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Die Geburt natürlich einleiten – 7 Hebammentipps für werdende Mamas

Die Zeit kurz vor dem Geburtstermin ist für Sie als werdende Mama besonders aufregend. Sie stellen sich sicher häufig die Frage, wann sich Ihr Sprössling endlich auf den Weg macht? Die Antwort ist simpel: Ihr Baby kommt, wenn der richtige Zeitpunkt da ist. Hebamme Corinna Erlinger aus der Helios Klinik in Bad Saarow gibt Tipps für natürliche Mittel und Wege, die Wehen fördern können.

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Tipp 1: Erstmal einen Tee kochen

Frisch aufgebrüht ist der Himbeerblättertee (erhältlich in der Apotheke) ein klassisches und bekanntes Hausmittel, um das Gewebe auf die Geburt vorzubereiten. Geeignet ist dieser Tee, der nach Kräutern schmeckt, ab der 37. Schwangerschaftswoche (SSW). Bis zu vier Mal täglich können sich Schwangere den Aufguss am besten frisch zubereiten. Aber Vorsicht, bei übermäßigem Verzehr können Übelkeit und Hautausschlag auftreten. Bei frühzeitigen Wehen rate wird  von diesem Tee abgeraten.

Es gibt noch weitere Pflanzen, Kräuter und Gewürze, die helfen, Wehen auszulösen. Dazu zählen: Eisenkraut, Verveine, Eisenwurz, Salbei, Zimtstangen, Brombeerblätter, Scharfgabe, Kräuterkümmel, Wermut, Thymian, Frauenmantelkraut, Nelke, Ingwer, Anis, Fenchel und Liebstöckel. Diese können natürlich auch als Tee zubereitet werden.

Tipp 2: Ab in die warme Wanne

Ein warmes Bad ist nicht nur gut für das Wohlbefinden. Angereichert mit etwas Kampfer, Zimt oder Eukalyptus- und Ingwerwurzelöl wird die Gebärmutter stimuliert. Auch wenn das warme Wasser sehr angenehm ist, sollte man nicht länger als 20 Minuten in der Wanne sein. Das Wasser sollte zudemnicht zu heiß sein, sonst kann der Kreislauf schnell schlappmachen. Am besten gleich den Partner mit in die Wanne nehmen, dann kann nichts passieren.

Tipp 3: Kleine Massage gefällig?

Um die Geburt einzuleiten, kann auch eine sanfte Bauchmassage helfen. Damit das Öl besonders gut seine Wirkung entfalten kann, befeuchten Sie den Bauch mit warmem Wasser. Kreisende Bewegungen oberhalb des Bauchnabels regen die Gebärmutter zum Zusammenziehen (Kontraktion) an. Die Massage kann mehrmals täglich erfolgen.

Rezeptempfehlung:

  • 10 ml Mandelöl
  • 2 TL Zimtöl
  •  2 TL Nelkenöl
  • 2 TL Eisenwurzöl
  • 2 TL Ingweröl

Auch die Massage der Brustwarzen ist ein Geheimtipp, da hierbei das Hormon Oxytocin ausgeschüttet wird. Nach einer einminütigen Massage beider Brustwarzen sollten Sie eine gleichlange Pause einlegen. Auch das kurzzeitige Ansetzen der Milchpumpe kann helfen, die Wehentätigkeit auszulösen. Ab der 34. Schwangerschaftswoche wird durch die Dammmassage das Gewebe elastisch. Hierfür empfiehlt sich Mandel- oder Jojobaöl. Die Massage sollte drei- bis vier Mal wöchentlich für maximal zehn Minuten erfolgen. 

Tipp 4: Es darf intim werden

Das natürlichste, unproblematischste und effektivste Mittel ist Sex. Wenn es angenehm ist und Spaß macht, spricht absolut nichts dagegen. Angst ist unbegründet, da das Baby in der Gebärmutter gut geschützt ist. Beim Geschlechtsverkehr wird die Oxytocin-Produktion angekurbelt und das in der Samenflüssigkeit enthaltene Prostaglandin bewirkt, dass zum Ende der Schwangerschaft der Gebärmutterhals weich wird. Verzichten Sie aber bitte auf Sex, wenn die Fruchtblase bereits gesprungen ist.

Tipp 5: Bewegung ist immer gut

Spazierengehen, Tanzen, Schwimmen und Beckenbodenübungen auf dem Pezziball: Bewegung tut gut, am besten an der frischen Luft. Auch der Wohnungsputz kann ein guter Trick sein, um bei den Wehen etwas nachzuhelfen. Wichtig ist, dass Sie auf Ihren Körper hören und sich nicht verausgaben.

Tipp 6: Scharfes Essen und koffeinhaltige Getränke

Auch scharfe Gewürze und Speisen können den Geburtsvorgang beschleunigen. Bekannt sind: Zimt, Nelken und Ingwer. Aber auch Majoran, Chili, Kardamom, Oregano, Basilikum und Thymian zählen dazu. Neben dem Himbeerblättertee sind chininhaltige Getränke, wie zum Beispiel Bitter Lemon oder Tonic Water oder auch Kaffee, Cola und Schwarztee durch das enthaltene Koffein wehenfördernd.

Aber Achtung: Von einem Glas Sekt, Rotwein oder Malzbier wird dringend abgeraten. Auch der oft empfohlene Wehencocktail mit Rhizinusöl ist kein natürliches Hausmittel. Dieser Cocktail kann zu starken Darmkrämpfen und Durchfall führen und sollte nur in Absprache mit der Hebamme erfolgen.

Tipp 7: Alternative Methoden

Ob Fußreflexzonenmassage, Homöopathie, Akupunktur oder Akupressur – auch diese Methoden können helfen. Welche Anwendung für werdende Mütter die Richtige sein könnte, kann meist die Hebamme gut einschätzen. Einige der Tipps und Tricks entfalten schnell ihre Wirkung, andere erst nach ein bis zwei Tagen.

Deshalb sollten nicht mehrere Methoden gleichzeitig ausgetestet werden. Welche Herangehensweise wirksam ist, kann natürlich niemand vorhersagen. Schwangere sollten immer Rücksprache mit ihrer Hebamme oder betreuenden Ärztin beziehungsweise Arzt halten. Denn am Ende zählt nur, dass es Mutter und Baby gut geht.

Wissen für die Ohren

Unsere Podcastreihe Mom2B – bestens beraten durch die Schwangerschaft ist Ihr Begleiter durch eine aufregende Zeit. Hören Sie hier die Folge "Natürliche Geburt – so läuft's".

Das sollten werdende Mütter unbedingt noch wissen

Die Anwendung der Geheimtipps kann Sie und Ihr Baby unter Stress setzen. Daher probieren Sie die natürlichen Einleitungsmethoden nur aus, wenn Sie sich wirklich bereit für die Geburt fühlen, das Baby in der richtigen Position liegt und die 37. Schwangerschaftswoche bereits vollendet ist.

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