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Nahrungsergänzungsmittel in der Schwangerschaft

Viele Menschen versuchen über Nahrungsergänzungsmittel einen zusätzlichen Bedarf an Nährstoffen wie Vitaminen und Mineralstoffen zu decken. Ist dies in der Schwangerschaft sinnvoll? Lesen Sie hier mehr dazu.

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Was Schwangere wirklich brauchen

Werdende Mütter möchten ihrem ungeborenen Kind eine optimale Versorgung und die besten Entwicklungsmöglichkeiten garantieren. Neben einer bewussten und ausgewogenen Ernährung können Nahrungsergänzungsmittel (Supplemente) eine Hilfe sein. Das Angebot an Supplementen für Schwangere ist jedoch breit gefächert. Es reicht von Präparaten aus Folsäure und Jod bis hin zu Kombinationsprodukten mit Omega-3-Fettsäuren.

Was Schwangere wirklich brauchen, erklärt Judith Rachel, Hebamme im Helios Klinikum Berlin-Buch.

Folsäure in der Schwangerschaft

Neben einer ausgewogenen Ernährung mit regelmäßigen Mahlzeiten wird allen Schwangeren eine Nahrungsergänzung mit Folsäure empfohlen.

Folsäure ist im Körper an Prozessen der Zellteilung, Blutbildung und des Wachstums beteiligt, weswegen besonders wichtig ist, dass der erhöhte Bedarf in der Schwangerschaft gedeckt wird.

„Der Bedarf an Folsäure steigt innerhalb der Schwangerschaft um rund 50 Prozent an. Zusätzlich zu einer guten Ernährung wird allen Frauen, die eine Schwangerschaft planen, empfohlen, 400 Mikrogramm Folsäure pro Tag in Form eines Supplements einzunehmen", erklärt Judith Rachel.

Jod in der Schwangerschaft

Bereits ab Beginn der Schwangerschaft benötigen werdende Mütter mehr Jod. Durch die erhöhten Stoffwechselvorgänge steigt der eigene Bedarf an Schilddrüsenhormonen an, weswegen werdende Mütter ab Beginn der Schwangerschaft mehr Jod benötigen. „Die Schilddrüse des heranwachsendenden Babys beginnt bereits ab der 12. Schwangerschaftswoche mit der Hormonproduktion, weswegen es stark von der Jodversorgung durch die Mutter abhängig ist“, erklärt Judith Rachel.

Allerdings ist es schwierig, den erhöhten Jodbedarf in der Schwangerschaft allein mit einer bewussten Ernährung in Form von Speisesalz oder Milchprodukten zu decken. „Gesunde Schwangere sollten ab Schwangerschaftsbeginn täglich 100 bis 150 Mikrogramm Jodid ergänzend einnehmen“, rät die Hebamme.

Eisen in der Schwangerschaft

Im Verlauf der Schwangerschaft steigt der Eisenbedarf sogar auf das Doppelte an. Um diesen decken zu können, sollten Schwangere eine Ernährung mit gezielt ausgewählten, eisenreichen Lebensmitteln anstreben. Lebensmittel wie Fleisch, Hülsenfrüchte oder Vollkornprodukte gelten als Eisenbringer und versorgen die Schwangere und ihr Kind besonders gut.

Eine vorbeugende Einnahme von Eisenprodukten in der Schwangerschaft ist nicht empfehlenswert. Ob die Einnahme von Eisen überhaupt notwendig ist, sollte stets eine individuelle Entscheidung sein und nach einer Blutuntersuchung und medizinischer Beratung entschieden werden. Auch wenn der Eisenbedarf während der Schwangerschaft ansteigt, besteht nicht bei jeder Schwangeren ein Eisenmangel. „Bei vielen Frauen ist die Ernährung über Lebensmittel wie Fleisch, Fisch oder Vollkornprodukte bereits ausreichend", erklärt Judith Rachel.

Omega-3-Fettsäuren in der Schwangerschaft

Schwangere sollten mindestens 100 bis 200 Milligramm Omega-3-Fettsäure pro Tag aufnehmen. Zwei bis drei Fischmahlzeiten pro Woche garantieren eine ausreichende Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren. 

Ist eine Ergänzung durch Vitamin D notwendig?

Die Vitamin-D-Versorgung der Schwangeren wirkt sich direkt auf die Vitamin-D-Versorgung und Gesundheit der heranwachsenden Kinder aus. Die Hauptversorgung mit Vitamin D wird in der Haut bei Sonnenschein gesichert. Über die Nahrung selbst wird nur wenig Vitamin D aufgenommen.

Eine Ergänzung mit einem Vitamin-D-Präparat bietet sich bei Schwangeren an, die sich selten im Sonnenlicht aufhalten, viel Sonnencreme verwenden und bei Frauen mit dunklem Hauttyp. „Eine bewusste Versorgung mit dieser Nahrungsergänzung ist jedoch im Vorhinein immer mit einem Arzt abzusprechen“, bemerkt Judith Rachel.

Mom2B – bestens beraten durch die Schwangerschaft: Medikamente in der Schwangerschaft. Ein No Go?

Muss ich jetzt komplett auf Schmerztabletten oder Nasenspray verzichten? Mathias Uhlig, Chefarzt für Gynäkologie und Geburtshilfe sowie Maren Fröhling, Hebamme in der Helios Klinik Mittelweser kennen sich bei diesem wichtigen Thema aus und erklären, worauf Schwangere bei der Einnahme von Medikamenten achten sollten.

Hinweis der Redaktion: Die im Zitat gewählte männliche Form bezieht sich immer auch auf weibliche und diverse Personen, die ausdrücklich mitgemeint sind.

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