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Echokardiographie: Ultraschall am Herzen

Die Echokardiographie zählt zu den wichtigsten bildgebenden Verfahren zur Diagnose von Herzerkrankungen. Erfahren Sie, wie die Untersuchung abläuft und wann sie eingesetzt wird.

11.02.2023 Lesedauer: - Min. Aktualisiert am 01.12.2025
Medizinisch geprüft von Michael Weberpals
Echokardiographie
Inhaltsverzeichnis

Was ist die Echokardiographie?

Die Echokardiographie – auch Herzecho oder Herzultraschall genannt – ist eine Ultraschalluntersuchung des Herzens. Sie ermöglicht Ärztinnen und Ärzten, krankhafte Veränderungen des Herzens zu erkennen. Dafür stehen verschiedene Ultraschallverfahren zur Verfügung, die sich zum Teil miteinander kombinieren lassen.

"Mit dem Herzecho erstellen wir Schnittbilder des Herzens. Mithilfe des Doppler-Effekts messen wir zudem die Strömungsgeschwindigkeit und -richtung des Blutes in den Herzinnenräumen", sagt Dr. Michael Weberpals, Chefarzt der Kardiologie, Rhythmologie, Angiologie und Pneumologie an der Helios Klinik Erlenbach. Auch die Bewegungsdynamik des Herzmuskels lässt sich während der Echokardiographie erfassen.

Wozu dient ein Herzecho?

Das Herzecho zeigt den Zustand des Herzens und liefert Informationen über:

  • Veränderungen der Herzklappen
  • angeborene Herzfehler
  • Erkrankungen des Herzmuskels
  • Herzbeutelerkrankungen
  • vorliegende Durchblutungs- oder Pumpstörungen

Bei Menschen mit koronarer Herzkrankheit (KHK) oder nach einem Herzinfarkt lassen sich die geschädigten Bereiche darstellen und näher bestimmen. 

Es kommt auch zum Einsatz, wenn es im Elektrokardiogramm (EKG) Auffälligkeiten gibt.

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Welche Arten von Echokardiographien gibt es?

Ärztinnen und Ärzten stehen verschiedene Ultraschallverfahren zur Verfügung:

Transthorakale Echokardiographie (TTE)

Bei der TTE setzt die Ärztin oder der Arzt eine Schallsonde von außen auf den Brustkorb. Dies macht die Herzstrukturen sichtbar. Die TTE ist die häufigste durchgeführte und am wenigsten belastende Form des Herzultraschalls.

Schluckecho: transösophagealen Echokardiographie

Bei der transösophagealen Echokardiographie (TEE) führt der Arzt nach vorhergehender Betäubung des Rachens und der Gabe eines leichten Schlafmittels eine Sonde über die Speiseröhre ein. 

Die TEE ermöglicht die genauere Darstellung der herznahen Schlagadern sowie die gezielte Suche nach Fehlfunktionen, die die Bildung von Gerinnseln begünstigen oder auf speziellen Herzfehlern hinweisen können.
Durch eine dreidimensionale Darstellung können auch kleinste Veränderungen sicher erfasst werden.

Belastungsultraschall: Stress-Echo-Kardiographie

Die Stress-Echo-Kardiographie ist eine Untersuchungsmethode, die unter körperlicher Belastung erfolgt. Die Patientin oder der Patient erhält dafür entweder ein Medikament über die Vene (intravenös) oder trainiert während der Untersuchung, zum Beispiel auf einem Fahrradergometer.

Auf diese Weise lassen sich Durchblutungsstörungen oder auch der Schweregrad von Herzklappenfehlern und Herzmuskelerkrankungen beurteilen.

Kontrastmittelverstärkter Ultraschall: Kontrast-Echokardiographie

Bei der Kontrast-Echokardiographie verabreichen Ärztin oder Arzt winzige, gasgefüllte Bläschen als Kontrastmittel. Diese Bläschen haben bildverstärkende akustische Eigenschaften und machen die Strukturen des Herzens und der Blutgefäße besser sichtbar.

