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Langzeit-EKG

Um Erkrankungen am Herzen feststellen zu können, stehen unterschiedliche Diagnosemöglichkeiten zur Verfügung. In diesem Beitrag erklären wir Ihnen, was ein Langzeit-EKG ist und wann es eingesetzt wird.

24.12.2023 Lesedauer: - Min. Aktualisiert am 23.10.2025
Medizinisch geprüft von Ahmad Mohsen
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Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Langzeit-EKG?

Ein Langzeit-EKG (auch 24-Stunden-EKG, LZ-EKG oder Holter-EKG) ist eine Untersuchungsmethode, die den Herzrhythmus über einen längeren Zeitraum aufzeichnet. In der Regel findet eine Messung über 24 Stunden statt. In Einzelfällen sind bis zu 72 Stunden ist möglich.

Das Langzeit-EKG dient dazu, Unregelmäßigkeiten des Herzrhythmus zu erfassen, wie sie beispielsweise nach einem Herzinfarkt oder bei Herzrhythmusstörungen auftreten können.

Mit dem LZ-EKG wird der Herzrhythmus unter alltäglichen Bedingungen registriert. Das heißt während der beruflichen Tätigkeit, in der Freizeit und auch beim Schlafen.

Wann ist ein 24-Stunden-EKG sinnvoll?

Ein Langzeit-EKG wird insbesondere zur Abklärung von Herzrhythmusstörungen angeordnet. Zudem sollte die Untersuchung bei folgenden Symptomen durchgeführt werden:

  • häufiger Schwindel
  • Herzrasen oder Herzstolpern
  • unklare Ohnmachtsanfälle

Auch nach einem Herzinfarkt oder einer Operation am Herzen ist ein Langzeit-EKG empfehlenswert, um den Herzrhythmus zu kontrollieren. 

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Wie läuft ein Langzeit-EKG ab?

Für die Untersuchung werden Ihnen mehrere Elektroden im Brustbereich oder das kabellose Gerät angebracht. Bei starker Körperbehaarung ist es sinnvoll, den Brustbereich vorher zu rasieren, sodass die Elektroden sicher auf der Haut halten.

Die Elektroden sind mit einem tragbaren Aufnahmegerät verbunden, welches die Herzaktivität ununterbrochen aufzeichnet. Sie können das Gerät unauffällig unter Ihrer Kleidung tragen. 

Wie wird das Langzeit-EKG ausgewertet?

Die Auswertung des EKGs erfolgt in der hausärztlichen oder kardiologischen Praxis. Dabei werden die niedrigste, höchste und durchschnittliche Herzfrequenz ermittelt und analysiert. Es wird dabei auch auf eventuelle Veränderungen der Herzfrequenz im Tagesverlauf sowie auffällige Herzrhythmusstörungen oder "Ausreißer" geachtet. 

Um die erfassten Werte besser einordnen zu können, ist das von Ihnen ausgefüllte Protokoll wichtig. Mit ihm können bestimmte Symptomen oder Vorkommnissen einander zugeordnet werden. Auf diese Weise ist ein Abgleich der Daten zwischen gesunden und krankhaften Veränderungen im EKG möglich. 

Was sagt der EKG-Befund aus?

Ist das Langzeit-EKG ohne Befund, können Herzrhythmusstörungen mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden. 

Bei Auffälligkeiten ist eine weitere diagnostische Abklärung nötig. Dies kann beispielweise ein Belastungs-EKG, ein Ultraschall oder eine elektrophysiologische Untersuchung des Herzens sein. 

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Das Langzeit-EKG ist ein wichtiger Faktor, um Herzrhythmusstörungen zu erkennen, die in einem Ruhe-EKG nicht sichtbar wurden und um weitere Behandlungsmaßnahmen abzuleiten.

Tipps für ein 24-Stunden-EKG: Woraus sollten Sie achten?

Damit die EKG-Messung zuverlässig ist, sollten Sie ein paar Hinweise beachten:

  1. Auffälligkeiten notieren: Halten Sie auffällige Missempfindungen, Symptome und besondere Vorkommnisse auf einem Kontrollblatt fest. Das hilft bei der späteren Auswertung der Daten.
  2. Duschen und Körperpflege: Für die Dauer der Messung dürfen Sie nicht Duschen oder Baden gehen. In der Regel sind die Geräte nicht wasserdicht. Zudem können die Elektroden ihre Haftung verlieren.
  3. Schlafen: Sie können mit dem Langzeit-EKG wie gewohnt schlafen gehen. Versuchen Sie darauf zu achten, dass die Elektroden nicht verrutschen.
  4. Sport und Bewegung: Sie können leichte Aktivitäten wahrnehmen. Verzichten Sie jedoch auf schweißtreibenden, intensiven Sport, da dies zu Störungen des Geräts führen könnte.
  5. Passende Kleidung: Tragen Sie Kleidung, die Sie leicht an- und ausziehen können. 
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Häufige Fragen zum Langzeit-EKG

Kann ich normal arbeiten?

Ja, Sie sollten sogar Ihrer täglichen Arbeit nachgehen und den Alltag so gestalten, als würden Sie kein Langzeit-EKG tragen. Dadurch ist eine realistische Messung Ihrer Herzaktivität möglich.

Was mache ich, falls eine Elektrode abgeht?

Das kann ich seltenen Fällen passieren. Platzieren Sie die Elektrode einfach wieder an der gleichen Stelle.

Ist ein Langzeit-EKG schmerzhaft?

Nein, die Untersuchung ist vollkommen schmerzfrei. 

Welche Nebenwirkungen hat ein Langzeit-EKG?

In der Regel hat ein 24-Stunden-EKG keine Nebenwirkungen. In selten Fällen sind Reizungen der Haut durch die Elektroden möglich. Sollte Ihnen eine Allergie bekannt sein, informieren Sie das medizinische Personal im Vorfeld.

Wie lange dauert die Aufzeichnung mit dem EKG?

Eine Langzeitmessung beträgt im Allgemeinen 24 Stunden. Es ist aber auch möglich, einen längeren Zeitraum zu erfassen. Dieser liegt meist bei bis zu drei Tagen.