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So pflegen Sie trockene Haut im Winter

Wenn es kalt wird, kann unsere Haut zum Sensibelchen werden. Besonders der ständige Wechsel zwischen klirrender Kälte und trockener Heizungsluft bringt die Milliarden Sinneszellen unserer Körperhülle schnell aus dem Konzept. Trockene Stellen, Schuppen und Juckreiz sind die Folge. Dabei bringen schon einfache Tipps die Haut sicher durch den Winter.

 

Frau cremt trockene Haut am Unterarm ein

Feuchtigkeit der Haut verdunstet im Winter schneller

Unsere Haut misst knappe zwei Quadratmeter, an manchen Stellen ist sie dünner als ein Blatt Papier – entsprechend sensibel reagiert sie auf starke Temperaturschwankungen. Schon bei Temperaturen unter acht Grad Celsius schränkt der Körper die hauteigene Talgproduktion stark ein. Zudem werden viele Stellen weniger durchblutet, damit sich die Poren zusammenziehen und die Wärme im Körper verbleibt. „Dadurch mangelt es der Haut an Sauerstoff und wichtigen Nährstoffen“, erklärt Prof. Dr. Alexander Kreuter, Chefarzt der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie in der Helios St. Elisabeth Klinik Oberhausen.

Die Folge: Gerade Gesicht, Lippen, Arme und Beine frieren dann besonders schnell und trocknen aus, weil die natürliche Feuchtigkeit in der Haut schneller verdunstet. „Bei Patienten mit Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Schuppenflechte kann es in dieser Jahreszeit zu schweren Schüben ihres Leidens kommen“, ergänzt der Experte. Besonders Kinder sind vom Boykott der Talgproduktion betroffen, da ihre Haut bereits bei Normaltemperatur weniger Fett produziert als die von Erwachsenen.

Haut braucht bei Kälte besondere Pflege

Wichtig ist es dann, den Nährstoffhaushalt der Haut mit einer angepassten Pflege wieder auszugleichen. Gut geeignet sind dafür pflanzliche Öle, die der natürlichen Fettschicht ähneln, also etwa Produkte mit Borretschsamen-, Hanf- und Nachtkerzensamenöl sowie feuchtigkeitsbindende Substanzen wie Glycerin, Hyaluronsäure und Harnstoff, das sogenannte Urea. Letzteres wirkt je nach Konzentration zudem schuppenlösend. „Besteht starker Juckreiz, können polidocanolhaltige Produkte eingesetzt werden“, sagt Prof. Dr. Kreuter.

Neben den Inhaltsstoffen der Pflege ist deren Grundlage entscheidend. Die meisten Pflegeprodukte basieren auf Emulsionen, die sich in zwei Typen, Wasser-in-Öl (W/O) und Öl-in-Wasser (O/W), einteilen lassen. W/O-Emulsionen sind fetthaltiger. Sie dichten die Haut gegen Außeneinflüsse ab und eignen sich daher grundsätzlich besser zur Pflege im Winter. Nur Patient:innen mit fettiger Haut sollten weiterhin auf O/W-Emulsionen zurückgreifen. Vorsichtig allerdings bei Inhaltsstoffen wie Wollwachs und Perubalsam, sie können Allergien auslösen. Wer unsicher ist, welche Pflege am besten für den eigenen Hauttyp und an welcher Körperstelle geeignet ist, sollte sich in der Apotheke oder in der hausärztlichen Praxis beraten lassen.

Tipps gegen trockene Winterhaut

Mit den folgenden vier Tipps kommt Ihre Haut gut durch die kalte Jahreszeit.

Tipp 1: Ausreichend Trinken

Unsere Haut wird auch von innen mit Feuchtigkeit versorgt, deshalb ist es auch im Winter wichtig, eine ausreichende Menge Flüssigkeit zu sich zu nehmen.

Tipp 2: Ausgiebiges Baden vermeiden

Viele gönnen sich in der kalten Jahreszeit gerne ein Bad. Doch langes Baden im heißen Wasser lässt die Haut zusätzlich austrocknen. Deshalb sollte möglichst kurz geduscht und selten gebadet werden, bei einer maximalen Wassertemperatur von 35 bis 37 Grad Celsius.

Um die Haut zu schonen, sind Waschlösungen mit einem leicht sauren pH-Wert (5,5) oder Dusch- und Badeöle geeignet. Duschcremes können zudem leicht rückfettend wirken. Peelings und alkoholhaltige Reinigungswasser sind im Winter jedoch zu meiden, da diese die Haut zusätzlich reizen können.

Tipp 3: Sonnenschutz nicht vergessen

Ob im Winterurlaub oder in heimischen Gefilden: Bei Schnee ist auch ein ausreichender Lichtschutz für die Haut zwingend erforderlich, denn er reflektiert die Sonne stark. Spezielle Wintersonnencreme vereint Schutz vor Sonne und Pflege der Haut.

Tipp 4: Angenehmes Raumklima schaffen

Heizungsluft ist meist sehr trocken. Um die Raum-Luftfeuchtigkeit auf 40 bis 60 Prozent zu erhöhen, sollten Zimmer nicht überheizt sein und regelmäßig gelüftet werden. Unterstützende Wirkung haben Luftbefeuchter oder alternativ Grünpflanzen, die viel Feuchtigkeit abgeben, wie etwa Zimmerlinden.

Hinweis der Redaktion: Die im Zitat gewählte männliche Form bezieht sich immer auch auf weibliche und diverse Personen, die ausdrücklich mitgemeint sind.

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