Geborgenheit macht klug!
Die Sinne Ihres Babys arbeiten vom ersten Tag an, damit startet auch die Entwicklung des Gehirns. Es braucht Körper- und Hautkontakt, will in den Arm genommen, herumgetragen und gestreichelt werden. Die frühe Entwicklung der Sinne wird beim Stillen besonders gefördert. Ihr Baby erkennt Herzschlag, Duft, Stimme und genießt die Körperwärme. Ihre Zuwendung und der Hautkontakt schaffen das Urvertrauen, das das Kind später für eine gute Entwicklung braucht.
Frühe Bindung
In unserer Entbindungsstation legen wir Ihnen das Kind direkt nach der Geburt auf den Bauch. Dieser erste Kontakt macht dem Baby den Übergang in die Welt sanfter und die Eltern können diesen emotional wichtigen Moment in Ruhe genießen. Ein enger Haut- und Körperkontakt gleich nach der Geburt wird Bonding genannt. Die Vorteile des Bonding sind nachweisbar:
• Stabilere Körpertemperatur
• Bessere Atmung
• Weniger Schreien
• Frühes und effektives Saugverhalten
Der Milcheinschuss
Ab etwa dem zweiten bis dritten Tag nach der Geburt kommt es zum Anschwellen der Brust, was den Beginn der reichlichen Milchbildung anzeigt. Das passiert meistens ohne große Beschwerden ist aber durch eine stärkere Durchblutung oft mit dem Anschwellen, Prall- und Vollwerden der Brust verbunden. Das auftretende Spannungsgefühl und die Berührungsempfindlichkeit lassen fast immer nach etwa zwei Tagen nach. Wann immer erforderlich, kann das Spannungsgefühl durch häufigeres, kurzes Anlegen beseitigt werden. Wenn das Kind die Brustwarze nicht mehr richtig fassen kann, weil die Brust zu prall ist, streichen Sie vor dem Stillen schon etwas Milch ab.
Stillen will gelernt sein
Die Bedürfnisse von Kind und Mutter sind ausschlaggebend für eine erfolgreiche Stillbeziehung. Vertrauen Sie auf Ihre gemeinsamen Fähigkeiten und lassen Sie sich durch kleine Anfangsprobleme nicht verunsichern. Trinkverhalten, Milchbildung und die Bedürfnisse von Mutter und Kind sind jeden Tag anders. Stillen ist ein Prozess, der Zeit und Geduld braucht.
Wir geben Ihnen Hinweise, am besten besprechen Sie sich aber mit Ihrer nachsorgenden Hebamme, die Sie und Ihr Kind kennt.
- Beachten Sie frühe Hungerzeichen wie schmatzen, mit dem Mund suchen, am Finger nuckeln. Wenn Sie dann schon reagieren, lernt das Kind, dass kleine Zeichen verstanden werden und es nicht erst schreien muss.
- Warten Sie nicht, bis das Kind schreit, da es dann oft nur schwer zu beruhigen ist und ein gutes Anlegen kaum mehr möglich ist.
- Suchen Sie sich eine angenehme Position und nutzen Sie Stillkissen, eine Fußbank oder ähnliches, um sich bequem zu fühlen.
- Massieren Sie anfangs vor dem Anlegen sanft die Brust, um den Milchfluss anzuregen.
- Wenn der Mund des Babys weit geöffnet ist, ziehen Sie es zu sich heran. Das Kind sollte einen großen Teil des Warzenhofs im Mund haben.
- Immer das Kind zur Brust ziehen – nicht die Brust zum Kind schieben.
- Drücken Sie nicht die Brust ein, um die Nase des Kindes freizuhalten. Wenn Sie den Po des Kindes näher an Ihren Körper ziehen, bekommt das Kind automatisch besser Luft.
- Ziehen Sie nicht die Brustwarze aus dem Mund des Kindes während es noch saugt. Am besten schieben Sie Ihren kleinen Finger sanft in den Mundwinkel des Kindes, dann lässt es von alleine die Warze los.
- Damit Ihr Kind gut die beim Saugen mitgeschluckte Luft aufstoßen kann, legen Sie es nach dem Stillen so über Ihre Schulter, dass Brust und Bauch aufliegen.
- Vermeiden Sie ein zu langes Anlegen in den ersten Tagen, um die Brustwarzen nicht zu stark zu belasten.