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Schlaganfall: Jede Minute zählt

Deutschlandweit erleiden rund 270.000 Menschen pro Jahr einen Schlaganfall – und dann zählt jede Minute, um bleibende Schäden zu vermeiden. Unser Experte erklärt, wie Sie einen Schlaganfall erkennen und schnell reagieren können.

Neurologie und Stroke Unit

Schlaganfall: Eile ist geboten

Bei 85 Prozent aller Schlaganfälle (Hirninfarkte) verstopft ein Blutgerinnsel eine Hirnarterie. Innerhalb kürzester Zeit werden die Hirnzellen nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt und sterben ab. Deshalb ist jeder Schlaganfall ein Notfall und „Zeit ist Hirn".

„Bei rechtzeitigem Handeln ist der Therapieerfolg am größten. Deshalb ist beim Hirninfarkt eine schnellstmögliche Behandlung in einem modernen Schlaganfallzentrum mit einer zertifizierten Stroke Unit, allen technischen Möglichkeiten der Akutdiagnostik und einer neuroradiologischen Interventionsbereitschaft von entscheidender Bedeutung", sagt Privat-Dozent Dr. Jens Weise, Chefarzt der Klinik für Neurologie im Helios Vogtland-Klinikum Plauen.

Mit dem „FAST"-Test gegen Schlaganfall

Eines der häufigsten Symptome, das einen Schlaganfall erkennen lässt, ist eine plötzlich auftretende einseitige Lähmung, die entweder eine gesamte Körperhälfte oder nur einen Arm oder ein Bein betreffen kann. Auch eine gelähmte Gesichtshälfte und einseitig herabhängende Mundwinkel sind Anzeichen eines Schlaganfalls.

Darüber hinaus sind Seh-, Sprech-, Schluck- und Gleichgewichtsstörungen typische Hinweise. „Um den Verdacht auf einen Schlaganfall zu überprüfen, können Laien den sogenannten FAST-Test anwenden“, erläutert Dr. Weise.

Das Darmkrebsrisiko nimmt ab 50 zu und ist für Menschen über 70 Jahre am höchsten.
Bei einer Darmspiegelung werden gutartige Vorstufen entfernt – bevor Krebs entsteht.

Risikofaktoren minimieren

Die Wahrscheinlichkeit, einen Schlaganfall zu erleiden, steigt mit zunehmendem Lebensalter. „Eine gesunde Lebensweise mit viel körperlicher Bewegung und eine Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse und natürlich ein unbedingter Verzicht aufs Rauchen sowie nur moderater Alkoholkonsum können viel dazu beitragen, das individuelle Risiko zu minimieren“, sagt der Neurologe.

Die optimale Schlaganfall-Therapie

Für ein optimales Ergebnis muss mit der Therapie innerhalb der ersten Stunden begonnen werden. Um alle Therapiemöglichkeiten anwenden zu können, ist ein schneller Transport in das nächstgelegene spezialisierte Krankenhaus mit einer sogenannten Stroke Unit, einer Schlaganfallstation, wichtig. Dort können Patient:innen rund um die Uhr betreut werden. Zum fachübergreifenden Team gehören Rettungskräfte sowie Fachpersonal aus der Neurologie, Neuroradiologie und Anästhesie. Diese werden zusätzlich von Internist:innen, Neuro- und Gefäßchirurg:innen, Pflegefachkräften und Therapeut:innen unterstützt.

Helios Vogtland-Klinikum Plauen

Ärztlicher Direktor, Chefarzt Neurologie

Eine gesunde Lebensweise mit viel körperlicher Bewegung und eine Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse und natürlich ein unbedingter Verzicht aufs Rauchen sowie nur moderater Alkoholkonsum können viel dazu beitragen, das individuelle Risiko zu minimieren

Das Darmkrebsrisiko nimmt ab 50 zu und ist für Menschen über 70 Jahre am höchsten.
Bei einer Darmspiegelung werden gutartige Vorstufen entfernt – bevor Krebs entsteht.

Was ist das Behandlungsziel?

Ziel ist, die Blutversorgung zum Gehirn so schnell wie möglich zu normalisieren. Idealerweise erfolgt eine Kombination der sogenannten Thrombolyse (Auflösen des Gerinnsels durch Medikamente) und/oder einer sich anschließenden mechanischen Wiedereröffnung des verstopften oder verengten Gefäßes. Das erfolgt durch Mikrokatheter (Thrombektomie).

Nach dem Schlaganfall

Trotz optimaler Behandlung lassen sich bleibende Beeinträchtigungen nicht immer verhindern. Die individuelle medizinische Rehabilitation beginnt so früh wie möglich, also bereits auf der Stroke Unit. Das gemeinsame Ziel ist es, die größtmögliche Selbständigkeit des Betroffenen wiederherzustellen und die Schlaganfallfolgen möglichst gering zu halten.

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