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Wie gesund ist Haferbrei?

Haferbrei – das klingt nicht gerade appetitlich. Auch als Porridge, Overnight Oats oder Oatmeal bekannt, können die gekochten Flocken aber mehr, als ihr graues und pampiges Aussehen erahnen lässt. Unsere Ernährungsexpertin erklärt, warum der Haferbrei so gesund ist.

15. Februar 2024
Oatmeal porridge with blueberries, almonds

Haferbrei ist wieder angesagt

„Trotz eher langweiligem und nicht ansprechendem Aussehen verfügt der gekochte Haferbrei durchaus über geschmackliches und gesundheitliches Potenzial“, sagt Franziska Meyer, Diplom-Ernährungswissenschaftlerin im Helios Park-Klinikum Leipzig. Gerade in den letzten Jahren ist er, wenn auch unter neuem Namen, wieder richtig in Mode gekommen und hat Liebhaber in allen Altersgruppen.

Haferbrei gab es schon vor dem Brot

Haferbrei ist bereits jahrhundertelang ein wichtiger Bestandteil unserer Ernährung. Hergestellt aus gekochtem Getreide diente er stets als eigenständige Mahlzeit und stellte eingedickt den Vorgänger des Brotes dar. Bis Mitte des letzten Jahrhunderts waren warme Getreidebreie ein wichtiger Teil der deutschen Frühstückskultur.

Porridge als Arbeiteressen

Im Laufe der Zeit machte der Brei aber dem Brot und den Brötchen Platz. Erst in den 1970er Jahren fanden die Haferflocken ihren Weg zurück auf unseren Frühstückstisch, allerdings mit kalter Milch als Müsli verzehrt. Anders in Großbritannien: Hier verschwand der Haferbrei nie vom Speiseplan und wurde gerade in Arbeiterfamilien in Form von Porridge auch als Mittags- oder Abendmahlzeit gegessen.

Am besten morgens und warm

Schon in der ayurvedischen Ernährungslehre (nach der traditionellen indischen Heilkunst) wird ebenso wie in der Traditionellen Chinesischen Medizin für den Morgen eine warme Speise empfohlen. „Nach dem Aufstehen ist das Verdauungssystem noch etwas träge und kann dann warmes Essen besser verarbeiten“, erläutert die Ernährungswissenschaftlerin. Gerade Menschen mit empfindlicher Verdauung schätzen hier Haferbreie mit ihrer wohltuenden Wirkung auf Magen und Darm.

Haferflocken: kernig oder zart

Hafer ist ein glutenarmes Vollkornprodukt und kommt in Form von Haferflocken auf unseren Tisch. Um aus den Körnern eben diese Flocken herzustellen, werden sie erst gedämpft und später gewalzt. Kernige, großblättrige Flocken entstehen aus ganzen Körnern, während die zarten Kleinblattflocken vor dem Walzen geschnitten werden. Egal welche Flockenform verwendet wird, in allen sind stets die Randschichten und der Keimling des Haferkorns enthalten – Vollkorn also.

So gesund ist Haferbrei

„Bereiten Sie sich jeden Morgen einen leckeren Haferbrei und holen Sie sich damit den morgendlichen Nährstoffkick“, empfiehlt die Ernährungsexpertin. Haferflocken verfügen über eine bemerkenswerte Nährstoffbilanz: Sie enthalten viele Ballaststoffe, Mineralstoffe (vor allem Magnesium, Phosphor, Eisen und Zink) und wertvolle Vitamine (insbesondere Vitamin B1 und B6) sowie pflanzliches Eisen. Für Getreide weisen die Flocken zudem recht viel Protein und wenig Fett auf. 

Die gesunde Wirkung von Haferflocken

  • Ballaststoffe sättigen langanhaltend. Beta-Glucan, ein löslicher Ballaststoff, senkt den Blutzuckerspiegel, sorgt für eine Vermehrung guter Darmbakterien und verlangsamt durch einen Gelfilm die Entleerung des Magens. Zudem werden die Sättigungshormone Cholecystokinin (CCK), glucose dependent insulinotropic peptide (GIP), und glucagon-like peptide 1 (GLP-1) freigesetzt.
  • Ballaststoffe helfen Herzerkrankungen vorzubeugen. Ein erhöhter Cholesterinspiegel kann zu Erkrankungen des Herzens führen. Beta-Glucan senkt den Cholesterinwert und trägt somit zur Minderung dieses Risikos bei.
  • Ballaststoffe verbessern die Insulinempfindlichkeit. Durch die langsamere Entleerung des Magens gelangt weniger Glukose ins Blut. Der Blutzuckerspiegel kann damit gesenkt werden, was gerade für Patient:innen mit Diabetes Typ 2 wichtig ist.
  • Haferflocken gelten als natürliches Abführmittel. Als Hausmittel bei Magen-Darm-Beschwerden bekannt, wirken Haferflocken regulierend bei Verdauungsproblemen. Besonders für ältere Menschen ist eine tägliche Portion zu befürworten.
  • Antioxidantien schützen vor freien Radikalen. Im Hafer stecken viele Antioxidantien und Polyphenole. Sie senken den Blutdruck, wirken Entzündungen, Juckreiz sowie der Zellalterung und der Krebsbildung entgegen.

Den Haferbrei individuell zubereiten

„Finden Sie Ihren Lieblingshaferbrei. Mit Gewürzen wie Zimt oder Vanille, mit Obst und Nüssen können Sie die Speise aufpeppen. Das bringt nicht nur optische und geschmackliche Vielfalt, sondern liefert auch noch zusätzliche Vitamine", rät Ernährungsexpertin Mayer. So schmeckt es auch dem Auge (denn das isst ja bekanntlich mit) und mit diesem Powerfrühstück starten Sie energiegeladen in den Tag.

Helios Park-Klinikum Leipzig

Ernährungswissenschaftlerin

Bereiten Sie sich jeden Morgen einen leckeren Haferbrei und holen Sie sich damit den morgendlichen Nährstoffkick.

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