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Erste Hilfe auf dem Spielplatz

Abenteuer im Wald, Toben auf dem Bolzplatz, Klettern auf dem Spielplatz, mit dem Fahrrad die Straßen unsicher machen – draußen gibt es viel auszuprobieren und zu entdecken. Das birgt auch Gefahren für Kinder. Wie Sie Erste Hilfe leisten, haben wir für Sie zusammengefasst. 

Freizeit mit Kind

Stürze und Schürfwunden

Zunächst gilt immer: Ruhe bewahren. Bei Beulen hilft etwas Kühlendes gegen die Schwellung. Blutet das Kind, sollte die Wunde genau angeschaut und geprüft werden, wie schwerwiegend sie ist. „Tiefe oder großflächige Verletzungen müssen gereinigt und versorgt werden. Kommen Sie dazu am besten direkt in die Notaufnahme.“, erklärt Dr. Patrick Jung, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme der Helios Klinik Herzberg/Osterode. „Auch bei einem Verdacht auf einen Knochenbruch, in der Regel begleitet von starken Schmerzen, Schwellung, Bewegungseinschränkung und Fehlhaltungen, fahren Sie direkt ins Krankenhaus oder rufen den Rettungsdienst.“

Kleine Wunden kann man hingegen gut selbst versorgen. Schürfwunden sollten erst mit sterilen Tupfern gesäubert und Schmutzpartikel sowie kleine Steine vorsichtig entfernt werden. Ist es nötig die Blutung zu stoppen, nutzen Sie hierfür am besten eine sterile Kompresse. Anschließend kleben Sie ein Pflaster auf die Haut. Bei einer stärkeren Blutung kommt ein Druckverband zum Einsatz: Dafür legen Sie eine sterile Kompresse auf die Wunde und legen darüber mithilfe einer Mullbinde ein Druckpolster. Dabei muss die Mullbinde mit einem Verband fest auf der Wunde fixiert werden.

Fällt das Kind auf den Kopf, sollten Eltern und Angehörige aufmerksam bleiben. „Auswirkungen von Stürzen auf den Kopf können sich auch erst zeitverzögert zeigen“, sagt Dr. Jung. „Bei Alarmzeichen wie Erbrechen, plötzlicher Müdigkeit, Kopfschmerzen und pausenlosem Schreien bei kleinen Kindern sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Es könnte eine Gehirnerschütterung vorliegen.“

Insektenstiche

Insektenstiche sind zwar unangenehm, jedoch in der Regel harmlos. Linderung bringen kühlende Gels oder Zwiebelsaft, die auf die betroffene Stelle aufgetragen werden. „Treten beim Kind infolge eines Stichs allerdings Atemnot, Quaddeln auf der Haut, ein erhöhter Puls, Fieber, Übelkeit oder Schüttelfrost auf, rufen Sie bitte umgehend den Notruf 112. Es könnte sich um eine allergische Reaktion handeln.“, erklärt der Notarzt.
Auch Zeckenbisse sind im Regelfall kein Grund zur Beunruhigung, wenn das Tier nach kurzer Zeit mit einer speziellen Zange oder Karte aus der Haut entfernt werden kann. Beobachten Sie die Einstichstelle aber weiter: Sollte sich eine kreisrunde Rötung um den Biss zeigen, muss geprüft werden, ob die Zecke Borreliose übertragen hat.

Vorsicht bei diesen Pflanzen

Kinder erkunden die Welt mit allen Sinnen, auch mit dem Mund. Die meisten Giftpflanzen sind in den Tropen und Subtropen beheimatet, aber auch in Deutschland lassen sich einige Exemplare ausmachen, die nicht ungefährlich sind ‒ besonders, wenn sie essbaren Pflanzen sehr ähnlich sind oder für Kinder verlockende Früchte bilden. Höchste Vorsicht geboten ist unter anderem bei der Herbstzeitlose, dem Goldregen, der Tollkirsche, dem Pfaffenhütchen, der Eibe, dem Maiglöckchen, der Engelstrompete oder dem Blauen Eisenhut, oft als die giftigste Pflanze Europas betitelt. Selbst der Verzehr kleiner Mengen giftiger Pflanzenbestandteile kann zum Tod führen. Auch die beliebte Hortensie, die Narzisse oder die Heckenpflanze Thuja können in ausreichender Menge gefährlich werden. Suchen und probieren Sie doch gemeinsam mit Ihrem Kind ein paar essbare Pflanzen oder Blüten, wie Löwenzahn oder Gänseblümchen, und thematisieren dabei die Gefahr, die von anderen Pflanzen ausgeht.

Wenn Sie sehen, dass Ihr Kind möglicherweise giftige Pflanzen gegessen hat, kontrollieren Sie den Mundraum und entfernen Sie eventuelle Pflanzenreste. Verständigen Sie sofort den Rettungsdienst oder rufen Sie den Giftnotruf an. Nehmen Sie eine Probe der vermuteten Pflanze mit in die Notaufnahme.

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