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Herausforderung Notfallpflege

Für das Pflegepersonal ist die Arbeit in der Notaufnahme herausfordernd und spannend zugleich. Doch was genau macht den Reiz dieser Aufgabe aus? Und wie bildet das Pflegepersonal sich für die Notfallpflege weiter? Wir haben bei den Kolleg:innen nachgefragt.

Krankenwagen / Rettungsdienst / Notfall

Arbeiten in der Notaufnahme als Berufung

Krankenpflegerin Doreen Luckhardt aus dem Helios Klinikum Berlin-Buch ist sich sicher: Ihre Berufsentscheidung war richtig. Bereits seit ihrer Ausbildung ist sie in Berlin-Buch tätig. Mittlerweile arbeitet sie als Notfallpflegeschwester und ist deutschlandweit eine der ersten mit abgeschlossener spezieller Weiterbildung. „Jeder Tag, jede Nacht, jede Stunde ist anders. Wir wissen nie, was in den nächsten Minuten sein wird. Wir sind auch mental immer auf das Unvorhergesehene eingestellt“, sagt Luckhardt.

Bei der Arbeit im Notfallzentrum gefällt ihr besonders der Kontakt mit verschiedenen Menschen aller Altersgruppen. Man müsse es einfach lieben, so die Krankenpflegerin. Aber auch das breite Behandlungsspektrum sowie die berufsgruppenübergreifende Teamarbeit mit den Ärzt:innen schätzt sie sehr.

Die fachlichen Anforderungen an die Beschäftigten in Notaufnahmen sind immens und oft eine große Herausforderung. In kürzester Zeit müssen Situationen korrekt eingeschätzt werden, um Leben zu retten.

 

Notfälle schnell priorisieren

Es gilt, umgehend fundiert und richtig zu entscheiden – medizinisch wie pflegerisch. In allen Helios Kliniken erfolgt diese Entscheidung bei jeder zu behandelnden Person nach dem sogenannten Manchester-Triage-System (MTS).

Das ist ein standardisiertes Verfahren zur Ersteinschätzung in der Notaufnahme, das Patient:innen sofort nach Schwere und Dringlichkeit der Behandlung eingruppiert. Denn verschiedenen Stufen sind jeweils Zeiten zugeordnet, in denen die Behandlung erfolgen sollte.

Ziel ist es, schnell, sicher und nachvollziehbar Behandlungsprioritäten zu setzen. „Hospitationen haben mir gezeigt, wo wir mit unserem Bucher-Team in der Notfallpflege stehen“, sagt Luckhardt. „Wir sind sehr gut aufgestellt bei der Ersteinschätzung nach dem MTS und auch im Katastrophenschutz.“

Schnell agieren und vor allem kommunizieren

Rot, Orange, Gelb, Grün und Blau – diese fünf Farben bestimmen auch den Arbeitsalltag in der Notfallambulanz des Helios Klinikums Pirna. Die Farben klassifizieren Behandlungsmöglichkeiten.

„Wir arbeiten hier ebenfalls nach dem Manchester-Triage-System. Das Verfahren hilft uns bei der Ersteinschätzung und Festlegung der Behandlungsreihenfolge – dem Rettungsassistenten, dem Notfallsanitäter, dem Notfallarzt oder Oberarzt und auch uns", sagt Mandy Zückmantel, Pflegerische Leiterin vor Ort.

Zückmantel liebt die Vielseitigkeit in der Notfallpflege. „Wir sind ein bisschen wie Schwester Agnes aus dem gleichnamigen DDR-Film, weil wir uns mit allen Fachgebieten auskennen müssen – nur, dass wir nicht mit dem Mofa unterwegs sind“, sagt sie und lacht. Gemeint ist, dass – je nach Krankheitsbild – unterschiedliche Aufgaben warten: Blutabnahmen, Gipsverbände, Katheter oder das Monitoring von Parametern. „Wir assistieren einerseits bei chirurgischen Eingriffen, müssen aber ebenso in der Lage sein, kritische EKG-Veränderungen zu sehen und dann schnellstmöglich zu handeln", so Pflegerin Zückmantel weiter.

Auch die Schnelligkeit ist ein Thema, das die Gemüter bewegt. In den Notaufnahmen kann es durch die zunehmenden Patient:innenzahlen leider immer wieder zu Wartezeiten kommen. Hier gilt eben nicht, „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“, sondern die Dringlichkeit entscheidet über die Reihenfolge der Behandlung. Das muss den Patient:innen natürlich feinfühlig erklärt werden.

Deshalb gehört eine gute Kommunikationsfähigkeit zu den wichtigen Anforderungen an das Personal in der Notfallpflege", schildert die ambitionierte Gesundheits- und Krankenpflegerin. Doch gute Kommunikation ist nicht nur hier gefragt. „Wir sind eine klassische Schnittstelle, arbeiten eng mit den Rettungsdiensten extern, aber auch mit den Funktionsdiensten und Stationen im Haus zusammen – ohne kollegiale Kommunikation ist das undenkbar."

Fachweiterbildung Notfallpflege bei Helios

Wir beantworten hier wichtige Fragen zur Weiterbildung.

 

Wieso gibt es diese spezielle Weiterbildung?

Gerade in Notaufnahmen stellen steigende Anforderungen und Veränderungen die Pflegefachkräfte immer wieder vor neue Herausforderungen. Um weiterhin eine hohe Qualität und Spezialisierung im Bereich der Notfallversorgung zu gewährleisten, bedarf es fachlicher Kompetenzen, die über die Ausbildung der Gesundheits- und Krankenpflege hinausgehen.

 

Was ist das Ziel?

Durch die Weiterbildung sollen Pflegefachkräfte für die komplexen Herausforderungen von Notfällen geschult und die Qualität und Spezialisierung in den Notaufnahmen stetig weiterentwickelt werden. Die Teilnehmenden werden befähigt, Patient:innen entsprechend dem allgemein anerkannten Stand pflegewissenschaftlicher, medizinischer und weiterer bezugswissenschaftlicher Erkenntnisse zu versorgen.

 

An wen richtet sich die Fachweiterbildung Notfallpflege?

Für Krankenpflegekräfte mit fünfjähriger Berufserfahrung in der Notaufnahme erfolgt die Prüfung nach einem 170-stündigen Kurs. Eine zweijährige Fachweiterbildung können Pflegekräfte mit mindestens einem halben Jahr Berufserfahrung in der Notfallversorgung absolvieren. Die Weiterbildung erfolgt berufsbegleitend und dauert in der Regel zwei Jahre. Helios bietet die Weiterbildung Notfallpflege sowohl für Helios Pflegekräfte als auch für Pflegekräfte aus anderen Häusern aktuell in drei Bildungszentren an:

  • Duisburg
  • Aue
  • Niedersachsen
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