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Lungenembolie: Schnelle Hilfe im Notfall

Unter einer Lungenembolie versteht man die Verstopfung der Lungenarterien mit einem Blutgerinnsel. In der Folge kommt es zu einer Unterversorgung des Blutes mit Sauerstoff und zu einer schweren Druckbelastung des Herzens. Bei diesem lebensbedrohlichen Notfall zählt jede Minute.

Lungenembolie: Welche Symptome können auftreten?

Gerade bei Patientinnen und Patienten mit instabilem Kreislauf ist eine schnelle Diagnose und Therapie essentiell. „Luftnot, Brustschmerz, Herzrasen, kurz anhaltende Bewusstlosigkeit oder auch Bluthusten können Anzeichen sein“, erklärt Oberarzt Dr. Philipp Hammer aus der Klinik für Kardiologie in den Helios Kliniken Schwerin.

Letztendlich sind die klinischen Symptome der akuten Lungenembolie aber vielfältig und unspezifisch –oft wird deshalb von den behandelnden Ärzt:innen zu spät an die wichtige Differenzialdiagnose gedacht.

Um die Versorgung der Patientinnen und Patienten mit hohem und mittelschwerem Risiko sicherzustellen, arbeitet ein Team bestehend aus Lungenfachärzt:innen, Intensivmediziner:innen, interventionellen Kardiolog:innen und Herzchirurg:innen eng zusammen, um schnell die richtigen Entscheidungen zu treffen. 

 

Neue Therapie bei Lungenembolie

„Ziel der Therapie ist die rasche Beseitigung der Blutgerinnsel aus der Lungenstrombahn“, sagt Chefarzt Prof. Alexander Staudt. „Je nach Verlauf kommen hierbei unterschiedliche Behandlungsverfahren in Betracht. Die medikamentöse Therapie zur Auflösung des Blutgerinnsels ist unmittelbar verfügbar und das Mittel der Wahl bei kritisch kranken Patienten“, sagt der Experte.

Allerdings gibt es auch Situationen, in denen diese sogenannte Lysetherapie nicht eingesetzt werden kann beziehungsweise nicht den gewünschten Effekt erbringt. „In diesen Fällen kommt eine neue Behandlungsmöglichkeit in Betracht, die wir in unseren Herzkatheterlaboren durchführen“, sagt Oberarzt Dr. Philipp Hammer und erklärt: „Bei diesem Verfahren wird das Blutgerinnsel mithilfe eines kleinen Katheters in der Lunge zerkleinert und abgesaugt. Der Kreislauf der Patienten stabilisiert sich, die Rechtsherzbelastung nimmt ab und die Versorgung des Blutes mit Sauerstoff wird verbessert.“
In der Klinik für Kardiologie konnte diese sogenannte Aspirationstherapie nun als erfolgsversprechendes interventionelles Therapieverfahren etabliert werden.

In schwersten Fällen bedarf es auch mitunter des Einsatzes einer ECMO.

 

86-Jährige profitiert von der Aspirationstherapie

Elisabeth-Dorothea Peter war die erste Patientin, die von der Aspirationstherapie profitierte. Die 86-Jährige hatte mit generellem Unwohlsein den Notarzt gerufen. „Zuerst schien alles ganz harmlos und der Rettungsdienst wollte mich gar nicht mitnehmen“, erzählt sie. Glücklicherweise hatte der Notarzt aber doch ein schlechtes Gefühl und fuhr sie in die Notaufnahme. Von dort ging es direkt ins Herzkatheterlabor.

Hinterher erfuhr die Rentnerin, dass die Situation lebensbedrohlich war. Insgesamt dauerte der interventionelle Eingriff, bei dem das Blutgerinnsel gelöst wurde, rund 20 Minuten. „Bei Elisabeth Peter ging es vor allem um Geschwindigkeit, deshalb haben wir die neue Methode eingesetzt“, erklärt Dr. Hammer. „Die Rechtsherzbelastung sollte nun reduziert sein, was die Prognose der Patientin verbessert.“

Drei Tage nach der Operation ist Elisabeth Peter zwar immer noch etwas schlapp, aber das Unwohlsein ist deutlich besser geworden. Sie freut sich nun darauf, gemeinsam mit ihrem Sohn den neuen Wintergarten zu genießen, der gerade an ihrem Haus angelegt wurde.

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