Hyperthermie: Mit Wärme gegen Krebs

Hyperthermie: Mit Wärme gegen Krebs

Bad Saarow

Seit Mai können im Helios Klinikum Bad Saarow Tumorpatienten mit der sogenannten Hyperthermie behandelt werden. Der Begriff „Hyperthermie“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet Überwärmung des Körpers oder einzelner Körperteile. Die Therapie mit Wärme soll vor allem die Wirksamkeit von Chemotherapie und Bestrahlung verstärken. Das Ergebnis kann eine verbesserte Lebensqualität, ein Aufhalten der Erkrankung oder sogar eine Heilung sein.

Seit Jahrzehnten ist der Klinikstandort Bad Saarow für seine überregionale Bedeutung in der Tumorbehandlung bekannt. Jetzt hat das Helios Klinikum sein onkologisches Leistungsspektrum mit der Oberflächen- und Tiefenhyperthermie um einen wesentlichen Baustein erweitert und ein Hyperthermie-Behandlungsgerät der modernsten Generation in Betrieb genommen. Das Bad Saarower Klinikum ist damit eines von nur zwölf Zentren in Deutschland und der erste Standort in den neuen Bundesländern außerhalb Berlins, der seinen Patienten ein solches Therapieverfahren unter wissenschaftlich kontrollierten Bedingungen und mit adäquater Qualitätssicherung anbietet. „Wir freuen uns, dass wir mit der regionalen Oberflächen- und Tiefenhyperthermie unseren Patienten eine noch komplexere und spezielle Versorgung ermöglichen können“, sagt Klinikgeschäftsführerin Julia Disselborg.

Die Hyperthermie kann neben der Operation, der Chemo- und Strahlentherapie als vierte Säule in der Krebstherapie angesehen werden. Die wärmebasierte Behandlung wird insbesondere bei lokal fortgeschrittenen, ausgedehnten oder wiedergekommenen Tumoren angewendet, da durch die hohen Temperaturen auch schlecht durchblutete Bereiche eines Tumors erreicht werden. Die Therapie erfolgt zumeist parallel zu einer Chemo- oder Strahlentherapie, weil sie deren Wirkung entscheidend verbessert.

Dr. med. Stephan Koswig, Chefarzt der Klinik für Radioonkologie und Strahlenheilkunde

Bei einer Hyperthermie-Behandlung wird das Krebsgewebe von außen mit Hilfe elektromagnetischer Wellen auf 42 bis 43 Grad Celsius erwärmt.

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Krebszellen hitzeempfindlicher als gesunde Zellen sind – und, dass viele der aggressiven Zellen durch die Erwärmung absterben. Außerdem entstehen im Tumorgewebe sogenannte Hitzeschockproteine. Das sind Eiweiße, die u.a. das Immunsystem aktivieren, sogenannte Fress- und Killerzellen auszusenden, die den Tumor angreifen sollen.

Dr. med. Daniel Pink, Chefarzt der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin

Übernahme der Kosten der Hyperthermie durch die Krankenkasse

In Anerkennung der Bedeutung des Helios Klinikums Bad Saarow als Zentrum der Krebsbehandlung und der hier etablierten Qualitätssicherung haben sich die Krankenkassen bereit erklärt, die Kosten für die Hyperthermiebehandlung für Patienten zu übernehmen, für deren Erkrankung eine Wirksamkeit dieser Therapieform  wissenschaftlich bewiesen ist. Den Patienten entstehen keine Extra-Kosten.

Formen der Hyperthermie im Helios Klinikum Bad Saarow

Die lokale Oberflächenhyperthermie wird bei Tumoren, die dicht unter oder im Bereich der Haut liegen, verwendet - wie z.B. bei wiederkehrendem Brustkrebs, bei schwarzem Hautkrebs, oberflächlich gelegenen Sarkomen (Weichteiltumoren) und nicht operablen Lymphknotenmanifestationen am Hals. Dabei wird ein sogenannter Applikator aus einem flexiblen Silikonmaterial auf die Hautstelle fixiert, unter der der Tumor liegt. Im Applikator befinden sich Spiralantennen, die den betroffenen Bereich mit Mikrowellen bestrahlen, was eine lokale Erhöhung der Gewebetemperatur bewirkt. Mit regionaler Tiefenhyperthermie werden tiefer liegende Tumoren oder ausgedehnte Tumorareale im Bauch-, Becken- und Extremitätenbereich behandelt. Dabei liegen die Patienten auf einer Liege in einem speziellen Gerät, in dem mehrere Antennen integriert sind, die hochfrequente, elektromagnetische Wellen abstrahlen. Die ringförmig angeordneten Antennen werden mit einer aufwändigen Software separat angesteuert, dadurch werden die Wellen direkt auf den zu erwärmenden Krebsherd fokussiert und führen dort zu der gewünschten Überwärmung.

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Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit mehr als 100.000 Mitarbeitern. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland und in Spanien (Quirónsalud). Rund 17 Millionen Patienten entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2017 erzielte das Unternehmen in beiden Ländern einen Gesamtumsatz von 8,7 Milliarden Euro.  

In Deutschland verfügt Helios über 111 Akut- und Rehabilitationskliniken, 89 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), vier Rehazentren, 17 Präventionszentren und 12 Pflegeeinrichtungen. Jährlich werden in Deutschland rund 5,3 Millionen Patienten behandelt, davon vier Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland mehr als 74.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2017 einen Umsatz von rund  6,1 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.  

Quirónsalud betreibt in Spanien 45 Kliniken, 55 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für Betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 11,6 Millionen Patienten behandelt, davon  11,2 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt mehr als 32.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2017 einen Umsatz von rund 2,6 Milliarden Euro. Helios Deutschland und Spanien gehören zum Gesundheitskonzern Fresenius.

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Anja Paar

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