Bei den Herzohren, auch Vorhofohren genannt, handelt es sich um beutelförmige Ausstülpungen an den Vorhöfen des Herzens.
Kann sich das Herz im Rahmen des Vorhofflimmerns nicht richtig zusammenziehen, fließt das Blut nicht mehr richtig und es können sich Blutgerinnsel bilden. Dies geschieht besonders häufig im linken Herzohr. Wird das Gerinnsel aus dem Herzohr ausgeschwemmt kann es über den Körperkreislauf in das Gehirn gelangen und dort zu einem Schlaganfall führen.
Die aktuell am häufigsten angewendete Therapie besteht in der Behandlung mit blutverdünnenden Medikamenten (orale Antikoagulation). Nicht selten treten dabei jedoch schwerwiegende Komplikationen in Form von Blutungen auf. Zudem können bei einer Vielzahl von Begleiterkrankungen, wie beispielsweise Niereninsuffizienz, diese Medikamente nicht verordnet werden.
Als Alternative zur medikamentösen Therapie besteht daher die Möglichkeit, das linke Vorhofohr, die Hauptquelle für Thromben im Herzen, minimal-invasiv zu verschließen. Unter leichter Narkose wird das Vorhofohr-Verschluss-System im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung in das linke Vorhofohr implantiert. Dabei erfolgt gleichzeitig eine echokardiographische Kontrolle.
Nach einigen Wochen hat sich über dem implantierten Verschlusssystem körpereigenes Gewebe gebildet, das Vorhofohr ist damit komplett verschlossen und es können sich darin keine Gerinnsel mehr bilden. Dadurch ist das Schlaganfallrisiko ebenso wie bei der medikamentösen Behandlung vermindert. Nach dem erfolgreichen Verschluss kann die dauerhafte Einnahme gerinnungshemmender Medikamente beendet werden.