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Was kann ich nach einer Magenverkleinerung essen?

Nun haben Sie Ihre Operation hinter sich gebracht und wir möchten Ihnen dazu gratulieren. Der Kostaufbau und die Einhaltung von speziellen Ernährungsregeln sind wichtige Säulen der weiteren erfolgreichen Therapie. Hierfür möchten wir Ihnen einige Empfehlungen für die Zeit nach dem Krankenhausaufenthalt an die Hand geben.

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Ernährung nach Magenverkleinerung: Kostaufbau

Der Kostaufbau umfasst grundsätzlich drei Phasen und darf auch als „Lernphase“ angesehen werden. Die erste Phase ist die sogenannte „Flüssigphase“, dann folgen die „weiche Phase“ und schließlich die „Übergangsphase“ mit leichter Vollkost und abschließender Umstellung der Langzeiternährung.

Im Vordergrund steht die Verträglichkeit der Nahrung. Bei Nichtvertragen sollte die bestehende Phase zunächst fortgeführt und bei ausbleibender Besserung ärztliche Hilfe aufgesucht werden.

Getränkeempfehlung

Folgende Getränke können Sie bedenkenlos trinken:

  • Wasser ohne Kohlensäure
  • Ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees
  • Dünner schwarzer Tee
  • Verdünnte Gemüsesäfte
  • Brühe

 

Lebensmittelempfehlung

Folgende Lebensmittel können Sie nach einer Magenverkleinerung essen:

  • Milchpuddingsuppe ohne Zucker (gegebenenfalls laktosefrei)
  • Joghurt- und Quarkspeisen
  • Passiertes und püriertes Obst (wenig)
  • Klare oder gebundene, feine (durch ein Sieb gestrichene) Gemüsesuppen, pürierte Gemüsesuppen
  • Dünner Kartoffelbrei, püriertes Geflügelfleisch oder Fisch

 

Allgemeine Empfehlungen zum Essverhalten

  • Essen Sie regelmäßig, circa drei bis fünf kleine Mahlzeiten pro Tag.
  • Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für langsames und bewusstes Essen (mindestens 20 Minuten) ohne sich ablenken zu lassen. Schauen Sie dabei kein Fernsehen.
  • Kauen Sie Ihre Nahrungsmittel sehr gut (breiig/Joghurt-ähnliche Konsistenz).
  • Trinken Sie nur vor und zwischen den Mahlzeiten, möglichst im Abstand von circa 30 Minuten.
  • Essen Sie kleine Portionen und nutzen Sie kleine Teller und kleines Besteck.
  • Trinken Sie mindestens 1,5 bis zwei Liter pro Tag.
  • Verspüren Sie ein Druckgefühl (Sättigungsgefühl), sollten Sie das Essen/Trinken beenden.
  • Bevorzugen Sie fettarme und eiweißreiche Lebensmittel und reduzieren Sie zuckerhaltige Lebensmittel. Beginnen Sie zu den Mahlzeiten mit eiweißreichen Lebensmitteln und versuchen Sie, kleine Mengen Obst und Gemüse zu den Mahlzeiten zu verzehren (mit einem Tee- oder Esslöffel).
  • Vermeiden Sie kohlensäurehaltige Getränke. Bevorzugen Sie zuckerfreie Getränke und stilles Mineralwasser oder Tee.
  • Essen und trinken Sie nicht zu heiß, nicht zu kalt, nicht zu scharf oder zu fettig.
  • Probieren Sie neue Lebensmittel vorsichtig aus.
  • Nehmen Sie täglich Nahrungsergänzungsmittel zu sich.

Erstens: Die Flüssigphase

Sie beginnt bereits direkt nach der Operation mit schluckweisem Trinken von Tee und stillem Wasser. Grundsätzlich sollten Kohlensäure, Kalorien, Säure, Zucker oder Koffein hierbei vermieden werden.

Am dritten postoperativen Tag empfehlen wir schon die Einnahme von drei bis vier Mahlzeiten pro Tag, und zwar in Form einer Suppe und auch Joghurt, gegebenenfalls püriertes Obst.

Eine Mahlzeit sollte 100 bis maximal 200 Milliliter (drei bis vier Esslöffel) auf einmal nicht überschreiten. Ein erstes Sättigungsgefühl tritt meist bereits nach zwei Esslöffeln ein.  

 

Unsere Tipps:

  • Reichern Sie Ihre Gemüsesuppen mit Milchprodukten, püriertem Fleisch, Fisch oder Geflügel oder einem verquirlten Ei an.  
  • Fettarme Milchprodukte umfassen Milch und Naturjoghurt mit 1,5 Prozent Fettanteil sowie Magerquark.

