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Interventionelle Kardiologie

Die interventionelle Kardiologie umfasst Untersuchungen und Eingriffe am Herzen, die mittels minimal-invasiver Technik im Herzkatheterlabor erfolgen. Ein Überblick.

17.10.2025 Lesedauer: - Min.
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Aufklärungsgespräch
Inhaltsverzeichnis

Herzkatheter-Untersuchung

Je nach Fragestellung kommen zwei Verfahren der Herzkatheter-Untersuchung zum Einsatz:

Linkskatheteruntersuchung

Die Linksherzkatheteruntersuchung (Koronarangiographie) dient dazu, Durchblutungsstörungen des Herzmuskels sowie Erkrankungen der Herzklappen und Herzkammern zu erkennen. Bei der Untersuchung wird ein dünner Kunststoffschlauch (sogenannter Katheter) über eine Arterie zum Herzen vorgeschoben.

Mittels Kontrastmittel und Röntgendurchleuchtung können dann an verschiedenen Stellen des Herzens Verengungen und Verschlüssen der Herzkranzgefäße dargestellt werden. Falls notwendig, können diese Verengungen und Verschlüsse direkt im Anschluss gedehnt und mit einer Gefäßprothese (Stent) versehen werden.

Rechtskatheteruntersuchung

Der Rechtsherzkatheter (auch ‚kleiner Katheter’ genannt), dient zur Messung der Herzleistung und der Herzdrücke. Zudem kann der Lungenkreislauf dargestellt werden. Die Untersuchung erfolgt häufig in Kombination mit einem Linksherzkatheter (auch ‚großer Katheter’ genannt).

Beim Rechtsherzkatheter wird über die Vene ein dünner Kunststoffschlauch bis zum Herz vorgeschoben. Mithilfe Kontrastmittel und Röntgendurchleuchtung können an verschiedenen Stellen des Herzens Messungen von Blutdrücken und Blutflüssen vorgenommen werden.

Myokardbiopsie

Um muskuläre und entzündliche Erkrankungen des Herzens abzuklären, können mit Hilfe von Biopsiezangen während der Herzkatheter-Untersuchung Gewebeproben aus dem Herzen entnommen werden.

Die Gewebeproben werden anschließend im Labor untersucht.

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Intravaskulärer Ultraschall (IVUS)

Beim intravaskulären Ultraschall wird während der Herzkatheter-Untersuchung über die Arterie ein miniaturisierter Ultraschallkopf in die Herzkranzgefäße vorgeführt. Der Ultraschallkopf sitzt auf einem Spezialkatheter. Durch die Untersuchung können Querschnittbilder von den Herzkranzgefäßen erstellt werden. Sie geben Aufschluss über die Gefäßwände und eventuell vorliegende Gefäßveränderungen.

Fraktionelle Flussreserve (FFR-Messung)

Bei der FFR-Messung wird während der Herzkatheter-Untersuchung ein hauchdünner Draht in ein verengtes Herzkranzgefäß vorgeschoben. Am vorderen Ende des Drahtes ist ein Sensor integriert, der den vor und hinter der Engstelle misst. Durch das Vergleichen der beiden Druckwerte lässt sich erkennen, inwieweit die Verengung den Druck und damit den Blutfluss vermindert.

Die FFR zeigt also an, ob der Herzmuskel noch ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden kann oder nicht.

Elektrophysiologische Untersuchung (EPU)

Die Elektrophysiologische Untersuchung ist eine besondere Form der Herzkatheter-Untersuchung, mit der Herzrhythmusstörungen detailliert analysiert werden können. Eine EPU kann notwendig werden, wenn Herzrhythmusstörungen vermutet, aber durch ein EKG (Elektrokardiogramm) nicht zweifelsfrei diagnostiziert werden – zum Beispiel bei wiederholtem Herzrasen (tachykarden Herzrhythmusstörungen).

Bei der Untersuchung wird ein kleiner Kunststoffschlauch über die Venen in der Leiste eingeführt. Darüber werden kleine Elektrodenkatheter zum Herzen geführt. An der gewünschten Position kann über die Elektroden ein EKG direkt aus dem Herzen abgeleitet werden. Dieses sogenannte „intrakardiale“ EKG hilft dabei, die Herzrhythmusstörungen genauer abzubilden.

Bleiben die Störungen während der Untersuchung aus, kann der Arzt sie über elektrische Impulse aus dem Elektrodenkatheter auch selbst auslösen. Herzrhythmusstörungen, die vom Arzt ausgelöst werden, verschwinden in der Regel von selbst. Ansonsten werden sie noch während der Untersuchung wieder behoben.

Endless-Loop-Rekorder

Manchmal gelingt es nicht die empfundenen Herzrhythmusstörungen im Langzeit-EKG aufzuzeichnen, da sie zu selten auftreten. In diesem Fall wird der Patientin oder dem Patienten bei einem kleinen Eingriff für einige Zeit ein Ereignisrekorder (Endless-Loop-Rekorder) implantiert. Treten nun Rhythmusstörungen kann mithilfe des Geräts eine Aufzeichnung starten. Diese Daten können anschließend durch das kardiologische Team ausgewertet werden.

Auch hier sind regelmäßige Kontrollen nötig, um gegebenfalls weitere Therapieoptionen zu besprechen.

Koronarinterventionen 

Koronarinterventionen sind minimal-invasive Eingriffe an den Herzkranzgefäßen zur Beseitigung von Kranzgefäßverengungen oder Verschlüssen. Ziel ist, die Blutversorgung des Herzmuskels und damit die Leistungsfähigkeit des Herzens zu verbessern. Die Eingriffe erfolgen im Herzkatheterlabor unter Röntgenkontrolle.

Aufdehnungsbehandlung

Bei einer Aufdehnungsbehandlung (Perkutane Transluminale Coronar-Angioplastie - PTCA) werden verengte Herzkranzgefäße mit einem sogenannten Ballon wieder aufgedehnt und auf ein natürliches Maß erweitert.

In der Regel wird zusätzlich eine Gefäßstütze (sogenannter Stent) eingesetzt (Perkutane Koronarintervention – PCI), um eine erneute Gefäßverengung vermeiden.

Schirmchenverschluss

Ein Schirmchenverschluss wird bei angeborenen Löchern in der Vorhofscheidewand (Vorhofseptumdefekten, ASD oder offenem Foramen ovale, PFO) eingesetzt. Das ‚Schirmchen‘ aus Kunststoff wird über den Katheter zum Herzen vorgeschoben und vor dem Loch fixiert.

Vorhofohrverschluss

Ein sogenannter Vorhofohrverschluss wird zur Schlaganfallprävention bei Vorhofflimmern genutzt, falls eine dauerhafte Blutverdünnung nicht vertragen wird. Bei diesem Verfahren wird ein Schirmchen über die Leistengefäße in das linke Vorhofohr eingeführt und dort aufgespannt. Das Schirmchen verbleibt im Eingang des Vorhofohres und verhindert, dass Gerinnsel von dort in den Körper verschleppt werden.

Mitralklappen-Clipping

Beim Mitralklappen-Clipping (MitraClip) wird eine undichte Herzklappe mit einer Klammer (Clip) verschlossen. Der Clip hält die Ränder der Klappe zusammen und dichtet so die Herzklappe ab.

Transkatheter-Aortenklappen-Implantation

Bei der Transkatheter-Aortenklappen-Implantation (TAVI) wird die verengte Aortenklappe durch eine neue, biologische Klappe ersetzt. Diese wird mittels eines Katheters – meistens über die Leiste – eingesetzt.

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