Warum wird ein Herzkatheter gemacht?
Die Herzkatheteruntersuchung erlaubt Kinderkardiologinnen und Kinderkardiologen heute, was vor einigen Jahren noch nicht möglich war: Behandlungen am Herzen ohne große, aufwändige und für unsere kleinen Patientinnen und Patienten belastende Operationen. Sie dient unter anderem dazu, angeborene Herzfehler genau zu diagnostizieren.
Die Behandlungsmöglichkeiten im Überblick
- Herzuntersuchungen mit Druckmessungen, Flussmessungen und bildlicher Darstellung (Angiographie), wenn andere bildgebende Untersuchungen, beispielsweise eine Ultraschalluntersuchung, nicht ausreichen, um die diagnostischen Fragestellungen zu beantworten.
- Behandlung von Verengungen (Stenosen) an Klappen und Gefäßen mit Ballons oder bestimmten Implantaten (Stents)
- Korrektur von angeborenen Herzdefekten, zum Beispiel Verschluss von Löchern in der Herzscheidewand
- Therapie krankhafter Gefäßverbindungen (Shunts, Kollateralen, Fisteln)
- In ausgewählten Fällen ist sogar der Herzklappenersatz per Katheter möglich.
Wie läuft die Herzkatheter-Untersuchung bei Kindern ab?
Am Tag vor dem Herzkatheter führen wir vorbereitende Untersuchungen durch. Unsere Ärztinnen und Ärzte informieren Sie als Eltern noch einmal ausführlich über den geplanten Eingriff. Wenige Stunden vor der Untersuchung müssen die Kinder nüchtern bleiben, das heißt, sie dürfen nichts essen oder trinken. Neugeborene und kleine Säuglinge erhalten in dieser Zeit eine Infusion.
Noch während das Kind bei den Eltern auf der Station ist, erhält es ein leichtes Beruhigungsmittel, bevor es ins Herzkatheterlabor gebracht wird. Der Eingriff selbst wird in einem schmerzfreien Tiefschlaf durchgeführt.
Bereits unmittelbar danach wird Ihr Kind zurück zu Ihnen auf die Station gebracht. Falls nach dem Eingriff noch eine Überwachung erforderlich ist, kommen die Kinder auf unsere Wachstation (Intermediate Care). Auch dort können Sie als Eltern bereits nach kurzer Zeit wieder bei Ihrem Kind sein.
Auf einen Blick: Die Untersuchung bei Kindern
Auch wenn die Untersuchung für Eltern und Kind beängstigend ist, handelt es sich um einen schonenden Eingriff zum Wohle des Kindes. Als minimal-invasiver Eingriff ist es möglich, Behandlungen am Herzen durchzuführen, die für das Kind in der Regel mit einer niedrigen Belastung einhergehen und eine hohe Erfolgsquote haben. Ziel ist es, den Kindern durch den Eingriff ein gesundes und aktives Leben zu ermöglichen.