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Zeitumstellung und Gesundheit: Mini-Jetlag für den Körper

Zweimal im Jahr werden in Deutschland die Uhren umgestellt. Bei vielen Menschen wirkt sich der Mini-Jetlag auf den Körper aus. Warum der Wechsel von der Sommer- auf die Winterzeit zu körperlichen Beschwerden führen kann, erklärt Helios-Schlafexperte Andreas Eger.

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Zeitumstellung verwirrt und macht müde

Die EU-Kommission schlägt vor, die Zeitumstellung abzuschaffen. Doch in diesem Jahr werden die Uhren auf jeden Fall noch einmal zurückgestellt. Der Wechsel auf die Winterzeit bedeutet: Der Mensch kann morgens eine Stunde länger schlafen, draußen ist es heller. Aber dafür wird er abends eine Stunde eher müde, und es wird früher dunkler.

„Während der Zeitumstellung haben viele Menschen mit Schlafproblemen oder tagsüber mit Müdigkeit und Konzentrationsproblemen zu kämpfen“, sagt Andreas Eger, Technischer Leiter des Schlafmedizinischen Zentrums am Helios Amper-Klinikum Dachau. „Unser Schlafrhythmus wird durch unsere innere Uhr gesteuert, die jetzt gehörig durcheinandergebracht wird. Das kann sich wie ein Mini-Jetlag anfühlen.“

Darum macht uns der Mini-Jetlag so zu schaffen

Hauptverantwortlich für dieses „Durcheinander“ im menschlichen Körper sind die Hormone, denn diese steuern Wachheit, Wohlbefinden und Schlafbereitschaft. Zahlreiche Körperfunktionen, wie etwa der Blutdruck, die Pulsfrequenz oder auch die Körpertemperatur folgen dem eigenen inneren Rhythmus, der sogenannten inneren Uhr.

Gerät diese aus dem Takt, wie etwa bei der Zeitumstellung, kann das Auswirkungen auf den ganzen Organismus haben: Schlafstörungen, depressive Verstimmungen, Schwankungen der Herzfrequenz, Konzentrationsschwäche, Gereiztheit, Appetitlosigkeit oder Verdauungsprobleme sind häufige Folgen. „Statistiken zufolge suchen während der Zeitumstellung mehr Menschen eine Ärztin oder einen Arzt auf als sonst, auch die Einnahme von Schlafmitteln und Antidepressiva steigt“, sagt Diplom-Biologe Eger.

Umstellung auf Winterzeit besser für den Körper

Generell werde die Umstellung auf die Winterzeit aber besser vertragen als die Umstellung auf die Sommerzeit. „Das liegt zum einen daran, dass es den Menschen weniger erschöpft, eine Stunde länger im Bett bleiben zu dürfen, als eine Stunde früher zur Arbeit zu gehen. Zum anderen entspricht die Winterzeit der ‚normalen‘ Zeitzone unseres Breitengrades. Sie kommt also dem Ticken unserer inneren Uhr entgegen“, weiß der Schlaf-Experte.

„Wahrscheinlich wachen die meisten Menschen in den ersten Tagen nach der Zeitumstellung dennoch früher auf als notwendig – einfach, weil der innere Rhythmus noch auf die Sommerzeit geeicht ist.“ Die Cortisol-Ausschüttung, die die Menschen in den Wachmodus versetzt, setze früher ein.

Lichttherapie bei Winterdepression

Problematisch werde in den Wintermonaten der zu erwartende Mangel an ausreichend Tageslicht, warnt Eger. „Viele Menschen rutschen in eine saisonal abhängige Depression – die sogenannte SAD.“ Daher sollte jede Gelegenheit in der dunkleren Jahreszeit genutzt werden, um Sonne zu tanken. Licht ist wie ein Medikament zu deuten – es hat eine antidepressive und aktivierende Wirkung und kann in Form von Tageslichtlampen für anfällige Personen sehr hilfreich sein.“

Es könne mehrere Tage bis Wochen dauern, bis der Körper wieder sein inneres Gleichgewicht gefunden hat. „Die Anpassungsdauer ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Tatsächlich tun sich aber ältere Menschen und Kinder schwerer damit und brauchen länger für die Umstellung“, erklärt der Technische Leiter des Schlafmedizinischen Zentrums.

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