Wie gesund ist Dosen-Food?

Wie gesund ist Dosen-Food?

Sind Lebensmittel aus Konservendosen eigentlich gesund? Oder sind sie für die Ernährung weniger zuträglich als Alternativen? Der Tag der Konservendose am 25. August gibt Anlass, darüber nachzudenken. Wir liefern Ihnen interessante Fakten und Fachwissen aus erster Hand.

Am 25.08.1810 erhielt der Brite Peter Durand das Patent für seine Erfindung: die Konservendose. Bis dahin hatte man Lebensmittel zum Beispiel durch Erhitzen in Glasgefäßen haltbar gemacht. Nun gab’s also ein ähnliches Verfahren für widerstandfähigere Blechbüchsen.

Seit der Erfindung der Konservendose hat sich einiges getan. Sie werden nicht mehr mit giftigem Blei verlötet, seit 1870 gibt’s den Dosenöffner, viele Dosen besitzen mittlerweile die praktische Öffnungslasche. Alles soll möglichst einfach und schnell gehen, die Doseninhalte sollen möglichst lange haltbar bleiben. Und wer Fertiggerichte in Dosen kauft, spart sich gerne das Schnibbeln und Kochen am heimischen Herd.

Dosen-Food ist nicht per se schlecht. Man muss genau hinschauen, was darin enthalten ist. Der Mensch benötigt wichtige Nährstoffe für eine gesunde Ernährung. Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker braucht er nicht. Schaut also zumindest genau auf die Inhaltsangaben.

Franziska Meyer, Ernährungswissenschaftlerin am Helios Park-Klinikum Leipzig

Der Nährstoffgehalt: Beispiel Gemüse

Man sollte meinen, Gemüse von der Gemüsetheke hat immer den höchsten Nährstoffgehalt, weil es naturbelassen ist. Das stimmt so nicht immer.

Tiefkühlkost: Oft hat Tiefkühlkost bei der Nährstoffrangfolge die Nase vorn. Obst und Gemüse werden direkt nach der Ernte schockgefrostet, Vitamine und andere Nährstoffe bleiben erhalten.

Gemüse von der Theke: Bisweilen hat das Gemüse eine längere Reise hinter sich und es dauert eine ganze Weile, bis es vom Erntefeld auf der Gemüsetheke landet. Genug Zeit, Nährstoffe zu verlieren.

Dosengemüse: Die Nährwerte liegen in der Regel unter denen von erntefrischem Gemüse und Tiefkühlware. Richtig schlecht sind sie oftmals allerdings nicht. Dosentomaten verfügen zum Beispiel über mehr verwertbares Lycopin als ihr Pendant aus der Gemüsetheke.

Verpackung, Inhalt und Ökobilanz

Wer die Chance hat, erntefrisches Gemüse aus der Region schnell auf den Tisch zu zaubern, der sollte es tun. Kurze Lieferwege und wenig Verpackungsmüll sind gut für die Ökobilanz. Und wer selbst kocht, anstatt Fertiggerichte zu essen, der vermeidet Konservierungsstoffe und unnatürliche Geschmacksverstärker sowie zu viel Zucker und Salz im Essen.

Wer auf konservierte Lebensmittel zurückgreifen muss, der sollte dennoch auf Fertiggerichte verzichten, sich auf Einzelprodukte beschränken, auch mal einen Blick auf die jeweilige Herkunft und die Verpackung werfen – und auf die etwaigen Zusatzstoffe.

Die Dose an sich: Konservendosen sind nun einmal Metallverpackungen. Sie können recycelt werden, wenn man sie im Gelben Sack entsorgt – aber bitte vollständig entleert und tropffrei. Das erscheint manch einem lästig und sie landen doch im Hausmüll. Außerdem besitzen Konservendosen bis dato eine innere Beschichtung, die im Verdacht steht, gesundheitsschädlich zu sein.

Recycling-Tipp

Recycling-Tipp

Falls ihr allerdings eine Hochzeit plant und mit schepperndem Anhang am Auto in die Flitterwochen reisen wollen… dann führt selten ein Weg an Konservendosen vorbei.