 

Zweitens: Die „weiche“ Phase

Nach circa sieben Tagen postoperativ kann diese Phase begonnen werden. Es bleiben die Grundsätze des Essverhaltens, wie Häufigkeit, Menge und Lebensmittelauswahl, bestehen, nur die Nahrungskonsistenz ändert sich. Ein sehr gutes Kauen steht hier im Vordergrund.

Es empfiehlt sich die Lebensmittelgruppen der einzelnen Mahlzeit in folgender Reihenfolge zu sich zu nehmen:

  1. Zwei Esslöffel Protein (Fleisch/Fisch)
  2. Einen Esslöffel Gemüse/Obst
  3. Einen Esslöffel Kohlenhydrate (Beilage)

 

Überblick zu Empfehlungen der Lebensmittelauswahl

Brot/Backwaren: 

  • Weißbrot, Toastbrot, Brötchen, Waffelbrot
  • Kekse, leichtes Hefegebäck (fettarm), Biskuit, Sandgebäck, fettarme Backwaren

Eier:

  • Maximal zwei bis drei Eier pro Woche
  • Fettarme Zubereitung als Rührei oder weichgekocht

Fett/Öle:

  • Kleine Mengen an Margarine, Halbfettmargarine, Pflanzenöle (Oliven-, Raps-, Sonnenblumen-, Leinöl), Butter, Halbfettbutter

Fisch/Fischprodukte:

  • Magere Sorten, wie Seelachs, Kabeljau, Schellfisch, Scholle, Seezunge, Flunder, Seehecht, Steinbutt, Rotbarsch, Forelle, Hecht, Schlei, Zander
  • Kleine Mengen fettreicher Sorten, wie Lachs, Hering, Makrele
  • Ungeeignet sind: Schalen- und Krustentiere

Gemüse/Kartoffeln:

  • Gedünstete beziehungsweise gekochte Zubereitung bei Karotten, junger Kohlrabi, Fenchel, Kürbis, Zucchini, Broccoli, pürierter Spinat, Tomaten (entkernt und enthäutet)
  • Kleine Mengen Blumenkohlröschen oder Sellerie
  • Kartoffeln in fettarmer Zubereitung als Pell-, Salz- oder Folienkartoffel oder Kartoffelpüree
  • Ungeeignet sind: Blähende Sorten, wie Zwiebeln, Lauch, Pilze, Paprika, Gurke, Rettich, Kohl, Hülsenfrüchte

Getränke:

  • Mineralwasser ohne Kohlensäure
  • Kräuter- und Früchtetee, leichte Schwarzteeaufgüsse
  • Malzkaffee, kleine Kaffeemengen (gegebenenfalls magenschonende Sorten)

Getreide/Getreideprodukte:

  • Reis, Hafer, Weizen und daraus hergestelltes Mehl, Grieß, Stärke und Flocken
  • Sehr weich gegarte Nudeln

Gewürze:

  • Wenig Salz
  • Milde Kräuter und Gewürze
  • Kleine Mengen Ketchup, Fertigsaucen (ein bis zwei Teelöffel)

Milch/Milchprodukte:

  • Fettarme Produkte, wie Milch 1,5 Prozent Fett, Magerquark, Magerjoghurt, Buttermilch
  • Frischkäse, Käsesorten mit maximal 30 Prozent Fett in Trockenmasse
  • Bei Unverträglichkeiten oder Laktoseintoleranz sollten laktosefreie Produkte verwendet werden.

Obst/Nüsse:

  • Rohe Zubereitung bei Äpfeln (geschält, gerieben), Banane, Honigmelone
  • Zubereitung als Kompott bei Aprikosen (enthäutet), Pfirsiche (enthäutet), Äpfel, Erdbeeren, Mandarinenfilets, Heidelbeeren
  • Ungeeignet sind: Nüsse und Samen

Süßungsmittel:

  • Kleine Mengen an Zucker, Honig, Gelee, Konfitüre, Süßstoffe
Das Risiko an Darmkrebs zu erkranken steigt ab einem BMI von 30 für Frauen um 13% und für Männer um 23%.
Bei einer Darmspiegelung werden gutartige Vorstufen entfernt – bevor Krebs entsteht.

Drittens: Die Übergangsphase

In dieser Phase ist leichte Vollkost bis zur umgestellten Langzeiternährung wichtig. In den folgenden zwei Wochen wird die Ernährung langsam an Ihre individuellen Bedürfnisse angepasst, um kontinuierlich mehr Lebensmittel in den täglichen Speiseplan einzubauen.

