Hautkrankheiten: Wenn die Haut krank ist © Foto: Canva
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Hautkrankheiten: Wenn die Haut krank ist

Die Haut ist das größte Organ des Menschen. Sie ist ein wichtiges Sinnesorgan, schützt vor Krankheitserregern und reguliert die Temperatur und Feuchtigkeit. Aber die Haut ist sensibel und kann leicht Krankheiten entwickeln.

Einige Hautkrankheiten und Veränderungen entstehen durch die falsche Pflege, andere ohne eigenes Zutun. Prof. Dr. Michael Tronnier ist Chefarzt der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie sowie Leiter des Onkologischen Zentrums am Helios Klinikum Hildesheim und erklärt, wie Sie Hautkrankheiten erkennen und an wen Sie sich wenden sollten.

Fakten zur Haut

  • kann bei Erwachsenen eine Fläche von bis zu 2 Quadratmetern aufweisen
  • 1,5 bis 4 Millimeter dick
  • wiegt 10 bis 14 Kilogramm
  • besteht aus Oberhaut (Epidermis), Lederhaut (Korium) und Unterhaut (Subkutis)
  • nimmt Temperatur- und Schmerzreize wahr
  • besitzt Anhangsgebilde: Haare, Hautdrüsen, Nägel
  • lässt sich in normale, trockene, fettige Haut und Mischhaut einteilen

Aufgaben der Haut

  • Schutzbarriere: Schützt den Körper vor schädlichen Einflüssen von außen, wie Hitze, Kälte, Krankheitserreger
  • Sinnesorgan: Tastkörperchen und Sinneszellen registrieren Berührungen, Temperaturschwankungen sowie Schmerz
  • Regulator: reguliert Abgabe von Feuchtigkeit und Körpertemperatur durch Eng- und Weitstellen der Blutgefäße der Haut
  • Kommunikation: spiegelt Empfindungen nach außen, z. B. Erröten, Blasswerden, Stress

Hautkrankheiten erkennen

Frau mit roten Kratzern am Hals
Oft leicht und mit bloßem Auge erkennbar: Veränderungen der Haut | Foto: Canva

Bei vielen Hautkrankheiten kommt es zu Veränderungen der Haut. "Die menschliche Haut als Hülle unseres Körpers ist natürlich für jeden gut zu sehen, sodass wir krankhafte Veränderungen einfach wahrnehmen und erkennen können", so Prof. Dr. Michael Tronnier. 

Die Hautveränderung kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein und sagt nicht unbedingt etwas über die Schwere und den Ernst der Hauterkrankung aus. Sie kann einzeln oder gehäuft auftreten und unterschiedlich große Hautflächen betreffen.

Als krankhaft gilt eine Veränderung, die nicht der normalen Ausprägung und Entwicklung (z. B. Alterung) der Haut entspricht.

Die menschliche Haut als Hülle unseres Körpers ist natürlich für jeden gut zu sehen, sodass wir krankhafte Veränderungen einfach wahrnehmen und erkennen können.

Prof. Dr. Michael Tronnier ist Chefarzt der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie sowie Leiter des Onkologischen Zentrums | Helios Klinikum Hildesheim

Häufige Anzeichen einer Hauterkrankung sind:

  • Juckreiz
  • Rötung
  • Quaddeln
  • Knötchen
  • Bläschen
  • Schuppung
  • Pustelbildung

"Die Symptome einer Hauterkrankung sind sehr unterschiedlich. Juckreiz ist oft ein typisches Symptom", so der Chefarzt.

Ursachen für Dermatosen

Hautkrankheiten, auch Dermatosen genannt, können viele Ursachen und Auslöser haben. In der Regel kann man zwischen endogenen (von innen) und exogenen (von außen) Ursachen unterscheiden. 

Endogene Ursachen:

Ein wichtiger endogener Faktor ist die Genetik. So ist eine große Anzahl von Erkrankungen im Erbgut angelegt. Das heißt dann aber jedoch nicht unbedingt, dass es auch zum Krankheitsausbruch kommen muss.

Eine weitere endogene Ursache ist das Immunsystem, welches letztlich auch durch genetische Faktoren beeinflusst wird. Eine Vielzahl von Hauterkrankungen entsteht durch eine Fehlregulation des Immunsystems, also eine zu geringe oder überschießende Immunantwort.

