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Vertrauensbeweis im OP: Chefarzt operiert Chefarzt

Sie stehen täglich gemeinsam im OP und vertrauen sich blind. Doch dann liegt einer von ihnen auf dem OP-Tisch: Der Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie operiert den Chefarzt der Anästhesiologie. Die beiden berichten im Zuge der Kampagne „Wir sind das Helios Amper-Klinikum Dachau“ über eine Operation der etwas anderen Art.
15. April 2021

Es beginnt mit Schmerzen in der linken Seite. Einige Wochen später schaut Anästhesie-Chefarzt Dr. Maximilian Rist auf den Befund der Computertomographie. Er greift zum Telefon und ruft seinen Kollegen Professor Axel Kleespies an. „Du musst kommen. Es geht um mich“, sagt Rist. Fünf Minuten später ist Kleespies da.

Dr. Rist hat eine ungewöhnliche Form der akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung, des Pankreasschwanzes. Es findet sich zunächst kein ersichtlicher Grund. Keine Gallensteine, keine Medikamente oder sonstigen schädlichen Substanzen, die dazu geführt haben könnten. Alle Laborwerte, alle Bilduntersuchungen – ob Computertomographie, Magnetresonanztherapie oder Ultraschall – zeigen keine eindeutige Ursache der Entzündung. Die Symptome werden unter einer konservativen Therapie und einer schonenden Diät zwar besser, „da uns aber die Ursache der Bauchspeicheldrüsenentzündung keine Ruhe ließ, vereinbarten wir weitere Untersuchungen“, erzählt Professor Kleespies, Chefarzt der Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Onkologischen Chirurgie am Amper-Klinikum. Erst eine spezielle Rezeptorspezifische PET-CT-Untersuchung, die versteckte Tumore der hormonbildenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse nachweisen kann, bringt Klarheit: Ein kleiner, den Hormonzellen entspringender Bauchspeicheldrüsen-Tumor hat zu einer Abflussstörung und damit zu einer chronischen Entzündung des Bauchspeicheldrüsenschwanzes geführt. 

In der Hand der Kollegen
Beiden Ärzten ist sofort klar, was das bedeutet: Eine Bauchspeicheldrüsen-OP gehört zu den schwierigsten Operationen des Bauchraums. Das Pankreas ist ein zentrales Organ, das engen Kontakt zu allen wichtigen Blutgefäßen hat, die Leber, Magen, Milz und Darm versorgen. „Axel, operierst Du mich?“, fragt Dr. Rist seinen Kollegen. Der zögert keine Sekunde: „Na klar.“

Nur wenige Chirurgen dürfen diese Operation durchführen. Krankenhäuser mit einer besonderen Expertise, sehr guten Therapieergebnissen und entsprechend ausgebildetem Personal werden von der Deutschen Krebsgesellschaft als Pankreaszentrum zertifiziert. Das Helios Amper-Klinikum hat dieses seltene Zertifikat, Professor Kleespies leitet das Pankreaszentrum und das übergeordnete Cancer Center in Dachau.

„Ich habe bei solchen OPs neben ihm gestanden, ich weiß, dass er es kann“, sagt Dr. Rist über seinen Kollegen. Nur die Mitarbeiter, die am Tag seiner Operation im OP stehen, werden in das Vorhaben eingeweiht. Rists Leitender Oberarzt und Leiter der Intensivstation, Dr. Michael Daunderer, macht die Narkose. Dann setzt Kleespies zum großen Bauchschnitt an. „Aufgrund der chronischen Entzündung der Bauchspeicheldrüse konnten wir die Operation nicht mit der schonenderen Schlüssellochtechnik durchführen“, erklärt Kleespies. 

Vier Stunden dauert die OP. Kleespies entfernt zwei Drittel der Bauchspeicheldrüse, den Tumor, die Milz, die Gallenblase, Anteile der Nierenkapsel und der Lymphknoten. „Aufgrund der fortgeschrittenen chronischen Bauchspeicheldrüsen-Entzündung war der Magen fest mit der Bauchspeicheldrüse verwachsen. Den entzündeten Teil der Bauchspeicheldrüse und den Tumor komplett zu entfernen, den Magen aber unter allen Umständen zu erhalten, das war das Ziel. Und das haben wir erreicht.“

Perspektivwechsel: Patient auf der eigenen Station
Noch im OP-Saal ruft Kleespies die Ehefrau seines Patienten an und gibt Entwarnung. Als Rist wenig später auf der Intensivstation erwacht, fällt sein professioneller Blick sofort auf die Anzeigetafeln. Automatisch kontrolliert er die Geräte, die seine Organfunktionen und Atmung überwachen. Von seinem Team erfährt er, wie schwierig die Operation war. Drei Tage liegt er dort und lernt die Kolleginnen und Kollegen seiner eigenen Abteilung von einer ganz neuen Seite kennen – aus Sicht des Patienten. Nach sieben weiteren Tagen auf der Normalstation wird er nach Hause entlassen. Seine Eindrücke und Erfahrungen als Patient bringt er in die Verbesserungsprozesse des Klinikums mit ein, zum Beispiel ein neues Farb- und Lichtkonzept für die Zimmer auf der Intensivstation. Vier Wochen später steht er wieder im OP, Seite an Seite mit Kollege Kleespies.

Kampagne „Wir sind das Helios Amper-Klinikum Dachau“
Professor Kleespies und Dr. Rist gehören zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die für die Kampagne „Wir sind das Helios Amper-Klinikum Dachau“ Gesicht zeigen und ihre persönliche Geschichte erzählen. Die Aktion startete zu Beginn des Jahres. Neben Anzeigen sind die Beschäftigten auch auf Plakaten zu sehen, die derzeit an S-Bahn-Stationen, Parkplätzen und Bahnhöfen hängen. Unter dem Hashtag #wirzeigengesicht wird die Kampagne parallel online und auf den Social-Media-Kanälen der Amper-Kliniken auf Facebook und Instagram begleitet.


Das Helios Amper-Klinikum Dachau versorgt jährlich rund 22.000 stationäre Patienten, die Helios Amper-Klinik Indersdorf rund 800 akutstationäre sowie 1.200 stationäre Reha-Patienten. Weitere rund 36.000 Patienten werden ambulant von den rund 1.200 Mitarbeitern der beiden Klinikstandorte medizinisch versorgt. Die 16 Fachabteilungen in Dachau verfügen zusammen über 435 Betten. Die Klinik in Markt Indersdorf ist spezialisiert auf Altersmedizin und verfügt mit der Akutgeriatrie sowie der stationären und ambulanten geriatrischen Rehabilitation über insgesamt 90 Betten.

Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 120.000 Mitarbeitern. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika. Rund 20 Millionen Patienten entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2020 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 9,8 Milliarden Euro.

In Deutschland verfügt Helios über 89 Kliniken, rund 130 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und sechs Präventionszentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,2 Millionen Patienten behandelt, davon 4,1 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland 73.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2020 einen Umsatz von 6,3 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt 52 Kliniken, davon sechs in Lateinamerika, 70 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 15 Millionen Patienten behandelt, davon 14,1 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt rund 40.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2020 einen Umsatz von 3,5 Milliarden Euro. Helios Deutschland und Quirónsalud gehören zum Gesundheitskonzern Fresenius.


Pressekontakt:
Pia Ott 
Leitung Unternehmenskommunikation und Marketing 
Pressesprecherin
Telefon: (08131) 76-533
E-Mail: pia.ott@helios-gesundheit.de
 

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