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Der Begriff „Akutes Koronarsyndrom“ bezeichnet eine Form des akuten Brustschmerzes und stellt die schwerwiegendste Phase der koronaren Herzerkrankung dar, bei der die Herzkranzgefäße verengt oder gar vollständig verschlossen sind. Die erste Phase des akuten Koronarsyndroms ist die instabile Angina pectoris, ein meist plötzlich auftretendes Gefühl der Enge und Schmerzen im Brustbereich. Diese Beschwerden sind zunächst ein typisches Symptom der koronaren Herzerkrankung, müssen demnach nicht zwangsläufig auf ein akutes Koronarsyndrom hinweisen. Wenn die Schmerzen aber beispielsweise zum ersten Mal auftreten, stärker als gewöhnlich ausfallen oder länger anhalten, können sie Vorbote eines Herzinfarktes sein. Ein akuter Herzinfarkt ist die zweite Phase des akuten Koronarsyndroms und wird bei uns in der 24-Stunden-Rufbereitschaft umgehend behandelt.
Bluthochdruck (Fachbegriff: Hypertonie) ist der krankhafte, dauerhaft erhöhte Druck, der vom Blut auf die Gefäße ausgeübt wird. Im Laufe der Zeit führt Bluthochdruck bei Betroffenen zu Schädigungen wichtiger Organe wie des Herzens und der Herzkranzgefäße, der Nieren, des Gehirns und der Blutgefäße. Damit steigt das Risiko für lebensbedrohliche Krankheiten wie einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall.
Um festzustellen, ob Sie an Bluthochdruck leiden, führen wir mehrere Messungen des Blutdrucks durch. Oft hat auch schon der Hausarzt entsprechende Messungen durchgeführt und die Diagnose gestellt. Wir behandeln Bluthochdruck medikamentös mithilfe von Blutdrucksenkern. Die Einnahme von Medikamenten ist jedoch nicht immer vonnöten, oftmals ist bereits eine Umstellung des Lebensstils ausreichend, um den Blutdruck langfristig in gesunde Bahnen zu lenken. Als Patient können Sie selbst einen bedeutenden Teil zu Ihrer Genesung beitragen, indem Sie eine gesunde Lebensweise anstreben. Dazu zählen die Normalisierung des Gewichts, die Einschränkung des Alkoholkonsums, der Verzicht auf Nikotin, eine gesunde Ernährung (viel Obst und Gemüse) und die Erhöhung der körperlichen Aktivität. Medikamente können hierbei unterstützend eingesetzt werden.
Unsere intensivmedizinische Versorgung umfasst insbesondere Herzinfarktbehandlung sowie die Behandlung aller Formen des Herz-Kreislauf-Versagens, von Herzrhythmusstörungen sowie neurologischer Erkrankungen (wie etwa der Schlaganfall).
Herzinfarkt
Ein Herzinfarkt entsteht, wenn sich ein das Herz versorgende Blutgefäß (Koronar- oder Herzkranzgefäß genannt) verschließt. In der Folge wird der Herzmuskel nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt und erhält damit zu wenig Sauerstoff. Wird die Durchblutung nicht innerhalb kürzester Zeit wiederhergestellt, stirbt das betroffene Muskelgewebe ab. Die Funktion des Herzens wird dadurch bedroht. Daher ist es unbedingt notwendig, schnellstmöglich den Notarzt (Rufnummer 112) zu alarmieren.
Herz-Kreislauf-Versagen
Wenn der Kreislauf akut versagt, spricht man auch von einem Kreislaufstillstand: Infolge starker Blut- oder Flüssigkeitsverluste oder auch einer extremen allergischen Reaktion kann es zu einer Kreislaufschwäche bis hin zum totalen Versagen des Kreislaufs kommen. Bei einem Kollaps und dem damit einhergehenden Versagen des Herzmuskels ist eine ausreichende Blutversorgung für alle Organe nicht mehr gewährleistet. In der Folge erhalten die Organe nicht mehr ausreichend Sauerstoff. Insbesondere für die Funktionen des Gehirns stellt dies eine immense Bedrohung dar. Herz-Kreislauf-Versagen ist daher stets als medizinischer Notfall einzustufen.
