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Expertinnen klären auf

7 Mythen über Schwangerschaft und Geburt während der Pandemie

<strong>7 Mythen</strong> über Schwangerschaft und Geburt während der Pandemie © Foto: adobe.com © artmim

Ein Kind in Zeiten von Corona zu bekommen, bedeutet für werdende Eltern eine Extremsituation in einem Ausnahmezustand. Eine Mischung aus Freude, Aufregung aber auch Angst und Unsicherheit begleitet künftige Mütter und Väter bis zum entscheidenden Tag.

Maria Lopez ist leitende Hebamme in der Helios Mariahilf Klinik in Hamburg. Zusammen mit Dr. Kerstin Hammer, Leiterin der Geburtshilfe und Pränatalmedizin nimmt sie Stellung zu sieben gängigen Mythen rund um das Thema Schwangerschaft und Geburt während der Pandemie.

  1. Angebote rund um das Thema Geburtsvorbereitung fallen aus

    Schwangeres Paar schaut in einen Laptop auf dem Schoß der Frau
    Viele Kliniken bieten eine digitale Kreißsaalführung an | Foto: adobe.com © krumanop

    Falsch! Aufgrund der aktuellen Maßnahmen zum Infektionsschutz finden Elterninformationsabende, geburtsvorbereitende Kurse oder Kreissaalführungen nicht vor Ort in der Klinik, sondern digital statt. Das ersetzt zwar nicht den persönlichen Kontakt und Austausch, ermöglicht es werdenden Eltern allerdings, sich so gut wie möglich auf den Tag der Geburt vorzubereiten. „Viele Schwangere beruhigt es, den Kreissaal zu sehen, bevor der Nachwuchs auf die Welt kommt. Das schafft Vertrauen und die werdenden Eltern wissen, was auf sie zukommt“, erklärt Maria Lopez, die bereits seit 32 Jahren als Hebamme in der Helios Mariahilf Klinik arbeitet.

  2. Während der Pandemie können Frauen früher in den Mutterschutz

    Dieser Mythos ist falsch! Der Mutterschutz regelt, ab wann der Arbeitgeber dazu verpflichtet ist, eine Schwangere von der Arbeit zu befreien und ab wann sie nach der Geburt wieder beschäftigt werden darf. „Die zeitlichen Rahmenbedingungen des Mutterschutzes werden durch Corona nicht verändert“, erklärt Dr. Kerstin Hammer. Der Arbeitgeber ist allerdings dazu verpflichtet, die Beschäftigung für Schwangere und Stillende sicher zu gestalten. Hier fordert die Pandemie Vorgesetzte heraus.

    Auch die Rahmenbedingungen zum Beschäftigungsverbot gelten unverändert. Es muss geprüft werden, ob der Arbeitsplatz für eine werdende Mutter mit einem erhöhten Risiko verbunden ist. Ist dies der Fall, muss der Vorgesetzte prüfen, ob die Schwangere eine andere Tätigkeit ausführen kann. Wenn das nicht möglich ist, greift das Beschäftigungsverbot. In jedem Fall sollte das Risiko individuell bewertet werden. 

  3. Frauen müssen ihre Babys ohne ihre Partner zur Welt bringen

    Mann hält Frau die Hand während der Geburt
    Es ist wichtig, dass der Partner bei der Geburt dabei ist | Foto: adobe.com © motortion

    Es gelten regionale Unterschiede, aber in den meisten Fällen ist der Mythos falsch! Viele Frauen machen sich Sorgen, wenn sie an den Tag der Entbindung denken. Die Vorstellung ihr Kind ohne Partner oder eine Begleitperson zur Welt zu bringen, beunruhigt die meisten Schwangeren noch mehr. Hebamme Maria Lopez erzählt uns von der aktuellen Situation in der Helios Mariahilf Klinik in Hamburg: Väter dürfen dort nach wie vor bei der Geburt dabei sein und ihre Kinder später auf der Wöchnerinnenstation besuchen.

    Das gilt allerdings nicht für die Geschwister des Neugeborenen, was viele Mütter belastet. „Viele Frauen möchten nicht auf unbestimmte Zeit von ihren Kindern zuhause getrennt sein. Das ist auch ein Grund, warum wir eine steigende Zahl an außerklinischen Geburten und ambulanten Entbindungen verzeichnen“, erklärt die erfahrene Hebamme.

    Hinweis: Da die Besuchsregeln für Geburtskliniken in den verschiedenen Bundesländern unterschiedlich geregelt sind, ist es ratsam sich bereits vor der Geburt zu erkundigen, wie die aktuellen Besuchsregeln lauten.

