Insgesamt benötigen die meisten Patienten, die Symptome der Dupuytren-Krankheit zeigen, keine Behandlung, da sie mit der eingeschränkten Fingerbeweglichkeit gut im Alltag zurechtkommen und die Erkrankung meist nur langsam voranschreitet. Eine Schienenbehandlung kann das Voranschreiten der Erkrankung nicht stoppen, eine Handtherapie kann ebenfalls nur zeitweilig Linderung verschaffen, am Verlauf der Erkrankung aber im Wesentlichen nichts ändern. Es gibt keine Medikamente in Tablettenform und auch keine speziellen Ernährungsgewohnheiten, welche positiv auf das Ausbilden der Stränge wirken. Bekannt ist allerdings, das sich übermässiger Alkohlkonsum negativ auf das Krankheitsbild auswirkt.
Wenn einer oder mehrere Finger gekrümmt sind und dies zu einer störenden Behinderung führen, kann durch einen geeigneten Eingriff die Streckung der Finger meistens wieder erreicht werden. Die vollständige operative Entfernung des veränderten Hohlhandgewebes im Rahmen eines meist kurzstationären Aufenthaltes stellt die invasive Behandlung mit dem niedrigesten Rückfallrisikio dar.
Kann die Hand nicht mehr flach auf einen Tisch gelegt werden, kann eine Operation an der Handinnenfläche helfen. Dabei wird das erkrankte Bindegewebe entfernt. Bei zu stark gekrümmten Fingern wächst das Risiko von Folgeerkrankungen – Betroffene sollten daher frühzeitig mit einem Experten Kontakt aufnehmen. Während unserer Sprechzeiten ist dies möglich. Dieser Eingriff kann in unserem Haus in Regionalanästhesie oder auch in Vollnarkose erfolgen. Nach erfolgtem Eingriff arbeiten wir mit spezialisierten Schienenbauern aus der Orthopädie zusammen, welche eine Lagerungsschiene nach Maß anfertigen. Diese muss über einen Zeitraum von 6 Wochen getragen werden. Zudem ist eine spezielle Handtherapie erforderlich.
Eine alternative Behandlungsmethode ist die Nadelfasziotomie. Hier kann in ausgewählten Fällen unter örtlicher Betäubung der Strang in der Hohlhand mit einer Nadel durchstochen und schlussendlich zum Reißen gebracht werden. Eine weitere Möglichkeit ist das Einspritzen eines Enzyms (Kollagenase) in den Strang, welcher das Gewebe von Innen her schwächt und zum Reißen bringt. Beide Behandlungsmethoden bergen allerdings eine höhere Wiedererkrankungsgefahr in sich.