Suchen
Menü
Schließen

Screening und Isolation

MRSA & Co. – Infos für Patient:innen

Was bedeutet die Abkürzung MRSA? Warum ist die Isolation so wichtig? Welche Screenings bieten wir an? Diese und viele weitere Fragen beantworten wir auf dieser Seite.

Multiresistente Erreger

1
MRSA (Methicillin resistenter Staphylococcus aureus)

Bakterien der Art Staphylococcus aureus sind weit verbreitet, bei bis zu 30 Prozent aller Menschen sind sie nur als Besiedler - ohne Erkrankung - auf der Haut oder in den oberen Atemwegen zu finden. Sie können auch auf Haut und Schleimhaut von (Haus)Tieren, in Nahrungsmitteln und Gewässern nachgewiesen werden. Ein geringer Anteil dieser Staphylokokken ist gegen bestimmte Antibiotikasubstanzen unempfindlich geworden. In diesem Fall spricht man von MRSA.

Bei sehr kranken Patienten, Patienten mit offenen Wunden, vorgeschädigter Haut, bestehenden Harnweg-oder Gefäßkathetern oder anderen chronischen Erkrankungen kann MRSA auch Infektionen verursachen. Dann müssen bei der Therapie spezielle MRSA-wirksame-Medikamente zum Einsatz kommen. Obwohl MRSA gegen einige Antibiotika resistent und MRSA-Infektionen daher häufig schwerer zu behandeln sind, gibt es Antibiotika, die erfolgreich bei der Behandlung eingesetzt werden können. Patienten, die nur mit MRSA besiedelt sind, benötigen in der Regel keine Antibiotika-Therapie.

2
VRE (Vancomycin-resistenten Enterokokken)

Enterokokken sind Bakterien, die im Darmtrakt von Menschen und Tieren zu finden sind. Ein Teil dieser Enterokokken hat eine ausgeprägte Widerstandsfähigkeit gegen verschiedene Antibiotika. VRE unterscheiden sich von „normalen“ Enterokokken dadurch, dass sie unempfindlich (resistent) gegenüber dem Antibiotikum Vancomycin sind. Als normale Darmbakterien haben Enterokokken – auch VRE – keine besonderen Auswirkungen für gesunde Menschen. Erst wenn das Immunsystem geschwächt ist und Eintrittspforten (Katheter, Wunden) vorliegen, kann aus der Besiedlung eine Infektion werden.

3
MRGN-Bakterien (Multiresistente gramnegative Stäbchen)

Bakterien können auf Grund ihres unterschiedlichen Aufbaus der Zellwand in grampositive und gramnegative Bakterien unterschieden werden. Gramnegative Bakterien finden sich natürlicher Weise im Darm. Multiresistent bedeutet, dass Bakterien gegenüber bestimmten Antibiotika resistent, also unempfindlich sind. Das heißt aber nicht, dass eine Behandlung mit Antibiotika generell nicht möglich wäre. Bei einer Besiedlung leben die Bakterien z.B. im Darm oder auf der Haut und fügen uns keinen Schaden zu. Bei einer Infektion verursachen Bakterien entzündliche Prozesse, die ggf. mit Antibiotika behandelt werden müssen. Es ist übrigens völlig normal und sogar wichtig, dass der Mensch mit Bakterien auf Haut und Schleimhaut besiedelt ist.

Erreger-Screening

Entsprechend den KRINKO-Empfehlungen beim Robert Koch-Institut (RKI) erfolgt je nach Risikoanalyse bei Aufnahme ein Erreger-Screening. Hierzu erfolgen z.B. Abstriche in der Nase, Rachen, Wunden.

Isolierung

Patient:innen mit bestimmten Erregernachweisen müssen zum Schutz vor Übertragung auf andere Patient:innen isoliert werden. Hierbei wird unterschieden in Einzelzimmerisolation oder Kohortenisolation. Letztere ist z.B. möglich, wenn bei mehreren Patient:innen einer Station der gleiche Erreger nachgewiesen wurde. Nicht alle Patient:innen mit Erregernachweisen sind isolationspflichtig. Die Isolation erfolgt entsprechend den Vorgaben der KRINKO-Empfehlungen beim RKI.  

Schutzkleidung

In bestimmten Situationen ist es notwendig, dass sich die Klinikmitarbeiter:innen Schutzkleidung, wie z.B. einen Mund-Nasen-Schutz, Einmalschutzkittel oder Einmalhandschuhe anziehen müssen, bevor sie zu dem Patient:innen gehen. So wie auch die Isolierung, ist auch das Anlegen von Schutzkleidung nicht bei jeder:m Patient:inn notwendig, obwohl ein Erregernachweis vorliegt.

 

Wann dies erforderlich wird, richtet sich nach den KRINKO-Empfehlungen beim RKI. 

Händedesinfektion

Die Händedesinfektion ist die effektivste Maßnahme zur Vermeidung von Krankenhausinfektionen. Ziel ist die Reduktion der transienten Hautflora.

Gut zu wissen:

Richtig angewandt ist die Händedesinfektion die effektivste Maßnahmen zur Vermeidung von Krankenhausinfektionen.

Was tun unsere Mitarbeiter:innen?

Für Mitarbeiter:innen gehört die Händedesinfektion zur Basishygiene bei der Versorgung von Patient:innen im Krankenhaus. Richtig durchgeführt, greift sie bei allen infektionsrelevanten Erregern. Die Händedesinfektion erfolgt immer vor und nach jedem direkten Patientenkontakt. Weitere Notwendigkeiten ergeben sich aus den fünf Kriterien zur Desinfektion der World Health Organisation (WHO).

Was können Besucher:innen und Angehörige tun?

Die Händedesinfektion ist auch für Besucher:innen und Angehörige eine wichtige Maßnahme zur Prävention. Vermeiden Sie jedoch Krankenhausbesuche, wenn Sie selbst akut erkrankt sind (z.B. grippaler Infekt, Durchfallerkrankung).

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Mitarbeiter:innen auf der Station oder an die Krankenhaushygiene vor Ort. Auch alle übrigen Mitarbeiter:innen im Haus stehen Ihnen für Erklärungen oder Antworten jederzeit zur Verfügung.

Gerne beraten unsere Experten Sie persönlich!

Erreichbarkeit Krankenhaushygiene

Helios Klinikum Gifhorn GmbH

Campus 6 

38518 Gifhorn

 

E-Mail:

GF-Hygiene@helios-gesundheit.de

Sicherheit in unserer Klinik

Erfahren Sie mehr über das Thema Krankenhaushygiene in unserem Haus

Jährlich werden die Hygiene-Kennzahlen unseres Hauses überprüft und veröffentlicht.