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Mit Joystick am Bildschirm

Alle zehn Jahre, sagt Prof. Michael A. Borger, Stellvertretender Ärztlicher Direktor und Direktor der Universitätsklinik für Herzchirurgie am Herzzentrum Leipzig, verdoppele sich das Wissen in der Herzmedizin. Eine rasante Entwicklung, bei der nur die Besten Schritt halten.
28. April 2022

Hochleistungsmedizin soll im Herzzentrum Leipzig auch in Zukunft gemacht werden. Schon heute genießt es weltweit einen herausragenden Ruf. Den Weg, den es hierfür zu beschreiten gilt, kann Prof. Borger klar definieren: „Die Digitalisierung ist ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg.” Corona, so hart diese Geißel auch ist, sei hierfür eine gute Schule gewesen. Das Virus habe den Fokus der Gesellschaft auf die Notwendigkeit eines stärkeren Ausbaus der Digitalisierung gelenkt, auch in der Medizin.

Der Weg der Herzchirurgie, erläutert Michael Borger, habe in den letzten Jahrzehnten eine rasante Entwicklung genommen. Inzwischen gilt es immer mehr minimalinvasiv, mit Joystick am Bildschirm, statt großem OP-Besteck am geöffneten Torso zu arbeiten. Der Fortschritt leiste Enormes in punkto Erfolgsquote, eine Garantie dafür gebe dennoch nicht. Trotz der überwiegend positiven Ergebnisse blieben unbequeme Erlebnisse nie aus, sagt Prof. Borger. Während die „normalen“ Verläufe schnell wieder aus dem Gedächtnis verschwänden, verharrten die ganz komplizierten Fälle lange Zeit prägend im Kopf. „Misserfolge sind schwer zu verarbeiten in unserem Beruf, da sie immer mit menschlichen Schicksalen verbunden sind“, verdeutlicht er.

Mit Joystick am Bildschirm

Bremsen lässt sich Michael Borger mit seinem Team aus über 60 Mediziner:innen von diesen Rückschlägen jedoch nicht. Vielmehr nutzt er jede Gelegenheit, die das Herzzentrum, seine Patient:innen, aber auch ihn als Arzt nach vorn bringen. Dazu gehört neben anderem eine intensive Zusammenarbeit mit führenden Kolleginnen und Kollegen weltweit. „Es gibt noch viele Fragen in der Herzmedizin, die beantwortet werden müssen”, betont er. Als Stellvertretender Ärztlicher Direktor und Klinikdirektor, aber auch als Vorstandsmitglied des Cardiothoracic Surgical Trials Network, dem Netzwerk für kardiothorakale chirurgische Studien, der weltweit größten Forschungsgruppe für Herzchirurgie, möchte Prof. Borger persönlich seinen Beitrag leisten.

Als international höchst erfahrener Herzchirurg und Wissenschaftler ist Prof. Borger schon seit vielen Jahren eine tragende Säule des Erfolgs des Herzzentrums Leipzig. Das würdigte nun jüngst seine besonderen medizinischen Leistungen, indem es ihn zum Stellvertretenden Ärztlichen Direktor ernannte. Er steht in dieser Funktion Prof. Dr. Gerhard Hindricks zur Seite und vertritt ihn während seiner durch wissenschaftliche und Forschungsaktivitäten geprägten (Auslands-)Reisen.

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1. Worin liegt die größte Herausforderung für das Herzzentrum Leipzig?

Aus meiner Sicht im Pflegekraftmangel. Ohne ausländische Pflegekräfte lässt sich die bestehende Lücke langfristig nicht schließen.

2. Vor welcher Herausforderung steht die Herzmedizin?

Wenn wir es schaffen, die Abstoßreaktionen bei transplantierten Organen deutlich zu minimieren, ist viel erreicht. Allerdings würde ich mir auch wünschen, wenn die Bereitschaft zur Organspende deutlich zunimmt. Viele Leben ließen sich so retten oder in ihrer Qualität verbessern.

3. Wo sehen Sie das Herzzentrum Leipzig in zehn Jahren?

Wir sind technisch sehr gut aufgestellt, können fachlich erstklassige und motivierte Mitarbeiter, Ärzte wie Pflegepersonal, vorweisen, und besitzen nicht zuletzt dank unser Forschungsarbeit weltweit ein hohes Ansehen. Der Zukunft des Herzzentrums sehe ich daher überaus positiv entgegen.