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AV-Knoten-Reentry-Tachykardie (AVNRT) erklärt

Die AV-Knoten-Reentry-Tachykardie, kurz AVNRT genannt, betrifft normalerweise junge Menschen, kann aber auch noch im höheren Erwachsenenalter auftreten. Das steckt dahinter.

Modell menschliches Herz

Was ist die AV-Knoten-Reentry-Tachykardie?

Im Gegensatz zum Vorhofflattern handelt es sich bei der AV-Knoten-Reentry-Tachykardie um eine Herzrhythmusstörung, die sich um ein Teil unseres Erregungsleitungssystems, den AV-Knoten, kreist.

Viele Patient:innen beschreiben die Herzrhythmusstörung oft als plötzlich beginnendes und endendes Herzrasen (wie ein Lichtschalter). Eine zusätzliche elektrische Leitungsstruktur in der Nähe des AV-Knotens (slow pathway) schließt den elektrischen Erregungskreis und löst die Herzrhythmusstörung aus.

Wie erfolgt die Untersuchung?

Im Rahmen der Elektrophysiologischen Untersuchung (EPU) kann durch elektrische Impulsabgabe diese Zusatzstruktur identifiziert und die Herzrhythmusstörung ausgelöst werden. In manchen Fällen lässt sich zwar die Herzrhythmusstörung nicht auslösen, aber die elektrische Zusatzstruktur identifizieren.

In beiden Szenarien kann bei Vorliegen einer dokumentierten Herzrhythmusstörung, zum Beispiel durch ein 12-Kanal Elektrokardiogramm (EKG), Langzeit-EKG oder eine telemetrische Überwachung, eine Ablationstherapie mit kurativem (heilendem) Ansatz durchgeführt werden. Der Ablationserfolg liegt bei weit über 90 Prozent.

Komplikationen, wie die Notwendigkeit einer Herzschrittmacher-Implantation, treten sehr selten auf (unter ein Prozent). In seltenen Fällen (unter zehn Prozent) kann die zusätzliche Leitungsstruktur nicht verödet, sondern nur moduliert werden. In diesen Fällen können Rezidive auftreten mit der Notwendigkeit einer erneuten Ablationstherapie.

Untersuchungsablauf

Für die Untersuchung benötigt man neben den Ablationskatheter zwei diagnostische Elektrodenkatheter. Diese werden in der Regel über die rechte Leistenvene (Zugang auch über die linke Leistenvene möglich) bis zum Herzen eingeführt. Die Behandlung wird unter lokaler Betäubung und leichter intravenöser Sedierung (Dämmerzustand) durchgeführt.
Nach der Behandlung wird ein zirkulärer Druckverband um die Leiste für einige Stunden (in der Regel vier Stunden) angelegt. Die Patient:innen werden nach der Untersuchung auf der Station mit einem Fernüberwachungsgerät bis zum nächsten Tag überwacht.

Wir empfehlen die Leiste nach der Behandlung für weitere drei Tage zu schonen. Um Nachblutungen aus der Leiste zu verhindern, sollten in dieser Zeit folgenden Tätigkeiten vermieden werden:

  • schweres Heben
  • Fahrradfahren
  • starkes Pressen im Bauch
  • schnelles Laufen
  • Schwimmen  
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