja Spohn , Diabetesberaterin der Deutschen Diabetesgesellschaft und tätig im Helios Hanseklinikum Stralsund. Patient:innen mit Diabetes mellitus, die beispielsweise orale Antidiabetika einnehmen, benötigen in der Regel keine BZ-Messungen. Hier reicht die Bestimmung des HbA1c alle drei Monate.

Nehmen Typ 2-Diabetiker:innen keine Antidiabetika ein, muss der Insulinwert für gewöhnlich täglich gemessen werden. Sobald die Patient:innen Insulin spritzen, sind Blutzuckermessungen täglich notwendig.

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Wenn die Behandlung von Diabetes durch eine Insulintherapie erfolgt, richtet sich die Häufigkeit der BZ-Messung sowohl nach der Art der Insulintherapie als auch nach äußeren Faktoren. „Manche Patientinnen und Patienten sind dazu angehalten ihre Blutzuckerwerte einmal täglich zu messen, andere wiederum bis zu viermal am Tag oder häufiger," ergänzt die Expertin.

Grundsätzlich sollte eine Überprüfung der Werte sowohl vor der ersten Mahlzeit (Nüchternwert) als auch vor dem Schlafengehen erfolgen.

Folgende Aspekte können zusätzliche Messungen erforderlich machen:

  • Erkältung oder Unwohlsein.
  • Symptome einer Überzuckerung: Schwächegefühl, starker Durst, vermehrtes Wasserlassen, Konzentrationsstörungen, Übelkeit etc.
  • Symptome einer Unterzuckerung: Starkes Schwitzen, zitternde Hände, Unruhe, Herzrasen, Heißhunger, Konzentrationsschwäche etc.
  • Sport oder körperliche Aktivität.
  • Reisen mit Zeitverschiebung.

Sind die Werte außergewöhnlich hoch oder niedrig, sollten die Patient:innen eine ärztliche Praxis aufsuchen.

Den Blutzucker richtig messen

Diabetiker:innen können die Blutzucker-Selbstkontrolle vornehmen, indem sie mit einer feinen Lanzette einen Tropfen Blut aus der Fingerspitze gewinnen und den austretenden Tropfen Blut auf einen Teststreifen auftragen. Betroffene führen diesen in ein Blutzuckermessgerät ein. Nach kurzer Zeit zeigt das Messgerät das Ergebnis an.

Das sollten Sie bei der Blutzuckermessung beachten:

  • Verwenden Sie jede Lanzette nur einmal. Bei mehrmaligem Gebrauch erhöht sich die Gefahr einer Infektion.
  • Achten Sie auf saubere Finger. Zuhause reicht Händewaschen aus, im Krankenhaus sollten die Finger desinfiziert werden.
  • Es hilft, unmittelbar vor der Blutentnahme, die Hand oder den Arm leicht zu massieren oder zu schütteln. Das regt Ihre Durchblutung an und erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Blutprobe.
  • Wischen Sie den ersten Bluttropfen ab. Im ersten Tropfen kann Gewebeflüssigkeit den Wert verfälschen.
  • Stechen Sie nicht direkt in die Fingerbeere, sondern eher seitlich. Dort sind die Blutgefäße dichter. Gleichzeitig befinden sich dort weniger Schmerzrezeptoren.
  • Pressen Sie die Fingerspitze nicht zu stark, sonst kann sich die Blutprobe durch Gewebewasser verdünnen.
  • Wechseln Sie die Entnahmestellen regelmäßig. Lassen Sie beim häufigen Messen Daumen und Zeigefinger aus.
  • Verwenden Sie nach der Messung eine feuchtigkeitsspendende Handcreme.

Dokumentation des Blutzuckerwerts

„Diabetiker:innen sollten ihren Messwert und die abgegebene Insulineinheit in einem Blutzucker-Tagebuch dokumentieren", empfiehlt Diabetesassistentin Manja Spohn. Die tägliche Dokumentation sei wichtig für die Patient:innen selbst, das Diabetesteam und die behandelnden Ärzt:innen. Anhand der Werte könnten die Expert:innen eine Therapie gegebenenfalls anpassen.

Folgende Möglichkeiten bieten sich für eine genaue Dokumentation:

  • Handschriftliches Diabetestagebuch.
  • Blutzuckermessgeräte, die die Werte automatisch speichern.
  • Blutzucker-Apps auf einem Mobiltelefon.

Diese Fehler sollten Sie vermeiden:

  • Kein Händewaschen vor der Messung.
  • Zu wenig Blut auf dem Teststreifen.
  • Veraltete Teststreifen.
  • Direkt in die Fingerkuppe stechen anstatt seitlich.
  • Die Fingerkuppe zu stark pressen.
  • Immer an derselben Stelle stechen.

Hände pflegen bei Diabetes

Häufiges Stechen und eine schlechte Wundheilung können die Hände sehr strapazieren. Außerdem ist etwa ein Drittel aller Zuckerkranken von einer Funktionsstörung der Haut betroffen. Menschen mit Diabetes mellitus müssen daher besonders auf eine sorgfältige Pflege ihrer Hände und Füße achten. Spohn rät: „Vor allem nach der Blutzuckermessung sollten die Hände gepflegt werden, um Infektionen vorzubeugen."

Außerdem zählt zu einer richtigen Hautpflege auch eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme. Expert:innen empfehlen eine tägliche Trinkmenge von etwa zwei Litern.

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