Was ist Regionalanästhesie?

Im Gegensatz zur Vollnarkose oder Allgemeinanästhesie, bei denen Ihr Bewusstsein und Ihr Schmerzempfinden im ganzen Körper ausgeschaltet sind, betäuben wir bei der Regionalanästhesie nur Teile oder Regionen Ihres Körpers. Das Schmerzempfinden an Armen oder Beinen kann beispielsweise durch die „periphere Regionalanästhesie“ ausgeschaltet werden. Die „Spinal- bzw. Periduralanästhesie“ hingegen erlaubt, Eingriffe vom Fuß bis zum Unterbauch schmerzfrei durchzuführen. Ihr Bewusstsein bleibt bei der regionalen Anästhesie erhalten.

Von der Operation sehen Sie jedoch nichts, da das Operationsgebiet durch sterile Tücher abgedeckt ist. Während des Eingriffs können Sie sich über Kopfhörer mit Musik vom Geschehen ablenken lassen. Auf Wunsch erhalten Sie ein leichtes Beruhigungsmittel und können so während der Operation schlummern.

Eine Regionalanästhesie kann mittels eines kleinen, dünnen Schlauches zusätzlich postoperativ fortgeführt werden. Vorteil: nach der Operation verspüren Sie erheblich weniger Schmerzen, benötigen daher weniger Schmerzmittel und sind schneller wieder auf den Beinen.

Eine Regionalanästhesie kann mittels eines kleinen, dünnen Schlauches zusätzlich postoperativ fortgeführt werden. Vorteil: nach der Operation verspüren Sie erheblich weniger Schmerzen, benötigen daher weniger Schmerzmittel und sind schneller wieder auf den Beinen.

Wir entscheiden gemeinsam

Welches Anästhesieverfahren für Sie am besten geeignet ist und ob eine Kombination von Regional- und Allgemeinanästhesie sinnvoll ist, entscheiden wir gemeinsam mit Ihnen in einem ausführlichen Gespräch. Wir nehmen Ihre Ängste und Bedenken ernst und beantworten alle Ihre Fragen verständlich und ausführlich.

Die verschiedenen Methoden der Regionalanästhesie:

Bei der peripheren Regionalanästhesie befindet sich die Einstichstelle zur Betäubung – je nach der geplanten Operation und der zu betäubenden Region – im Verlauf des zu blockierenden Nervs, zum Beispiel unter der Achsel, seitlich am Hals, in Leiste oder Kniekehle.

Diese Form der Regionalanästhesie bietet sich bei den meisten Eingriffen an den Gliedmaßen oder der Schulter an. Sie wird mit einer sehr feinen Nadel, unter Ultraschallkontrolle und zusätzlich eventuell mit einem Nervenstimulator angelegt.

Dies bedeutet für Sie eine hohe Sicherheit und eine hervorragende Erfolgsquote. Nerven- oder Gefäßschäden können durch diese Verfahren und durch unsere modernen Materialien nahezu ausgeschlossen werden.

Je nach Operation wird der Nerv nur mittels Einmalgabe eines Betäubungsmittels blockiert („Block“) oder ein feiner, dünner Katheter wird eingelegt, um die Schmerztherapie auch nach der Operation weiter fortführen zu können.

Angelegt wird die Peridural- oder Spinalanästhesie vom Rücken aus, die Anlagehöhe ist abhängig vom Operationsgebiet. Nach einer örtlichen Betäubung im Bereich der Wirbelsäule spritzen wir das Betäubungsmittel mit einer atraumatischen, also außerordentlich feinen, Nadel zwischen den Wirbelfortsätzen, durch Bänder und Fettgewebe hindurch in den mit Nervenwasser gefüllten Spinalkanal (daher „Spinalanästhesie“).

Bei der „Periduralanästhesie“ bringen wir in die Umgebung der harten Rückenmarkshaut (= peridural) einen sehr dünnen Katheter ein, durch den Sie auch nach der Operation weiter ein Betäubungsmittel bekommen.

Es handelt sich also nicht um eine „Rückenmarksspritze“, wie es fälschlich heißt; das Rückenmark wird von der Nadel gar nicht getroffen oder berührt. Die Stränge der Empfindungs- und der Muskelnerven nehmen das Medikament auf, wodurch die betroffenen Nerven vorübergehend unfähig werden, Schmerzsignale zu übermitteln.

Bei der Spinalanästhesie hält die Nervenlähmung je nach Medikament zwischen zwei und vier Stunden an, häufig können Sie auch die Beine während dieser Zeit nicht bewegen. Danach baut der Körper das Betäubungsmittel ab, und Gefühl und Kraft kehren langsam zurück.

Die Periduralanästhesie hingegen wird durch den eingelegten, dünnen Katheter aufrechterhalten, wodurch Sie auch nach der Operation schmerzarm sind.

An die eingelegten Katheter, ob peripher oder als Periduralanästhesie, kann eine kleine Pumpe angeschlossen werden. Über diese Pumpe wird kontinuierlich eine geringe Menge Betäubungsmittel an die Nerven gebracht, so dass Sie weiter schmerzarm sind. Sollte die Menge nicht ausreichen oder sind Maßnahmen wie Physiotherapie oder Mobilisierung geplant, können Sie sich über die Pumpe selbst eine zusätzliche Dosis verabreichen. Für Sie bedeutet dieses Verfahren eine hohe Qualität der Schmerztherapie und ein hohes Maß an Selbstständigkeit.

Für die Dauer der liegenden Katheter werden Sie täglich ein- oder zweimal von unserem anästhesiologisch geführten Akutschmerzdienst besucht. Während dieser Visiten wird die Schmerztherapie überprüft, es werden alle Dinge gemeinsam besprochen und das weitere schmerzmedizinische Vorgehen geplant.

Vorteile der Regionalanästhesie

Bei der Vollnarkose muss der gesamte Körper die Betäubung verkraften. Die Narkosemittel wirken nicht nur auf das Gehirn als Schmerzzentrum, sondern auch dämpfend auf Herz, Atmung und Stoffwechsel.

Nach der Narkose dauert es einige Zeit, bis sich die lebenswichtigen Funktionen wieder normalisiert haben. Demgegenüber sind die heute in der Regionalanästhesie verwendeten modernen Lokalanästhetika sehr nebenwirkungsarm. Da die Schmerztherapie auch nach der Operation weitergeführt werden kann, können dem Körper eventuell zusätzliche Schmerzmittel erspart bleiben.