Bei der modernen echokardiographischen Diagnostik gewinnen wir Ultraschall-Bilder Ihres Herzens. Man spricht daher auch von einem Herzultraschall oder einem Herzecho. Dank dieses Verfahrens können wir beispielsweise Defekte der Herzklappen sowie Entzündungen oder Flüssigkeitsansammlungen im Herzen und Herzbeutel diagnostizieren. Darüber hinaus gewinnen wir Erkenntnisse über die Pumpleistung Ihres Herzens mit Bestimmung der linksventrikulären Pumpfunktion.
Das Blutdruckmessen mit einer Manschette ist eine Standarduntersuchung, mit der Patienten in der Regel vertraut sind. Jedoch ist eine Blutdruckmessung immer nur eine Momentaufnahme und gibt keinen Aufschluss über Veränderung und Unregelmäßigkeiten Ihres Blutdrucks. Zu diesem Zweck besteht die Möglichkeit, Ihren Blutdruck mit einem mobilen Blutdruckmessgerät über eine Zeitspanne von bis zu 24 Stunden aufzuzeichnen. Das Messgerät pumpt die Manschette dabei in regelmäßigen Abständen auf und wieder ab. Während der Untersuchung müssen Sie sich nicht im Klinikum aufhalten. Die Messungen geben Aufschluss darüber, wie sich Ihre Blutdruckwerte im Lauf des Tages und der Nacht verändern. Unsere Ärzte können anhand dieser Werte beispielsweise eine medikamentöse Bluthochdrucktherapie festlegen oder auch überprüfen.
Unsere Ärzte führen verschiedenartige Belastungsuntersuchungen durch. Man unterscheidet physikalische Belastungsuntersuchungen, bei denen eine körperliche Aktivität des Patienten erfolgt, und medikamentöse Belastungsuntersuchungen, bei denen wir gezielt ein Medikament verabreichen, um eine mögliche Minderversorgung des Herzens mit Blut aufzudecken. Darüber werden Sie in einem Aufklärungsgespräch umfassend informiert.
Wenn eine medikamentöse Therapie oder eine Katheter-Ablation für die Behandlung Ihrer Herzrhythmusstörungen nicht hinreichend oder nicht geeignet sind, kann die Implantation eines Herzschrittmachers, eines Defibrillators oder eines Defibrillator-CRT-Systems angeraten werden. Wir beraten Sie im Vorfeld ausführlich, führen die entsprechenden Operationen durch und übernehmen auch die komplette Nachsorge.
In unserem Klinikum verfügen wir über zwei voll ausgestattete Herzkatheterlabore. Hier werden Sie von Interventionellen Kardiologen und in der kardiologischen Intensivmedizin geschulten Mitarbeitern betreut. Es besteht eine 24-Stunden-Bereitschaft an 365 Tagen im Jahr zur notfallmäßigen Behandlung von Herzinfarkt-Patienten.
Die Herzkatheteruntersuchung (Koronarangiographie) dient der optimalen Darstellung der Herzkranzgefäße. Die Herzkatheteruntersuchung wird meistens dann durchgeführt, wenn eine bedeutsame Einengung (Stenose) der Kranzgefäße besteht oder vermutet wird. Solche Einengungen können sich oftmals durch ein Engegefühl in der Brust (Angina pectoris) oder Luftnot bemerkbar machen.
Ilka Lampert
(05371) 87-1223
Vorhofflimmern ist mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten eines schweren Schlaganfalls verbunden. Ursächlich hierfür ist die Bildung von Blutgerinnseln (Thromben) im linken Vorhofohr. Üblicherweise wird deshalb eine Blutverdünnung (Antikoagulation) durchgeführt, die jedoch mit einem erhöhten Risiko für schwere Blutungskomplikationen einhergeht. Eine mögliche Alternative hierzu ist das Einsetzen eines Vorhofohrverschlusses. Dieses Verfahren wird seit dem Frühjahr erfolgreich im Helios Klinikum Gifhorn gemeinsam mit Dr. Christian Wilken-Tergau durchgeführt.