Menü
Schließen

Elektrophysiologische Untersuchung (EPU)

Die Elektrophysiologische Untersuchung (EPU) ist eine besondere Form der Herzkatheteruntersuchung. Eine EPU kann notwendig werden, wenn Herzrhythmusstörungen vermutet, aber durch ein EKG (Elektrokardiogramm) nicht zweifelsfrei erkannt werden. Erfahren Sie mehr zur Untersuchungsmethode.

12.12.2023 Lesedauer: - Min. Aktualisiert am 10.10.2025
Medizinisch geprüft von unseren Helios Expert:innen
Kardiologie Gifhorn
Inhaltsverzeichnis

Was sind Herzrhythmusstörungen?

Liegt eine Herzrhythmusstörungen vor, ist die normale Herzfrequenz (60 bis 80 Mal pro Minute im Ruhezustand) entweder beschleunigt (Tachykardie) oder verlangsamt (Bradykardie). Typische Symptome sind unter anderem 

  • abnehmende Belastbarkeit
  • wiederkehrendes Herzrasen oder Herzstolpern
  • Schwindel oder kurze Bewusstlosigkeit

Wann ist eine EPU sinnvoll?

Bei wiederholtem Herzrasen kann eine EPU notwendig werden. Besonders wichtig ist sie, wenn eine Ablation, also die Behandlung des Herzrasens oder -stolperns, geplant ist. Denn nur durch die EPU kann die Art der Herzrhythmusstörung ermittelt werden.

Liegt ein zu schneller Herzrhythmus vor, kann dieser auch sofort während der EPU behandelt werden. Dabei wird ein bestimmtes Gewebe mit Hochfrequenzenergie oder Kühlung verödet und entfernt.

Bei Patientinnen und Patienten mit wiederkehrender Bewusstlosigkeit kann die EPU auch wichtige Informationen über die Notwendigkeit einer Herzschrittmachertherapie liefern.

Wie läuft die Elektrophysiologische Untersuchung ab?

Die Untersuchung ist minimalinvasiv und findet in der Regel unter örtlicher Betäubung statt. Je nach Art der Störung dauert sie etwa 30 Minuten bis zwei Stunden, in komplizierten Fällen auch länger.

Über die die Venen in der Leiste werden kleine Kunststoffschläuche eingeführt. Darüber werden kleine Elektrodenkatheter bis zum Herzen vorgeschoben. An der gewünschten Position kann über die Elektroden ein EKG direkt aus dem Herzen abgeleitet werden. Das so entstehende sogenannte „intrakardiale“ EKG hilft dabei, die Herzrhythmusstörungen genauer abzubilden.

Rhythmusstörungen können während des Eingriffs direkt behandelt werden. Bleiben die Rhythmusstörungen während der Untersuchung aus, kann die Ärztin oder der Arzt sie über elektrische Impulse aus dem Elektrodenkatheter auch selbst auslösen.

Nach der EPU: Worauf sollte ich achten?

Nach Abschluss der EPU werden die Kunststoffschläuche aus der Leiste entfernt und ein Druckverband für drei bis vier Stunden angelegt.

Während dieser Zeit müssen die Patientinnen und Patienten Bettruhe einhalten und flach auf dem Rücken liegen, damit keine Blutungen in der Leiste auftreten.

Termin buchen

Was sind Risiken einer EPU?

Bei Eingriffen mit Kathetern kann es zu kleinen Blutungen an der Einstichstelle kommen. Auch Thrombosen oder Embolien können auftreten. 

Schwerwiegendere Komplikationen treten bei der EPU äußerst selten auf.

Herzrhythmusstörungen, die bei der EPU ausgelöst werden, verschwinden in der Regel von selbst. Ansonsten werden sie von der Ärztin oder vom Arzt noch während der Untersuchung wieder behoben.

Häufige Fragen zur EPU

Tut eine EPU weh?

Nein, die Untersuchung erfolgt unter örtlicher Betäubung, sodass Sie keine Schmerzen empfinden sollten.

Wie lange dauert eine EPU?

In der Regel dauert eine elektrophysiologische Untersuchung zwischen 30 Minuten bis zwei Stunden.

Wie sicher ist eine EPU?

Wie jeder Eingriff hat auch die EPU gewisse Risiken, grundsätzlich gilt der Eingriff als sicher. 

Wissen zum Mitnehmen: die EPU

  1. Die EPU ist eine minimal-invasive Methode zur Diagnose und Behandlung von Herzrhythmusstörungen.
  2. Mithilfe einer Katheterablation wird Gewebe während der EPU verödet oder entfernt.
  3. Es handelt sich um ein sicheres Verfahren bei wiederkehrenden Herzrhythmusstörungen.
image
Kliniken, Arztpraxen und Expert:innen finden