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Faktencheck Mpox: Was hat es mit der Erkrankung auf sich?

Den ersten Fall von Mpox – ursprünglich als "Affenpocken" aus dem Englischen "Monkeypox) – ist in Deutschland im Jahr 2022 gemeldet worden. Erfahren Sie hier, was sich hinter der Infektionskrankheit verbirgt und wie Sie sich schützen können. 

08.12.2022 Lesedauer: - Min.
Medizinisch geprüft von unseren Helios Expert:innen
Laboruntersuchung Diabetologie
Inhaltsverzeichnis

Was sind Mpox?

Mpox sind eine sogenannte Zoonose  – also eine von infizierten Tieren auf den Menschen übertragbare Infektionskrankheit. Sie war ursprünglich in Zentral- und Westafrika verbreitet, seit 2022 ist die Erkrankung jedoch in zahlreichen anderen Ländern registriert worden, in denen vorher nicht aufgetreten ist, darunter auch Deutschland.

Verursacht werden Mpox durch das Monkeypox-Virus (MPXV). Die Übertragung erfolgt über Tröpfchen und durch Kontakt mit infizierten Hautarealen oder kontaminiertem Material.

Wie werden Mpox  übertragen?

Trotz des Namens sind die Tiere, die die Erreger übertragen, vermutlich Nagetiere. Die Viren werden wie folgt übertragen:

Übertragung von Mensch zu Mensch: Vorwiegend über direkten Kontakt mit infektiösen Haut- oder Schleimhautläsionen, etwa im Mund oder an den Genitalien, aber auch über längeren und näheren Gesicht zu Gesicht Kontakt. Die Übertragung von Mensch zu Mensch kann ab dem Auftreten von Symptomen erfolgen. 

Übertragung durchkontaminierte Materialien:  Über direkten Kontakt mit Dingen, die von der Haut berührt wurden, wie Bettwäsche, Handtücher oder Kleidung..

Übertragung von Tier auf den Menschen:  Infektion durch direkten Kontakt über Bisse oder Kratzer mit einem Mpox-infizierten Tier oder dessen Ausscheidungen sowie durch den Verzehr von Fleisch, wenn das Tier infiziert war. Dieser Übertragungsweg spielt in Deutschland jedoch keine Rolle.

Wie lang ist die Inkubationszeit?

Die Inkubationszeit beträgt sieben bis 17 Tage.

Was sind die Symptome einer Mpox-Infektion?

Im circa 4-tägigen Frühstadium kommt es zu Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Gelenk- und Gliederschmerzen und seltener trockenem Husten.

Nach ein bis drei weiteren Tagen tritt der typische pockenförmige Hautausschlag auf, der meist im Gesicht beginnt. Aus den Knoten entwickeln sich flüssigkeitsgefüllte Bläschen, aus denen sich nach weiteren drei Tagen eitrige Pusteln entwickeln mit zentraler Eindellung.

Diese eitrigen Pusteln können zusammenfließen und Borken bilden. Die Borken fallen nach circa zwei Wochen ab und hinterlassen typische Narben. Üblich ist auch eine ausgeprägte Lymphknotenschwellung vor allem in der Hals- und Leistenregion.

Wer einen vergleichbaren Hautausschlag bekommt, sollte dies umgehend ärztlich abklären lassen. Das Robert Koch-Institut (RKI) mahnt zudem zur Wachsamkeit wegen der vermehrt auftretenden Fälle.

Wie gefährlich sind Mpox?

Da eine Kreuzimmunität besteht, kann eine Pockenimpfung präventiv wirken. Diese soll bis zu 85 Prozent wirksam sein. Da die Pocken jedoch als ausgerottet galten, ist die Durchimpfung der Bevölkerung nicht mehr hoch. Bis 1975 war in der ehemaligen Bundesrepublik Deutschland eine Pockenimpfung bei Kleinkindern und in der DDR bis 1982 Pflicht. Menschen, die vor diesem Datum geboren wurden, sollten also geimpft sein.

Bei ungeimpften Personen kann die Erkrankungen zusätzlich eine Entzündung des Kehlkopfes, der Rachenmandeln und der Bindehäute der Augen hervorrufen.

Obwohl Mpox-Infektionen meist einen milden Verlauf nehmen, können sie bei sehr jungen und/oder immunsupprimierten Patienten auch schwere Verläufe verursachen. Aussagen, dass jeder 100ste Infizierte an Mpox stirbt, sind falsch und sorgen unnötig für Verunsicherung unter den Menschen.

Eine mögliche Therapieoption gibt es vor allem für Immungeschwächte mit dem seit 2022 zugelassenen Tecovirimat, welches allerdings noch nicht flächendeckend verfügbar ist.

Sind homosexuelle Männer eher betroffen?

Mpox werden vorwiegend durch sexuellen Kontakt übertragen. Die sexuelle Orientierung selbst hat damit aber weniger zu tun.

Derzeit mehren sich die Aussagen, dass die Mpox nur unter Männern verbreitet werden, die sexuellen Kontakt miteinander haben. Das stimmt schlichtweg nicht. Auch Heterosexuelle können Mpox beim Verkehr übertragen. Die aktuelle Diskussion führt dazu, dass sich Heterosexuelle in Sicherheit wiegen. Und das ist einfach falsch.

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