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Schwarzer Hautkrebs: Lebenserwartung und Heilungschancen

Schwarzer Hautkrebs ist eine gut behandel- und in vielen Fällen heilbare Erkrankung. Grundsätzlich sind die Lebenserwartung und Heilungschancen der Patient:innen abhängig von verschiedenen Faktoren. Lesen Sie dazu mehr.

18. Januar 2021

Schwarzer Hautkrebs in Zahlen

In Deutschland führt das Zentrum für Krebsregisterdaten im Robert Koch-Institut die Zahlen über die Neuerkrankungen und Überlebensraten bei Krebserkrankungen zusammen. Gemeinsam mit der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister e. V. (GEKID) veröffentlicht das Zentrum alle zwei Jahre den Bericht „Krebs in Deutschland“ [1], der das Geschehen im Bereich der onkologischen Erkrankungen dokumentiert.

 

Der letzte Bericht wurde 2019 vorgestellt. Er bezieht sich auf das Jahr 2016 und zeichnet im Bereich des malignen Melanoms folgendes Bild für Neuerkrankung, Sterbefälle und Überlebensrate:

Neuerkrankung, Sterbefälle und Überlebensrate beim Melanom | Tabelle: Helios; Quelle: [1]

In der Lederhaut befinden sich die sogenannten Papillargefäße. Indem sich diese Gefäße weiten oder verengen, wird die Wärmeabgabe über die Haut geregelt. Die Unterhaut enthält neben viel Fett auch weitere Hautanhangsgebilde wie zum Beispiel den Haarwurzeln. In der Unterhaut verlaufen außerdem viele Blutgefäße und Nerven.

Wie lange können Betroffene mit schwarzem Hautkrebs leben?

Die Überlebensrate beim malignen Melanom ist vor allem davon abhängig, in welchem Stadium der Krebs entdeckt wird und wie aggressiv die Krebszellen sind. Ist der Tumor lokal begrenzt, können fast alle Patient:innen geheilt werden. Folgende Tabelle zeigt, wie viele Betroffene fünf beziehungsweise zehn Jahre nach Diagnose der Erkrankung noch leben („Fünf-Jahres-Überlebensrate“ und „Zehn-Jahres-Überlebensrate“) [2]:

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Ist das maligne Melanom heilbar?

In frühen Stadien, also bei geringer Tumordicke, ist das Melanom vollständig heilbar. In den letzten Jahren wurde eine Vielzahl an Therapien entwickelt, die auch zur Behandlung von Patient:innen in einem fortgeschrittenen Stadium mit Metastasen geeignet sind. Die neuen Therapien haben den Verlauf und somit die Heilungschancen von fortgeschrittenen Melanomen erheblich verbessert.

Verlauf eines malignen Melanoms

Die Prognose gibt Auskunft über den wahrscheinlichen Verlauf der Krebserkrankung. Um die weitere Entwicklung eines Melanoms einschätzen zu können, bestimmen Ärzt:innen verschiedene Prognosefaktoren [3]:

 

  • Tumordicke nach Breslow
  • Subtyp des Tumors
  • Erkrankungsalter
  • Geschlecht
  • Tumormarker
  • von Fernmetastasen betroffene Organe

Tumordicke nach Breslow

Laut S3-Leitlinie der medizinischen Fachgesellschaften ist die Tumordicke nach Breslow („Breslow-Level") der wichtigste prognostische Faktor bei schwarzem Hautkrebs [4].

 

Sie wird nach der operativen Entfernung des Tumors bestimmt und gibt die Ausdehnung beziehungsweise Eindringtiefe des Melanoms an.

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Quelle: Tabelle nach  [4]

Bei einer sehr geringen Tumordicke von weniger als 0,75 Millimetern liegt die Heilungschance des Melanoms bei rund 90 Prozent.

 

Es gilt: Je größer die Ausdehnung des Tumors, desto schlechter ist der wahrscheinliche Krankheitsverlauf.

Subtyp des Tumors

Auch die histologische Bestimmung der Tumorzellen gibt Informationen über den wahrscheinlichen Krankheitsverlauf.

 

Hat die Diagnostik ergeben, dass es sich bei dem Hautkrebs um ein noduläres Melanom, akral lokalisiertes oder ein amelanotisches Melanom handelt, kann die Prognose schlechter sein als bei den anderen Formen des malignen Melanoms.

 

Das noduläre Melanom hat von allen Subtypen die schlechteste Prognose.

 

Geschlecht

Die Daten des Krebsregisters zeigen, dass Männer eine etwas geringere Fünf-Jahres-Überlebensrate haben als Frauen [1].

 

Tumormarker

Tumormarker sind Stoffe, die sich im Blut von Krebspatient:innen nachweisen lassen. Im Falle des malignen Melanoms spielen vor allem die beiden Marker Lactatdehydrogenase (LDH) sowie S100B eine Rolle.

Ihre Werte werden vor allem im späten Stadium IV gemessen. Sind sie erhöht, verschlechtert dies die Prognose. 

 

Fernmetastasen

Hat ein malignes Melanom gestreut und bereits Metastasen in anderen Organen gebildet, sind die Heilungschancen niedrig. Metastasen in der Lunge, Leber, Bauchraum oder Gehirn („viszerale Metastasen“) gelten als kritischer für den Krankheitsverlauf, als Metastasen auf der Haut. Trotzdem: Die Prognose beim Melanom im Stadium IV hat sich aufgrund der neuen Behandlungsmöglichkeiten dramatisch verbessert.

Rezeptbroschüre "Energie- und proteinreiche Zwischenmahlzeiten"

Onkologische Patient:innen verlieren krankheitsbedingt häufig ungewollt an Gewicht und an Muskelmasse, was den Verlauf der Behandlung und Prognose negativ beeinflussen kann. Medizinische Trinknahrung ist ein effektives Mittel um einer Gewichtsabnahme entgegen zu wirken. Leider wird sie nicht immer gut angenommen. Teresa Lorenz, examinierte Diätassistentin am Helios Klinikum Emil von Behring, hat nun in Abstimmung mit Betroffenen eine Broschüre mit Rezepten für energie- und eiweißreiche Zwischenmahlzeiten erstellt.

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Die Inhalte dieser Seite wurden in Zusammenarbeit mit unserem Experten erstellt
Alexander Kreuter
Chefarzt Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Leiter Hauttumorzentrum
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Quellen

[1] Krebs in Deutschland, 12. Ausgabe, korrigierte Fassung vom 12.08.2020, Zentrum für Krebsregisterdaten gemeinsam mit der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V.

[2] Zentrum für Krebsregisterdaten im RKI: Datenbankabfrage mit Schätzung der Inzidenz, Prävalenz und des Überlebens von Krebs in Deutschland auf Basis der epidemiologischen Landeskrebsregisterdaten (DOI: 10.18444/5.03.01.0005.0014.0001) | Zugriff am: 7.12.20

[3] AMBOSS GmbH: Malignes Melanom | Zugriff am: 20.11.2020

[4] Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Melanoms, Langversion 3.3, 2020, AWMF Registernummer: 032/024OL | Zugriff am: 20.11.2020

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