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Demenz: mögliche Folge eines Schlaganfalls

Ein Schlaganfall ist ein einschneidendes Lebensereignis für jeden Betroffenen. Leider haben Schlaganfallpatienten auch ein erhöhtes Risiko, an einer Demenz zu erkranken. Wie hängt das zusammen und was kann jeder von uns zur Vorbeugung tun?
05. Mai 2022

In Deutschland sind jährlich mehr als eine Viertelmillion Menschen von einem Schlaganfall betroffen – mit weitreichenden Folgen für das weitere Leben. Mit zunehmendem Schweregrad des Schlaganfalls steigt dabei das Risiko, eine sogenannte vaskuläre Demenz zu entwickeln.

Nach einem ersten Schlaganfall liegt das durchschnittliche Risiko bei etwa 10-20 Prozent, nach mehreren kann es bis auf 40 Prozent ansteigen.

Demenz: mögliche Folge eines Schlaganfalls

Was passiert bei einem Schlaganfall?

Schlaganfälle entstehen meist durch die Verstopfung von Blutgefäßen im Gehirn. In 20 Prozent der Fälle kommt es dagegen zu Blutungen in das Hirngewebe durch ein geplatztes Blutgefäß. In beiden Fällen werden Bereiche im Gehirn nicht mehr oder nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt.

Typische Auswirkungen eines Schlaganfalls können Lähmungserscheinungen einer Körperhälfte sein. Auch das Seh- und Sprachvermögen können beeinträchtigt sein. Es kommt zu entsprechenden Ausfällen. „Entscheidend für eine erfolgreiche Therapie der genannten Ausfälle ist eine schnelle und präzise Diagnose, gefolgt von einer raschen Behandlung“, erläutert Thomas Klante.

Schlaganfall-Risikofaktoren minimieren

Ein wesentlicher Risikofaktor für einen Schlaganfall und damit auch für eine Demenz ist der Bluthochdruck. Nur die Hälfte aller Menschen, die einen zu hohen Blutdruck haben, wissen überhaupt davon. Von diesen sind wiederum nur die Hälfte in Behandlung und wiederum nur die Hälfte erhalten eine passende Therapie. Das gilt sowohl für die Zahl der Schlaganfälle als auch für die Folgeerkrankung Demenz. Dabei kann jeder etwas gegen zu hohen Blutdruck tun: täglich mindestens 30 Minuten Bewegung, Gewicht reduzieren, eine ausgewogene Ernährung und nicht rauchen.

Orientierungshilfen für demente Patient:innen in der Bördeklinik
Unter dem Motto „ErinnerungsKUNST“ suchte das Department der Geriatrie im vergangenem Winter 16 Motive innerhalb eines Fotowettbewerbes für die Zimmertüren der Patient:innen. Wir behandeln auf unserer geriatrischen Station auch Schlaganfallpatient:innen mit Lähmungserscheinungen sowie demente Patient:innen.

„Die Fotomotive dienen als Erinnerungsstütze und Orientierungshilfe. Insbesondere unsere dementen Patient:innen benötigen einen Anker an ihrer Zimmertür, um ihren Weg zurück zu finden. Eine Nummer ist unpersönlich und wird schnell wieder vergessen, weil sie kein Bild im Kopf der Betreffenden erzeugt. Deswegen tauschten wir Zimmernummern gegen Bilder“, erläutert der Thomas Klante.

Und weiter: „Im Hinblick auf unsere immer älter werdende Bevölkerung werden wir in Deutschland zukünftig häufiger Schlaganfall und Demenzerkrankungen sehen, mit allen Konsequenzen für die Betroffenen und Angehörigen. Ein gesunder Lebensstil mit Beachtung der vaskulären Risikofaktoren ist daher doppelt wichtig und eigentlich auch ganz einfach. Nicht `Netflix und Chill`, sondern aktiv sein –das geht auch beim Fernsehen“.

Anhand typischer Beschwerden können Betroffene und Angehörige einen Schlaganfall erkennen:

  • Plötzliches Taubheitsgefühl
  • Lähmungserscheinungen
  • Seh-, Sprach- und Verständnisstörungen
  • Schwindelgefühl
  • Plötzliche starke Kopfschmerzen

Bei diesen Anzeichen sollte unverzüglich der Notruf unter 112 gewählt werden! Achten Sie auf die Anzeichen und rufen Sie sofort den Rettungsdienst unter der 112, wenn Sie das Gefühl haben: Hier stimmt etwas nicht“, mahnt Thomas Klante. Im Falle eines Schlaganfalles gehe es oft um Leben und Tod. „Je schneller wir den Patienten behandeln können, desto mehr Gehirn können wir bei einem Schlaganfall retten.“

Am 10. Mai ist der Tag gegen den Schlaganfall. Ins Leben gerufen von der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, soll dieser Tag daran erinnern, dass trotz verbesserter Akuttherapie der Schlaganfall eine der häufigsten Ursachen für eine dauerhafte Behinderung im Erwachsenenalter darstellt.