Der Umgang mit Alzheimer-Patienten, wir geben Tipps
Pressemitteilung

Der Umgang mit Alzheimer-Patienten, wir geben Tipps

Oschersleben

Unter dem Motto „Wir müssen reden“ soll in der Woche der Demenz auf die Situation der etwa 1,6 Millionen an Alzheimer Erkrankten und ihrer Familien aufmerksam gemacht werden. Denn noch immer trauen sich viele Menschen aus Angst vor Ausgrenzung und Diskriminierung nicht, über die Diagnose Alzheimer zu sprechen. Doch wie sollten Angehörige und Freunde Menschen mit Demenz begegnen und was ist im Umgang mit Erkrankten zu beachten? Thomas Klante, Leiter des Departments Geriatrie der Helios Bördeklinik gibt Angehörigen Tipps für den Umgang mit Betroffenen.

Was ist eigentlich Alzheimer und Demenz?

Demenz ist der Oberbegriff für Krankheitsbilder, die mit dem Verlust von geistigen Funktionen wie Denken, Erinnern und Orientierung einhergehen. Ursache hierfür ist das allmähliche Absterben von Nervenzellen und Nervenzellkontakte. „Es gibt verschiedene Arten der Demenz, die bekannteste und häufigste Form ist Alzheimer. Auf der geriatrischen Station der Helios Bördeklinik werden Patienten, die an Demenz oder Alzheimer erkrankt sind, versorgt“, erklärt Thomas Klante, Leiter des Departments für Geriatrie in der Bördeklinik.

Welche Behandlungen sind möglich?

Bisher ist die Alzheimer-Krankheit nicht heilbar. Trotz intensiver Forschung gibt es bislang kein Medikament, das den Verlust der Nervenzellen im Gehirn aufhalten kann. Möglich ist den Verlauf durch eine medikamentöse Behandlung zu verzögern und die Symptome zu lindern. „Um die Lebensqualität zusätzlich zu verbessern stehen auch nicht-medikamentöse Ansätze wie psychologisch oder physiotherapeutisch zur Verfügung. Wir kombinieren diese Therapien - individuell abgestimmt auf die persönlichen Einschränkungen des Patienten. Neben den medizinischen Aspekten dürfen wir auch die Angehörigen nicht außer Acht lassen“, betont der Geriater Thomas Klante.

Oftmals werden Demenzpatienten zuhause von Familienmitgliedern oder mithilfe professioneller Unterstützung versorgt. „Diese Fürsorge ist nicht nur für den Patienten, sondern vor allem für die Pflegenden mit Stress verbunden“, weiß Thomas Klante. Diese Tipps sollen Jung und Alt im Umgang mit Betroffenen helfen:

Klare Abläufe

Für den Tagesablauf von Alzheimerpatienten sind klare und sich wiederholende Abläufe besonders wichtig. „Jede Veränderung bedeutet für Patienten Stress – sie können sich nur schwer oder gar nicht an neue Umstände anpassen“, so der Geriater. Im Tagesablauf sollten gleiche Zeiten für das Aufstehen, Essen oder für gemeinsame Aktivitäten Betroffenen helfen, sich täglich zu orientieren. Zeit und Ort oder Datum sollten dabei wiederholt kommuniziert werden, da diese besser und routinierter von Betroffenen aufgenommen werden können.

„Jede Veränderung bedeutet für Patienten Stress – sie können sich nur schwer oder gar nicht an neue Umstände anpassen“

Thomas Klante, Leiter Deparment Geriatrie

Geduld und die richtige Kommunikation

Bei Menschen mit Demenz werden die kognitive Fähigkeiten immer weniger und mit dem Alter mindert sich bei vielen Menschen auch das Hör- und Sehvermögen. Zudem benötigen sie oft mehr Zeit, um auf äußere Einflüsse oder auf direkte Ansprache zu reagieren. Angehörige sollten mit dem Betroffenen Geduld haben. „Zeit bedeutet dabei eher Minuten als Sekunden. Ist man der Meinung, dass der Betroffene die Information nicht oder nicht richtig aufgenommen hat, sollte man sie noch einmal wiederholen“, erklärt Thomas Klante.

Und weiter „Besonders im Anfangsstadium der Krankheit sind viele Patienten frustriert, ängstlich oder fühlen sich durch die selbst beobachteten Veränderungen zunehmend hilflos.“ Das erschwert die Kommunikation ebenfalls. Daher sollte man sich an die folgenden Tipps halten:

Kommunikationstipps:

  • Stellen Sie Blickkontakt her.
  • Sprechen Sie deutlich in kurzen klaren Sätzen.
  • Stellen Sie einfache Fragen, die möglichst mit „ja“ oder „nein“ zu beantworten sind.
  • Stellen Sie immer nur zwei Angebote zur Auswahl. „Möchtest du Kaffee oder Tee?“
  • Ergänzen Sie Ihre Worte durch Gesten und/oder Berührung.
  • Erkennen Sie Wünsche und Bedürfnisse an. Alzheimerpatienten sind auch Erwachsene.
  • Vermeiden Sie Zurechtweisungen und Kritik

Auch Diskussionen mit Alzheimerpatienten sollten vermieden werden – dafür ist oft viel Verständnis notwendig. Neben der geistigen ist insbesondere im Verlauf der Krankheit häufig auch die körperliche Leistungsfähigkeit von Betroffenen eingeschränkt. „Angehörige sollten sich demnach auch viel Geduld für körperliche Aktivitäten mit Patienten nehmen.“

Regelmäßige Information einholen

Gute Voraussetzung für ein Leben mit Demenzpatienten ist auch die regelmäßige Information über die Erkrankung. „Das bedeutet nicht nur der Austausch mit dem behandelnden Arzt, sondern auch mit Angehörigen anderer Betroffener“, rät der Geriater. Wertvolle Tipps im Umgang mit Patienten werden beispielsweise in Selbsthilfegruppen weitergegeben.

Ausgleich schaffen

Die intensive Betreuung von Alzheimerpatienten beansprucht auch Körper und Seele von Angehörigen „Viele vergessen dann, dass sie sich auch Zeit für sich nehmen müssen. Der geistige Ausgleich ist besonders wichtig, um die seelische Gesundheit aufrecht zu erhalten“, so Thomas Klante.

Pressekontakt

Rebecca Jahn

Referentin PR/Marketing Helios Bördeklinik Abt. Marketing, Kommunikation und Technologien

Telefon

03949 935 230

Rund um den Welt-Alzheimertag und die Woche der Demenz vom 21. bis 27. September finden deutschlandweit an sehr vielen Orten Aktionen statt, um auf das Thema aufmerksam zu machen.

Hilfsangebote und Informationen finden Interessierte unter www.deutsche-alzheimer.de. / URL Klinikwebseite o. lokales Angebot (Alzheimer-Sprechstunde o. Ä.)

Die Helios Bördeklinik in Neindorf verfügt in fünf Fach- und zwei Belegabteilungen über 184 Betten. Rund 270 Mitarbeiter versorgen jährlich rund 10.000 stationäre Patienten.

Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 110.000 Mitarbeitern. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien. Rund 21 Millionen Patienten entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2019 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 9,2 Milliarden Euro.

In Deutschland verfügt Helios über 86 Kliniken, 123 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und sieben Präventionszentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,6 Millionen Patienten behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland fast 69.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von rund sechs Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin. Quirónsalud betreibt 51 Kliniken, 71 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 15,4 Millionen Patienten behandelt, davon 14,6 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt rund 37.500 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von über drei Milliarden Euro. Helios Deutschland und Quirónsalud gehören zum Gesundheitskonzern Fresenius.