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Dieser Schlag hat gesessen!

Heute deutet am Fuß von Martina Clös beinahe nichts mehr daraufhin, dass das einfache Laufen bis vor Kurzem kaum möglich war. Zu groß waren die Schmerzen im rechten Fuß. Schon alltägliche Dinge bereiteten Probleme und vor allem an Sport war nur noch wenig zu denken. Schwer vorstellbar, dass die Heilpraktikerin aus Schwelm 40 Jahre lang mit Schmerzen durchs Leben ging. „Kurz vor meinem Abitur bin ich mit 18 Jahren beim Volleyballspielen so unglücklich gestürzt, dass ich mir einen Trümmerbruch im Fuß zugezogen habe“, erzählt Martina Clös. „Ich wurde sofort operiert und durfte den Fuß ein halbes Jahr lang nicht belasten.“
08. Oktober 2021

Durch den Unfall wurden Nerven, Muskeln und Sehnen derart geschädigt, dass sich ein Hohlfuß bildete. Dabei handelt es sich um eine schwerwiegende Fußdeformation, die langfristig schwere arthrotische Beschwerden, starke Schmerzen und Funktionseinbußen verursachen, denn die Patienten weisen einen überdurchschnittlich hohen Fußspann auf und die kleinen Fußmuskeln sind verkürzt. Die Lebensqualität der Betroffenen leidet. „Ich habe im Laufe der Jahre gelernt, mit den Schmerzen zu leben“, erzählt Martina Clös. Dabei haben sie nicht nur ihre Füße weiter durchs Leben getragen, sondern auch ihr Optimismus und ihre Lebensenergie. „Ich kann nicht ohne Bewegung leben, daher habe ich mir Sportarten ohne Tempo ausgesucht“, berichtet die 57-Jährige. „Ich spiele seit zehn Jahren Golf und gehe auch Skifahren. Mit dem richtigen Schuh war mein Fuß immer gut geschützt, aber die Schmerzen mein ständiger Begleiter.“

In 40 Jahren wurde die Statik des Fußes immer schlechter. „Ein Hohlfuß ist eine komplexe Fehlstellung des Fußes. Der betroffene Fuß ist meist kürzer und gedrungener als ein gesunder Fuß,“ erklärt Dr. med. Jörn Dohle, Leitender Arzt der Abteilung für Orthopädie im Helios Klinikum Schwelm und Präsident der Deutschen Assoziation für Fuß- und Sprunggelenk. Doch für Martina Clös kein Grund sich unterkriegen zu lassen.

Dieser Schlag hat gesessen!

2017 schulterte sie das erste Mal ihren Rucksack, um den Jakobsweg zu beschreiten. Der Volksmund könnte sagen, und „so laufen wir uns die Füße wund.“ Aber nicht so Martina Clös. „Ich habe meine Füße schon Wochen vorher täglich mit Hirschtalg vorbehandelt, denn die Füße sind das Wertvollste, was man für den Jakobsweg braucht“, weiß Dohles optmistische Patientin. 2019 möchte sie zum 2. Mal weitere 500 Kilometer auf dem Jakobsweg zurücklegen, doch dieses Mal knickt sie um und verletzt sich wieder an ihrem rechten Fuß. „Meine Wanderung war beendet und die Reise führte direkt zu Dr. Dohle, meinem Wunderdoc“, erinnert sich die Patientin.

„Leider sind Hohlfuß-Patienten häufiger von Verstauchungen oder Knochenbrüchen betroffen, weil die Stabilität des Fußes durch die Fehlstellung maßgeblich beeinträchtigt ist“, erklärt Dr. Jörn Dohle. „Die Deformität von dem Fuß von Martina Clös bestand bereits seit vielen Jahren und wirkte sich zunehmend auch auf alle Gelenke im Fußbereich und die Muskeln im rechten Bein aus. Dadurch entwickelte sich ein vorzeitiger Gelenkverschleiß, der zu den chronischen Schmerzen führte, aber eben auch in der Mobilität und Beweglichkeit einschränkte“, erklärt der Fußspezialist weiter. „Durch das Umknicken wurde die Deformation derart gravierend, dass wir die Statik wieder dringend herstellen mussten, damit Frau Clös überhaupt noch stehen konnte. Alternativ hätten wir den Fuß versteifen müssen, doch das war für uns alle keine Option.“ Die erste OP erfolgte im März 2020. Dr. Dohle trennte in der zweistündigen OP das Versenbein ab und versetzte es um einen Zentimeter. Zudem wurde die Längssehne des Fußes versetzt. Da das Längsgewölbe des Fußes sehr hoch und stark ausgeprägt war, verkrampften im Verlauf der Zeit jedoch die Zehen des betroffenen Fußes zu Krallenzehen. In einer zweiten OP im Februar 2021 durchtrennte der Fußspezialist die Knochen und Sehnen in den Zehen, versetzte die Längssehne des Fußes erneut und operierte zugleich den Hallux valgus, der sich gebildet hatte. Beide Operationen verliefen sehr gut und bei der Wundheilung halfen Martina Clös zudem ihre Verfahren aus der Naturheilkunde.

„Der Hohlfuß ist der Himalaya der Fußchirurgie“, beschreibt Dr. Dohle die aufwendigen und komplexen Operationen, denn sowohl der hintere Teil als auch der Vorfuß mussten korrigiert werden. Umso erfreulicher war die Nachricht, die er bereits im September von Frau Clös erhielt und die ihm noch immer ein Lächeln ins Gesicht zaubert. „Ich habe den Durchbruch geschafft und mein einstelliges Handicap erspielt“, schrieb seine Patientin noch vom Golfplatz aus und ließ ihn am Erfolg teilhaben. „Ich habe Dr. Dohle alles zu verdanken und schenke ihm mein vollstes Vertrauen“, sagt Martina Clös, die nach 40 Jahren endlich wieder schmerzfrei durchs Leben gehen und wieder mehr Sport machen kann.