Duplex-/Farbdopplersonographie

Die Duplex-/Farbdopplersonographie hilft dabei, Gefäßerkrankungen zu diagnostizieren. 
Die Untersuchung zeigt den Blutfluss in Arterien und Venen in unterschiedlich Farben, meist rot und blau. Das Verfahren wird vorwiegend an Halsschlagadern und Becken- sowie Beingefäßen durchgeführt.  

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Wie läuft der Herzultraschall ab?

Vor dem Herzecho bespricht das ärztliche Team mit Ihnen den genauen Ablauf und beantwortet Ihre Fragen.

Vorbereitung:

Für die Untersuchung über den Brustkorb müssen Sie nicht nüchtern sein. Bei der Untersuchung über die Speiseröhre sollten Sie jedoch mindestens vier Stunden vorher nichts mehr essen.

Durchführung über den Brustkorb:

"Bei der Untersuchung über den Brustkorb liegt der Oberkörper frei und wir tragen Kontaktgel für das Ultraschallgerät auf die Haut auf. Anschließend setzen wir den Ultraschallkopf in verschiedenen Positionen am Brustkorb an, um Bilder zu erzeugen", sagt der Chefarzt.

Im besten Fall findet die Untersuchung in Seitenlage statt. In Rückenlage ist sie auch möglich, allerdings kann die Bildqualität etwas geringer sein. Ältere Menschen empfinden diese Position jedoch oft angenehmer.

Durchführung über die Speiseröhre:

Findet die Untersuchung über die Speiseröhre statt, sitzt die Ultraschallsonde an der Spitze eines Endoskops. Dieses führt das Team über die Speiseröhre bis auf Herzhöhe ein. Sie können den Vorgang unterstützen, wenn Sie den flexiblen Schlauch aktiv schlucken. Gegen den Würgereiz können Sie bei Bedarf ein lokales Betäubungsmittel erhalten.

Nachsorge:

Nach der Untersuchung über den Brustkorb können Sie in der Regel allein wieder nach Hause gehen. Sollte ein Untersuchungsverfahren über die Speiseröhre erfolgt sein, dürfen Sie im Anschluss nicht mehr selbst Auto- oder Radfahren.

Helios Klinik Erlenbach

Chefarzt der Kardiologie, Rhythmologie, Angiologie und Pneumologie / Ärztlicher Direktor

Mit dem Herzecho erstellen wir Schnittbilder des Herzens. Mithilfe des Doppler-Effekts messen wir zudem die Strömungsgeschwindigkeit und -richtung des Blutes in den Herzinnenräumen.

Welche Risiken hat eine Echokardiographie?

Die Echokardiographie über den Brustkorb ist risikofrei und strahlenfrei. Bei einer Untersuchung über die Speiseröhre können folgende Beschwerden auftreten:

  • Würgereflex
  • starker Speichelfluss
  • selten Verletzungen der Speiseröhre
  • Allergische Reaktion auf Kontrastmittel
  • Herzrhythmusstörungen

Wissen zum Mitnehmen: Herzultraschall liefert klare Antworten

"Die Echokardiographie ist ein schonendes und äußerst aussagekräftiges Verfahren zur Diagnose von Herzerkrankungen", sagt Dr. Michael Weberpals. „Sie gibt Aufschluss darüber, wie das Herz arbeitet, ob die Herzklappen dicht schließen und die Durchblutung ausreichend ist.“

Moderne Verfahren wie die Stress-Echokardiographie, das Kontrast-Echo und dreidimensionale Darstellungen unterstützen dabei, selbst kleinste Funktionsstörungen zu erkennen. Für Sie als Patientin oder Patient ist der Eingriff risikoarm und vollkommen frei von Strahlenbelastung.

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