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Herztransplantation: Der Weg zu einem neuen Herzen

Wenn das Herz immer schwächer wird und ein endgültiges Versagen droht, ist eine Herztransplantation die einzige lebensrettende Möglichkeit. Wir erklären, was auf dem Weg zu einem neuen Herzen alles berücksichtigt werden muss. 

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Herzinsuffizienz: Wenn das eigene Herz an Kraft verliert

Eine Herztransplantation kann bei Menschen mit schwerer Herzinsuffizienz zur letzten Behandlungsmöglichkeit werden. Die Herzinsuffizienz wird umgangssprachlich auch als Herzschwäche bezeichnet. Dabei handelt es sich um einen zunehmenden Verlust der Schlagkraft des Herzens. Das geht einher mit einer körperlichen Leistungsabnahme und zunehmend fehlender Belastbarkeit.

Ursachen für die Herzinsuffizienz können eine Erkrankung der Herzkranzgefäße, eine Herzmuskelentzündung oder ein Umbau der Muskelstruktur des Herzens sein. Hilft eine medikamentöse Therapie nicht mehr in ausreichendem Maße, ist eine Herztransplantation erforderlich.  

Herztransplantation: Ein gesundes Herz übernimmt die Arbeit

Bei einer Herztransplantation wird das eigene Herz entfernt und das gesunde Herz eines Organspenders eingesetzt. Das Spenderherz übernimmt dann die Aufgaben des geschädigten eigenen Herzens.

Steht kein Spenderherz zeitgerecht zur Verfügung, kann auch ein „Kunstherz“ eine Therapieoption sein. Dabei handelt es sich um ein mechanisches Herzkammer-Unterstützungssystem. Ursprünglich nur als Übergangslösung bis zur Herztransplantation gedacht, ist es infolge des Mangels an Spenderherzen für viele Patient:innen eine Dauerlösung geworden.

Der Weg zum neuen Herzen

Ist eine Herztransplantation notwendig, sind noch einige Hürden zu nehmen, bevor Betroffene die lebensrettende Operation erhalten. Da mehr Menschen auf ein neues Herz warten, als Spenderorgane vorhanden sind, gibt es eine notwendige Prioritätensetzung mit klar definierten Prozessen:

  1. Umfangreiche Voruntersuchungen: Der erste Schritt im Ablauf einer Herztransplantation ist eine umfangreiche Voruntersuchung. Sie soll sicherstellen, dass es tatsächlich keine andere Behandlungsmethode mehr für das angeschlagene Herz gibt. Auf Basis der Ergebnisse schätzen Ärzt:innen die Dringlichkeit für eine Herztransplantation ein. Dann kommen die Betroffenen auf eine Warteliste zur Herztransplantation. Dieser sehr strenge Vorgang wird in regelmäßigen Abständen durch externe Gutachten überprüft.
  2. Vermittlung eines geeigneten Organs: Um die Vermittlung und Verteilung der Organe in Deutschland, den Benelux-Ländern, Österreich, Ungarn, Slowenien und Kroatien kümmert sich Eurotransplant – eine Stiftung mit Sitz in den Niederlanden. Bei der Zuteilung eines Spenderorgans müssen mehrere Faktoren berücksichtigt werden. Neben der Blutgruppe, der Größe und Gewicht des Spenders und Empfängers sowie der Dringlichkeit spielt auch der erwartete Erfolg nach der Transplantation eine Rolle.
  3.  Transport des Spenderherzens: Wurde ein passendes Spenderherz gefunden, beginnt das Rennen gegen die Zeit: Denn das Spenderorgan muss innerhalb weniger Stunden transplantiert werden. Mit Hilfe der Deutschen Stiftung für Organtransplantation (DSO) werden die Entnahme und der Transport des Spenderorgans vom Spender zum Empfänger organisiert.

Nach der Herztransplantation – wie geht es weiter?

Im Anschluss an die Operation dreht sich alles darum, eine Abstoßung des gespendeten Herzens zu vermeiden. Hierfür ist eine lebenslange immunhemmende Therapie notwendig. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind fester Bestandteil der Nachsorge nach einer Herztransplantation. Dazu gehören beispielsweise Blutentnahmen, Ultraschalluntersuchungen, Röntgen oder die Erstellung von Elektrodiagrammen (EKG). Eine gesunde Lebensweise ist ebenfalls für den Erfolg der Herztransplantation unerlässlich.

Insgesamt sind die Aussichten nach einer Herztransplantation heutzutage vielversprechend. Mit den entsprechenden Maßnahmen der Nachsorge haben Betroffene kaum Einschränkungen in der körperlichen Leistungsfähigkeit im Alltag und die Lebensqualität verbessert sich in der Regel merklich.

 

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