  4. Schwangere müssen bei der Geburt einen Mund-Nasen-Schutz tragen

    Nicht richtig. Helios ermöglicht Schwangeren auf Wunsch eine Geburt ohne Maske. Empfindet die Frau einen Mund-Nasen-Schutz als störend oder hinderlich während sie entbindet, haben die Hebammen, Ärztinnen und Ärzte Verständnis dafür, wenn sie diesen abnimmt. Für das Personal sowie die Begleitperson gilt eine Maskenpflicht.

  5. Covid-19 infizierte Mütter werden von ihren Säuglingen getrennt

    Eine Mutter hält ihr Neugeborenes in den Armen
    Wörtlich übersetzt heißt Bonding – Bindung. Es beschreibt die wichtige Beziehung zwischen den Eltern und ihrem Kind | Foto: adobe.com © Sergey Novikov

    Dieser Mythos ist nur in Ausnahmesituationen richtig. Solange es Mutter und Kind gut geht, steht der erste Kontakt zwischen Mama und Baby klar im Fokus. Unter bestimmten Hygienevorgaben ist auch das Stillen kein Problem. Hebamme Maria Lopez bestätigt: „Das sogenannte Bonding zwischen der Mutter und ihrem Neugeborenen ist auch in einer Ausnahmesituation sehr wichtig“. Nach der Geburt wird das Baby allerdings gründlich von einem Kinderarzt untersucht – hier kann eine kurzzeitige Trennung notwendig sein.

    Ist der Krankheitsverlauf von Covid-19 bei Frau oder Kind kritisch, steht die medizinische Versorgung immer im Vordergrund. Es kann sein, dass die beiden dann getrennt werden müssen. 

  6. Eine Covid-19 infizierte Mutter steckt ihr Baby immer an

    Falsch! Dass sich das Corona-Virus von der Mutter auf das Kind im Mutterleib überträgt ist zwar möglich, nach derzeitigem Kenntnisstand allerdings extrem selten. Über die Nabelschnur kann das Ungeborene sogar schützende Antikörper von der Mutter erhalten, wenn die Infektion der Mutter mindestens mehrere Tage vor Geburt begonnen hat. „Falls sich Säuglinge mit Sars-CoV-2 infizieren, kommen sie in der Regel gut damit zurecht“, berichtet Dr. Kerstin Hammer, Leiterin der Geburtshilfe und Pränatalmedizin.

  7. Das Besuchsverbot auf der Wochenbettstation kann positive Auswirkungen für Mutter und Kind haben

    Frau stillt ihr neugeborenes Baby im Krankenhaus
    Das Besuchsverbot auf der Wochenbettstation bedeutet für Mutter und Kind ausreichend Zeit sich kennenzulernen | Foto: Canva

    Richtig! Hebamme Maria Lopez erzählt aus ihrem Alltag: „In der Klinik und auf der Wochenbettstation ist es sehr viel ruhiger geworden. Wir haben deutlich mehr Zeit für die Frauen und die Mütter haben mehr Ruhe für ihre Babys.“ Auf der Wochenbettstation können die frisch gebackenen Mamas die Zeit mit ihren Babys genießen – der Fokus liegt auf der Kleinfamilie, dem Lebenspartner sowie Mutter und Kind. Häufige Besuche, oder der gut gemeinte Rat von Freunden und Verwandten bleiben erstmal aus. Der positive Nebeneffekt: Es kommt seltener zu Stillproblemen und die Frauen können ganz in Ruhe in ihre neue Rolle hineinwachsen.

Dieser Artikel gibt den derzeitigen Wissensstand des zuletzt aktualisierten Datums wieder. Er wird regelmäßig nach den neuesten wissenschaftlichen und medizinischen Kenntnissen aktualisiert.

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Elterninformationsabend per Skype

Aufgrund der aktuellen Corona-Lage veranstaltet die Helios Mariahilf Klinik Hamburg jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat einen digitalen Elterninfoabend per Skype. In der Zeit von 18-19 Uhr stellt sich die Geburtshilfe und der Kreißsaal der Klinik allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern kurz vor und es besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Interessierte können sich über folgende Mail anmelden: Vortrag.Mariahilf@helios-gesundheit.de Nach der Anmeldung werden weitere Informationen per Mail zugeschickt. Wir freuen uns auf Sie!

10 Punkte für Ihre Sicherheit

10 Punkte für Ihre Sicherheit

Sicher im Krankenhaus – trotz Corona-Pandemie. Helios hat ein 10 Punkte Sicherheitskonzept entworfen, dessen Maßnahmen Erkrankte, Besucher und Mitarbeiter vor Corona schützen. Mit dem Sicherheitskonzept gestalten wir Ihren Aufenthalt im Krankenhaus so sicher wie möglich: Beginnend mit einem individuellen Risikocheck über die strikte Trennung von Infizierten und Nicht-Infizierten bis hin zu kurzen Krankenhausaufenthalten und Videosprechstunden.