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Kopfschmerzen: Bei diesen Warnzeichen sollten Sie zum Arzt gehen

Es sticht, hämmert oder drückt – Kopfweh! Allein in Deutschland leiden mehr als 70 Prozent der Menschen zeitweise unter Kopfschmerzen. Die Ursachen sind ebenso vielfältig wie die Kopfschmerzarten. Anlässlich des Deutschen Kopfschmerztages am 5. September erklärt Christine Nkouei aus dem Helios Klinikum Gifhorn den Unterschied zwischen Kopfschmerzen und Migräne. Zudem verrät die Neurologin, wann Betroffene am besten einen Arzt aufsuchen sollten.
05. September 2022

Wie viele Arten von Kopfschmerzen gibt es?

Die internationale Kopfschmerzgesellschaft hat ein Ordnungssystem festgelegt, das alle Arten von Kopfschmerzen in zwei große Gruppen einteilt. Wenn der Kopfschmerz durch keine anderen organischen Ursachen hervorgerufen wird, spricht man von primären Beschwerden. Das gilt zum Beispiel für die beiden häufigsten Kopfschmerzarten: Spannungskopfschmerzen und Migräne. Wesentlich seltener sind die sogenannten sekundären Kopfschmerzen. Bei diesen ist eine andere Erkrankung die Ursache, die gesondert behandelt werden muss, wie zum Beispiel eine Grippe oder einer Hirnblutung.

Wie erkenne ich als Patient den Unterschied zwischen „normalen“ Kopfschmerzen und einer Migräne?

Wer über dumpf-drückende Schmerzen klagt, die sich wie ein Schraubstock anfühlen und sich unter Bewegung bessern, leidet häufig unter Spannungskopfschmerzen. Im Unterschied dazu äußert sich Migräne meist als pochend-pulsierender Schmerz. Zudem sind Begleiterscheinungen wie Lärm- und Lichtempfindlichkeit, ausgeprägtes Ruhebedürfnis sowie Sehstörungen oder Übelkeit bei Migräne sehr häufig.

Wann sollte ein Betroffener zum Arzt gehen?

Ein ganz neues heftiges Kopfweh sollte ärztlich untersucht werden, denn es kann auch etwas Ernstes dahinterstecken. Ebenso sollten Sie einen Arzt aufsuchen, wenn weitere Symptome hinzukommen wie Schwindel, Fieber, hoher Blutdruck oder neurologische Ausfallsymptome. 

Zum Hausarzt oder gleich zum Spezialisten – zu welchem Arzt gehen Betroffene bei Kopfschmerzen?

Der Hausarzt ist ein kompetenter erster Ansprechpartner. Er kennt die typischen Symptome, weiß, wie diese häufigen Kopfschmerzerkrankungen behandelt werden und kann bei unkomplizierten Verläufen in aller Regel helfen. Bei Problemen sollte ein Neurologe hinzugezogen werden. Der Neurologe ist als Facharzt für Erkrankungen des Nervensystems auch Experte für Kopfschmerzerkrankungen.

Und wie läuft der Arztbesuch ab?

Der Arzt wird dem Betroffenen einige Fragen stellen. Besonders hilfreich ist es, die Kopfschmerzen dafür über eine längere Zeitspanne aktiv zu beobachten und in einem Kopfschmerztagebuch zu dokumentieren. Ausschlaggebend ist für den Arzt, neben der Häufigkeit der Beschwerden, die Information, wann und wie sich die Schmerzen äußern. Im Anschluss an das Gespräch folgt eine körperliche Untersuchung. Sie soll den allgemeinen gesundheitlichen Zustand abklären. Ist der körperliche Befund unauffällig, doch die Kopfschmerzen sind wiederkehrend, werden weitere Untersuchungen veranlasst. Findet sich hingegen eine körperliche Auffälligkeit, ist es möglich, dass die Kopfschmerzen Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung sind. Es erfolgen neurologische sowie weitere fachärztliche Untersuchungen.
 

Kopfschmerzen: Bei diesen Warnzeichen sollten Sie zum Arzt gehen