Ziel sollte sein, nicht weniger als drei Mahlzeiten pro Tag aufzunehmen und eine Unterversorgung mit Eiweiß und Mikronährstoffen zu vermeiden. Essen Sie weiterhin nur kleine Mengen (bis maximal 150 Gramm) langsam und kauen sie gut.

Nehmen Sie rohes Gemüse und Salate nur schrittweise in Ihren Speiseplan auf. Bevorzugen Sie weiterhin fettarme und vermeiden Sie fettreiche Speisen und Zubereitungsarten.

Jede Mahlzeit sollte zu je mindestens einer Komponente aus den folgenden Lebensmittel- gruppen bestehen:

  • Eiweißhaltige Nahrungsmittel (Fisch, Fleisch, Käse, Milchprodukten und so weiter) und
  • Kohlenhydrathaltige Nahrungsmittel (Kartoffeln, Brot, Obst und so weiter).
  • Milch und Milchprodukte sollten primäre Quelle zur Deckung Ihres Kalziumbedarfs darstellen.
  • Obst: Eine Mahlzeit sollte 100 bis maximal 200 Milliliter, also circa drei bis vier Esslöffel, auf einmal nicht überschreiten. Ein erstes Sättigungsgefühl tritt meist bereits nach zwei Esslöffeln ein.

Gute Ballaststoffe sind besonders enthalten in:

  • Obst: Äpfel, Birnen, getrocknete Pflaumen
  • Gemüse: Möhren, Kohl, grüne Bohnen, Kartoffeln

Langzeiternährung

In der dauerhaft umgestellten Ernährung berücksichtigen Sie bitte diese Ernährungspyramide.

Bereits in der vorangegangenen Übergangsphase kommt es zum Austesten individuell ungeeigneter Lebensmittel, sodass sich die meisten Intoleranzen zeigen. Diese sind unterschiedlich ausgeprägt und teilweise von der verzehrten Lebensmittelmenge sowie dem Essverhalten abhängig.

{"data":[["Zu weiche Konsistenz","Banane, Weißbrot, Reis, Teigwaren","kleine Bissen nehmen, Stücke schneiden, bissfest kochen, langsam essen"],["Schwer verdaulich","Grüne Bohnen, Pilze","Fein schneiden und gut kauen, langsam essen"],["Zu faserige/zähe Konsistenz","Blattspinat, Spargel, grüne Bohnen, Kraut, Pilze, Salat, frisches Obst (Ananas, Rhabarber), roher Schinken, Rindfleisch","Fein schneiden und gut kauen, durchgaren, nur Spargelspitzen verwenden"],["Zu festes Fleisch","Hummer, Krabben, Tintenfisch","Nur kleine Mengen pro Mahlzeit essen"],["Aufstoßen","Getränke mit Kohlensäure, evtl. zu viel gegessen","Getränke ohne Kohlensäure"],["Sodbrennen","Alkohol, Kaffee","Alkohol vermeiden, magenschonender Kaffee"]],"columns":[{"type":"text","width":"150","name":"0","title":"PROBLEM/URSACHE"},{"type":"text","width":"150","name":"1","title":"MÖGLICHE AUSLÖSER"},{"type":"text","width":"150","name":"2","title":"LÖSUNGSANSATZ"}],"links":[],"nestedHeaders":[]}
Das Risiko an Darmkrebs zu erkranken steigt ab einem BMI von 30 für Frauen um 13% und für Männer um 23%.
Bei einer Darmspiegelung werden gutartige Vorstufen entfernt – bevor Krebs entsteht.

Folgeerscheinungen

Folgeerscheinungen nach Adipositas Operationen sind allgemeine Beschwerden, wie vermehrtes Frieren, Haarausfall oder Müdigkeit, welche sich meist bei Gewichtsstabilisierung verringern, und spezielle Beschwerden, welche wir samt möglicher Gegenmaßnahmen im Weiteren darstellen.

