Die Gründe für einen Austausch der implantierten Prothesenkomponenten können vielfältig sein. Dabei spielen die Berücksichtigung der Allergie- und Infektionsdiagnostik, die Verschleiß- und Lockerungsdiagnostik sowie biomechanische Aspekte der implantierten Prothese eine große Rolle. Prinzipiell wird die aseptische (nicht infektiöse) von der septischen (infektiösen) Wechseloperation unterschieden. Damit die Wechseloperation optimal vorbereitet und dann auch mit größter Sorgfalt durchgeführt werden kann, halten wir in der Helios Klinik Blankenhain umfangreiche Revisionsimplantate und ausgereifte Operationstechniken für Hüft-, Knie- und Schultergelenk vor. Dadurch können wir die Mobilität unserer Patienten bis ins sehr hohe Alter erhalten.
Symptome, die zur Indikation eines Prothesenwechsels führen können
Häufig weisen persistierende oder erneut aufgetretene, mitunter belastungsabhängige Schmerzen auf ein Versagen der Prothese oder einzelner Prothesenkomponenten hin. Eventuell kann ein Rüttel- und Stauchungsschmerz im Rahmen der Untersuchung auslösbar sein. Fehlen Zeichen der Überwärmung und Rötung, ist ein Infekt sicher auszuschließen (s.u). Auch anhaltende Ruheschmerzen können häufig ein erster Anhalt für eine chronische Protheseninfektion sein. Zusätzlich können eine Schwellneigung, Gelenkergüsse, Bewegungseinschränkungen und häufig auch Instabilitäten einen Wechseleingriff notwendig machen.
Diagnostik für die Wechseloperation
In Anbetracht des Ausmaßes und der Tragweite einer Wechseloperation bedarf es einer umfassenden und sorgfältigen Diagnostik des betroffenen Kunstgelenkes. Dazu gehören die Beurteilung des Entzündungsstatus (C-reaktives Protein (CRP)/BSG (Blutsenkung), Leukozytenzahl (Zahl der weißen Blutkörperchen)) sowie in der Regel eine Punktion (Abziehen von Gelenkwasser) des Gelenkes zum Ausschluss einer Gelenkinfektion.
Daneben muss auch immer eine umfassende Röntgendiagnostik des jeweiligen Gelenkes erfolgen, um einen möglichen Lockerungssaum oder eine knöcherne Defektzone um die einliegende Prothese zu detektieren. Radiologische Aufhellungssäume von über 2 mm und eine veränderte Implantatlage sind richtungsweisend für die Diagnose Prothesenlockerung.
Deshalb empfehlen wir eine routinemäßige Röntgenkontrolle des implantierten Kunstgelenkes alle 2-3 Jahre. So können durch einen erfahrenen Spezialisten eventuelle Veränderungen bereits im Anfangsstadium sowie auch frühzeitige Lockerungsanzeichen erkannt und eine frühzeitige Behandlung bzw. eine Wechseloperation vor einer ausgeprägten Zerstörung des Knochenlagers durchgeführt werden. Auf diese Weise kann der Einsatz von großvolumigen Spezialprothesen, die eine deutlich aufwendigere Operation für den Patienten bedeuten, vermieden werden.
Die Infektion eines Kunstgelenkes (Protheseninfektion) gehört zu den schlimmsten Komplikationen in der Endoprothetik. Ein infiziertes Kunstgelenk bedarf immer einer speziellen Diagnostik (s.o) und muss in der Regel einer umfassenden chirurgischen Therapie mit operativer Entfernung der infizierten Endoprothesen zugeführt werden. Bei infizierter Kunstgelenkendoprothese bieten wir unseren Patienten modernste Therapiekonzepte, die die Mikrobiologie und Infektologie umfassend mit einbeziehen.
Damit eine allergische Implantatlockerung ausgeschlossen werden kann, bedarf es einer sogenannten allergologischen Testung mit Metallplättchen der Endoprothesenmetalle auf der Haut (Epikutantestung), die vom Hautarzt durchgeführt wird.