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Adipositas und Psyche: Wenn Übergewicht auch die Seele belastet

Körper und Seele sollten als Einheit verstanden werden. Sowohl seelische als auch körperliche Erkrankungen lösen subjektives Leid aus, welches seelisch und körperlich spürbar ist. Wer an Adipositas erkrankt ist, leidet meist auch psychisch darunter. Warum professionelle Unterstützung wichtig ist, erfahren Sie hier.

13. März 2022

Adipositas und Psyche – wie hängt das zusammen?

Körper und Seele bilden eine Einheit – ist der Körper krankt, schlägt das auch auf die Psyche und umgekehrt. Infolge dieser Wechselwirkungen gibt es körperliche Erkrankungen, deren Beginn beziehungsweise deren Verlauf psychisch beeinflusst werden können. Ebenso führt eine anhaltende seelische Störung zu einer erhöhten Anfälligkeit für körperliche Erkrankungen. Ursache und Wirkung sind daher nicht immer klar auseinander zu halten.

Versuche abzunehmen erfordern viel Engagement. Erleben betroffene Personen den sogenannten Jojo-Effekt, wird dies als Misserfolg verarbeitet. Wiederholte Misserfolge frustrieren und können Hilflosigkeit auslösen. Sich im Körper nicht wohl zu fühlen, ist ein Nährboden für Selbstzweifel und Angst vor Ablehnung.

Die subjektiv empfundene Hilflosigkeit verstärkt vielmehr noch den Teufelskreis aus Frustessen und Mangelbewegung. Die mit zunehmender Adipositas eingeschränkte Beweglichkeit begünstigt zudem orthopädische Schäden und Schmerzen. Auch Diabetes Typ II kann ausgelöst werden. Dies sind Bedingungen, die seelisches Leid fördern.

Das Risiko an Darmkrebs zu erkranken steigt ab einem BMI von 30 für Frauen um 13% und für Männer um 23%.
Bei einer Darmspiegelung werden gutartige Vorstufen entfernt – bevor Krebs entsteht.

Psychotherapeutische Arbeit ist wichtiger Baustein

Da Abnehmen einen langwierigeren Weg darstellt, setzt die psychotherapeutische Arbeit vor allem an der Reduktion der jeweiligen akuten psychischen Symptomatik an. Einen individuellen Therapieplan erarbeiten die Therapeut:innen und Patient:innen stets gemeinsam. Häufig steht dabei das Gewicht zunächst nicht im Vordergrund.

Zudem sollte im Verlauf Selbstwert und Selbstakzeptanz – „So wie ich bin“ –   gefördert werden. Neben dem in weiter Zukunft liegenden Ziel der Gewichtsreduktion ist es wichtig, sich Teilziele zu setzen. Auch über das Erreichen kurzfristiger Ziele sollte man lernen, sich zu freuen.

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