Erleichterung, denn nun passiert (endlich) etwas. Die Betroffenen funktionieren und wirken „taff“. Meist bleibt jedoch die psychische Reflexion auf der Strecke. Medizinische Behandlungen, die das erste Mal erfolgen, werden als besonders belastend empfunden. „Insgesamt ist das erste Jahr nach der Erstdiagnose bei 25 bis 50 Prozent der Brustkrebserkrankten mit starken psychischen Belastungen verbunden“, so Dr. Tilch.
Therapien werden als „paradoxe“ Therapien erlebt, da die Lebensqualität durch sie zunächst erheblich beeinträchtigt wird. Diese Phase ist geprägt von Kampfgeist und Stoizismus (Unerschütterlichkeit: „Da muss ich durch!“).
Post-behandlung (Remission):
Das Ende der onkologischen Therapie wird häufig als Phase der besonderen Vulnerabilität (Verwundbarkeit) für psychische Belastungen beschrieben. Ärztliche Kontakte werden drastisch reduziert und das damit verbundene Sicherheitsgefühl schwindet.
Nach der Reha erwarten Betroffene und Umwelt eine Rückkehr zur Normalität, doch die eigene Befindlichkeit kann in Niedergeschlagenheit, Verzweiflung, Angst, Antriebsminderung und Hoffnungslosigkeit umschlagen. Oft ist jetzt erst Raum für das emotionale Auseinandersetzen mit der Erkrankung und der Erfahrung, Brustkrebs gehabt zu haben.