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Reiseübelkeit: So beugen Sie vor

Für viele Menschen gilt der Sommerurlaub als die schönste Zeit des Jahres. Doch was ist zu tun, wenn Reiseübelkeit nicht nur die Vorfreude auf die lang ersehnten Ferien trübt, sondern die Fahrt ans Urlaubsziel wortwörtlich zur Qual werden lässt? Unser Experte weiß Rat. 

Young woman with paper bag suffering from nausea in car

Wie äußert sich Reiseübelkeit?

„Die sogenannte Reisekrankheit wird von Medizinern auch Kinetose genannt und kann bei Betroffenen Symptome wie Blässe, Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen auslösen. Eine Kinetose tritt auf, wenn unser Gleichgewichtsorgan durch ungewohnte Bewegungen zum Beispiel im Auto, im Flugzeug oder auf hoher See und in seltenen Fällen in der Bahn gestört wird“, weiß Dr. Wolfgang Mönch, Chefarzt der Abteilung für Gastroenterologie am Helios Klinikum Uelzen.

Was sind Ursachen für Reiseübelkeit?

Ursache der Reisekrankheit sind widersprüchliche Sinneseindrücke zur räumlichen Lage und Bewegung des Körpers. Besonders Kinder zwischen dem zweiten und zwölften Lebensjahr sowie Frauen leiden häufig unter Reiseübelkeit und weiteren Symptomen einer Kinetose. Erwachsene nach dem 50. Lebensjahr sind nur noch selten betroffen.

Was kann man gegen Reiseübelkeit tun?

Bei der Reisekrankheit gilt: Mit einfachen Hausmitteln kann man den typischen Symptomen meist sehr gut vorbeugen. „Achten Sie darauf, dass Sie in der Nacht vor Reisebeginn ausreichend schlafen und nur leichte, fettarme Mahlzeiten und genügend Flüssigkeit zu sich nehmen. Das gilt im Übrigen auch für die Reisezeit selbst“, ergänzt der Experte.

Wer zu Reiseübelkeit neigt, sollte nicht mit leerem Magen ins Auto oder ins Flugzeug steigen oder an Bord eines Schiffes gehen“, rät der Chefarzt. Auch ausreichend frische Luft und regelmäßige Pausen können den Symptomen vorbeugen. Dr. Wolfgang Mönch: „Kaubewegungen können den Brechreiz lindern und das Erbrechen verhindern. Im Flugzeug helfen sie außerdem beim Druckausgleich.“ Neben zuckerfreien Kaugummis empfiehlt der Experte auch Äpfel oder Möhren. Wer zu Reiseübelkeit neigt, sollte während der Fahrt nicht lesen oder häufig nach unten gucken und stattdessen mit dem Blick in Fahrtrichtung einen festen Punkt am Horizont oder die Straße fixieren.

„Im Auto sollten Betroffene am besten selbst fahren oder auf dem Beifahrersitz sitzen. Im Bus empfiehlt sich ein Platz vor der Vorderachse und im Flugzeug über den Tragflächen. Auf einem Schiff sollte man sich idealerweise in der Mitte aufhalten. Eine aktive tiefe Zwerchfellatmung kann helfen, die Symptome zu mindern“, sagt Dr. Mönch.

Mit zunehmender Reisedauer gewöhnt sich das Gleichgewichtsorgan zumeist an die ungewohnten Bewegungen und die Beschwerden lassen nach. Nach dem Aussteigen oder bei einem Landgang gelingt es dem Körper mitunter jedoch erst langsam, sich wieder auf die veränderten Bedingungen einzustellen. Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen können deshalb erneut auftreten. Mediziner sprechen dann vom „Mal-de-Débarquement-Syndrom“.

Wenn sich die Symptome der Reisekrankheit trotz aller vorbeugenden Maßnahmen nicht lindern lassen, sollten Patient:innen Rat in ihrer hausärztlichen Praxis oder in der Apotheke suchen. Wer regelmäßig unter Reiseübelkeit leidet, sollte bereits vorbeugend etwa eine halbe Stunde vor Antritt der Reise ein Medikament einnehmen. Damit sich die typischen Symptome gar nicht erst entwickeln, kann mehrere Stunden vor Reisebeginn ein spezielles Pflaster aufgebracht werden. Alle, die nur für den Fall der Fälle vorsorgen möchten, können beim Auftreten von Symptomen zum Beispiel auf schnell wirksame Reisekaugummis zurückgreifen.

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