{"data":[["Dumping-Syndrome: Frühdumping, d.h. Durchfall und niedriger Blutdruck, Spätdumping, d.h. Unterzuckerung","Vermeiden Sie einfache Kohlenhydrate, wie zuckerhaltige Getränke oder Lebensmittel, bevorzugen Sie ballaststoffreiche Lebensmittel, kleine Portionen essen und im Abstand von mind. 30 Minuten zu den Mahlzeiten trinken"],["Verstopfung (Obstipation)","Ausreichende (warme) Flüssigkeitszufuhr, ballaststoffreiche Lebensmittel, regelmäßige Bewegung"],["Durchfall (Diarrhoen, d.h. mehr als 3 flüssige Stuhlgänge pro Tag)","Ausreichende Flüssigkeitszufuhr (mind. 2 Liter pro Tag); Auslösende Nahrungsmittel meiden (z.B. Laktose, Fruktose); Kurzzeitige Nahrungsreduktion für 1-2 Tage mit langsamen Kostaufbau nach dem Abklingen der Beschwerden; Individuelle Toleranzgrenze austesten; Fettgehalt der Mahlzeiten reduzieren, insb. bei Fettstühlen; ballaststoffreiche Lebensmittel"]],"columns":[{"type":"text","width":"150","name":"0","title":"FOLGEERSCHEINUNG"},{"type":"text","width":"150","name":"1","title":"LÖSUNGSANSATZ"}],"links":[],"nestedHeaders":[]}

 

Nahrungsergänzungen

Nahrungsergänzungen sind von zentraler Bedeutung für das Wohlbefinden und die Vermeidung von Folgeerscheinungen und Mangelzuständen. Ein Proteinmangel (Wundheilungsstörungen, Haarausfall, „Wasser in den Beinen“ und so weiter) kann genauso verheerend sein, wie ein Mangel an Vitaminen und Spurenelementen.

Wir empfehlen somit neben einer ausgewogenen Ernährung die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln. Die einzelnen Parameter sollten durch Blutentnahmen in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden.

Neben dem Blutbild sind Leber- und Nieren-, Elektrolyt- und Blutzuckerwerte sowie die Bestimmung von Eisen, Kalzium, Phosphat, Vitamin D3, Vitamin B12, Folsäure und Parathormon (reguliert den Kalziumstoffwechsel) zu empfehlen. Bei den letztgenannten ist die Einnahme im Intervall von sechs Monaten meist ausreichend.

{"data":[["Protein","Mindestens 60 g/Tag (max. 120 g/Tag)","Gesamteiweißzufuhr, mit max. 20 g Eiweiß pro Mahlzeit"],["Eisen","50 - 100 mg p.o./Tag","Verstopfungsneigung"],["Vitamin B12","1 mg s.c./vierteljährlich","Gesteigerter Bedarf bei Schwangeren und Stillenden"],["Folsäure","Multivitaminpräparat mit ca. 400 µg p.o./Tag","Gesteigerter Bedarf bei Schwangeren und Stillenden"],["Kalzium","1000 - 2000 mg p.o./Tag","Bessere Aufnahme bei Verwendung von Brausetabletten oder Lösungen"],["Vitamin D3","400 IU (10 µg) p.o./Tag",""],["Vitamin B1","Multivitaminpräparat","100 mg i.v./Tag bei Symptomen, meist neurologisch"],["Andere Vitamine (A, E, K, C, B2, B6)","Multivitaminpräparat","Interaktion von Vit. K mit blutverdünnenden Medikamenten "],["Andere Spurenelemente/Mineralstoffe (Magnesium, Zink, Selen)","Multivitamin-/Multimineralpräparat","Durchfälle bei Überdosierung"]],"columns":[{"type":"text","width":"150","name":"0","title":"Nährstoffe"},{"type":"text","width":"150","name":"1","title":"Dosierung"},{"type":"text","width":"150","name":"2","title":"Bemerkung"}],"links":[],"nestedHeaders":[]}

Bis auf Eisen, Kalzium, Vitamin D3 und Vitamin B12 ist die Einnahme von Multivitamin/Multimineralpräparaten (meist ein bis zwei Tabletten pro Tag) ausreichend. Bei Mangelerscheinungen, die in der regelmäßigen Nachsorge abgefragt werden sollten, kann eine gesteigerte Dosierung in Abhängigkeit von den Laborparametern unter ärztlicher Aufsicht sinnvoll sein.

Unsere Tipps:

Zehn Gramm Eiweiß entsprechen: Einer Scheibe Edamer (30 Prozent Fett in Trockenmasse) oder ein Ei (Größe L) oder einer Scheibe Emmentaler oder 50 Gramm Camembert.

 

Eisenpräparate sollten im zeitlichen Versatz von zwei Stunden zu Kalzium-, Magnesium- oder Zinkpräparaten sowie schwarzem Tee (wenn möglich auf nüchternen Magen) eingenommen werden.

Verwenden sie keine magenresistenten Tabletten.

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