Was ist Arthrose?
Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, das heißt sie entsteht durch einen über das altersübliche Maß hinausgehenden Verschleiß des Gelenks. Während im gesunden Gelenk die Knochen durch eine Knorpelschicht geschützt sind, wird diese bei Arthrose immer dünner, wodurch die Knochen im Verlauf aufeinander reiben. Eine Arthrose äußert sich meist durch starke Schmerzen, Entzündungen im Gelenk und Bewegungseinschränkungen.
Von den Abnutzungserscheinungen sind überwiegend Menschen mit zunehmendem Alter betroffen. Bei 20 bis 40 Prozent der 60-Jährigen finden sich in Röntgenuntersuchungen Hinweise auf einen Gelenkverschleiß.
Wie verläuft Arthrose?
Ausgangspunkt jeder Arthrose ist ein Knorpelschaden, der zunächst nur auf einer kleinen Fläche auftritt. Kurz darauf sind im Röntgenbild erste Verdichtungen des Knochens sichtbar. Es handelt sich hierbei immer um Knochenbezirke, die direkt unter dem erkrankten Knorpel liegen.
Im weiteren Verlauf der Erkrankung entstehen zusätzliche Veränderungen am Knochen, die ein Indikator für das Frühstadium der Arthrose sind.
Im Spätstadium unterliegt der Gelenkknorpel schweren Abnutzungserscheinungen, es kommt zum Knorpelverlust. Der Gelenkspalt wird bei Arthrose immer schmaler und ist schließlich nicht mehr erkennbar.
Auch die Knochenstruktur verändert sich gegenüber dem Frühstadium: Der Knochen ist wesentlich dichter und härter und im Röntgenbild deutlicher erkennbar. An den Rändern der Gelenke entstehen große Knochenrandzacken (Osteophyten). Zudem zeigen sich unter anderem Verformungen und Zysten, die weitere Schmerzen bei Bewegungen verursachen können.
Die vier Stadien der Verschleißerkrankung können unter anderem radiologisch im Röntgenbild erhoben werden.
Stadium 1: Kaum Veränderungen erkennbar.
Stadium 2: Leichte krankhafte Veränderungen zu sehen. Die Oberfläche des Knorpels ist uneben und kann erste Risse haben.
Stadium 3: Deutliche krankhafte Veränderungen erkennbar, bei der die Risse im Knorpel bis auf den Knochen gehen.
Stadium 4: Schwerste arthrotische Veränderungen und Schäden deutlich. Der Knorpel fehlt stellenweise vollständig und der darunterliegende Knochen liegt frei.
Wichtig: Klinisch und auch in der Magnetresonanztomographie (MRT) kann eine Arthrose anders ablaufen und sich anders äußern. So müssen die sichtbaren Veränderungen nicht dem erlebten Beschwerdebild entsprechen.
Wie kann ich Arthrose vorbeugen?
In der Frühphase lässt sich das Fortschreiten der Verschleißerscheinungen mittels angepasster Lebensgewohnheiten, durch Gewichtsreduktion und Umstellung der sportlichen Aktivitäten sowie durch eine Behandlung mit entzündungshemmenden Medikamenten verzögern oder sogar aufhalten.
Auch mit physiotherapeutischen Maßnahmen wie lokalen Wärmeanwendungen, Krankengymnastik und Elektrotherapie (Strombehandlung) lassen sich die Beschwerden lindern.
Vier Faktoren, die dem Abbau von Gelenkknorpel entgegenwirken können:
- Bewegung in den Alltag einbauen
- Auf ein gesundes Körpergewicht achten
- Gelenke richtig belasten beim Sport sowie bei körperlicher Arbeit
- Große Fehlstellungen korrigieren (X-Beine, O-Beine)
Ernährung bei Arthrose
Es gibt keine "Wunderwaffe" gegen Arthrose und auch keinen wissenschaftlichen Beleg, dass eine gezielte Ernährung einer Arthrose vorbeugen oder sie verlangsamen kann. Dennoch sollte auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung geachtet werden. Sie setzt sich aus weniger Fleisch und Zucker, dafür mehr Fisch, Gemüse, guten Gewürzen sowie guten Fetten und sekundären Pflanzenstoffen zusammen. Zur Entlastung der Gelenke ist es zudem sinnvoll, Übergewicht abzubauen.
Welche Lebensmittel sollte ich bei Arthrose essen? (Auswahl)
- Omega-3-Fettsäuren, die etwa in Leinöl enthalten sind sowie in fettreichem Fisch wie Lachs, Hering und Makrele
- zuckerarmes Obst, etwa Himbeeren, Heidelbeeren, Äpfel, Pflaumen und Aprikosen
- Gemüse, wie Paprika, Brokkoli, Rote Bete sowie Spinat und Knoblauch
- Gewürze wie Kurkuma, Chili, Kreuzkümmel, Ingwer und Zimt
- Haferflocken, Dinkel und Hirse für eine gute Ballaststoffzufuhr
Was sollte ich nur in Maßen essen? (Auswahl)
- rotes Fleisch, Wurst (aus Schwein), Leber
- Milch und Milchprodukte wie Pudding oder Fruchtjoghurt
- Eier
- Süßigkeiten
- Fertiggerichte
- Produkte aus Weißmehl
Auf Alkohol und Rauchen sollten Erkrankte verzichten, da dadurch entzündliche Prozesse im Körper gefördert werden können.
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