Exogene Ursachen:

Dunkelhäutiger Mann gestresst am Laptop
Stressige Zeiten können sich auch auf der Haut zeigen | Foto: Canva

Hautveränderungen können auch als Reaktion auf äußere Reize oder Einflüsse entstehen. Das sind etwa Umwelteinflüsse, der Kontakt von Substanzen mit der Haut, Sonnenlicht sowie Infektionen mit Bakterien, Viren oder Pilzen. 

Auch ein seelisches Ungleichgewicht und Belastungssituationen oder chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus spiegeln sich am Hautorgan wider. 

Welche Hautkrankheiten gibt es?

Bei Hautkrankheiten gibt es häufig Überlappungen, sodass sie mehreren Kategorien zugeordnet werden können. Gängige Einteilungen sind etwa: infektiös (potenziell ansteckend) und nicht infektiös, entzündliche oder degenerative Erkrankungen und Tumorerkrankungen, oder angeboren und erworben.

nicht-infektiöse Hautkrankheiten sind u. a.

  • Akne
  • Neurodermitis
  • Schuppenflechte (Psoriasis)
  • Hautkrebs
  • Rosazea
  • Nesselsucht

infektiöse Hautkrankheiten sind u. a.

  • Feigwarzen
  • Herpes
  • Wundrose
  • Fußpilz
  • Masern
  • Kopfläuse
  • Krätze
  • Warzen

Hautkrankheiten mit familiärer Belastung (Anlage vererbbar) sind u. a.

erworbene Hautkrankheiten sind u. a.

Was sind die häufigsten Hautkrankheiten?

"In Deutschland und Mitteleuropa sind entzündliche Hauterkrankungen wie die Schuppenflechte und die Neurodermitis besonders häufig – auch die Zahl der Hautkrebserkrankungen ist hoch", so der Hildesheimer Chefarzt.

Vor allem in tropischen Ländern ist hingegen die Anzahl der infektiösen Hauterkrankungen deutlich höher und dabei das Erregerspektrum ein anderes als in den hiesigen Breiten. 

Zu den häufigsten Hautkrankheiten zählen:

  • Akne
  • Neurodermitis
  • Schuppenflechte
  • Herpes
  • Schuppenflechte
  • Warzen
  • Rosazea
  • Hautkrebs und -vorstufen

Kann ich Hauterkrankungen vorbeugen?

Ältere Dame bekommt Rücken mit Sonnenmilch eingecremt
Nicht nur am Strand, sondern ganzjährig sollte Sonnenschutz aufgetragen werden | Foto: Canva

Als Hautexperte nennt Prof. Dr. Tronnier neben einer gesunden und ausgewogenen Lebensführung auch hautpflegende und hautschützende Maßnahmen. Eine wichtige Hautkrebsprophylaxe ist Sonnenschutz – das ganze Jahr über.

Der Konsum von Zigaretten und Alkohol kann die Haut schädigen. So führt Tabakkonsum zu einer schlechteren Durchblutung der Haut, wodurch die Alterung beschleunigt wird.

Viel Wasser zu trinken ist gut, um die Haut von innen mit Feuchtigkeit zu versorgen. Auch eine ausgewogene Ernährung wirkt unterstützend. In Einzelfällen können scharfe und zu heiße Speisen bestimmte Krankheitsbilder verschlechtern. 

Auch das regelmäßige und gründliche Händewaschen ist eine wichtige vorbeugende Maßnahme, die vor Infektionen schützt. Aber häufiges Waschen trocknet die Haut auch aus. Wer zu trockener Haut neigt, kann mit entsprechenden Pflegelotionen die natürliche Schutzbarriere der Haut unterstützen.

Sieben Tipps für eine gesunde Haut

  • gesunde und ausgewogene Ernährung
  • nicht rauchen
  • fettende Pflege bei Hauttrockenheit
  • ausreichende Flüssigkeitszufuhr – am besten Wasser oder ungesüßte Tees
  • gründliche Körperhygiene
  • Haut vor Sonne schützen
  • Exzessives Schminken meiden