Verbreitet, aber oft heilbar – Darmkrebs ist mit rund 70 000 Neuerkrankungen jährlich eine der häufigsten Tumorarten in Deutschland. Die Zertifizierungskommission der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) hat sich daher zum Ziel gesetzt, hochspezialisierte Zentren auszuzeichnen, in denen Betroffene in jeder Hinsicht gut aufgehoben sind und umfassend betreut werden. Denn das schlägt sich auch in den Überlebenschancen der Betroffenen nieder: PatientInnen die in zertifizierten Zentren operiert werden, überleben nachweislich länger*
Jetzt wurde – trotz der allseits bekannten Corona-Einschränkungen der letzten zwei Jahre – das Darmkrebszentrum an der Helios St. Johannes Klinik aufgrund seiner hohen Behandlungsqualität in die Riege der deutschlandweit nur rund 300 DKG-zertifizierten Zentren aufgenommen. Neben der eindrucksvollen fachlichen Expertise aller internen und externen Kooperationspartner fiel dem Zertifizierungsteam am Duisburger Maximalversorger vor allem der ausgewiesene hohe operative Standard auf: Bereits 2020 führte die Klinik als erstes Haus in der Region ein robotisches OP-System (DaVinci™) ein, das inzwischen bei rund 90 Prozent der Darm- und Mastkrebsoperationen zum Einsatz kommt. Es ermöglicht eine extrem präzise Krebschirurgie und verbesserte Erholung der PatientInnen.
Für das Gütesiegel der DKG sind darüber hinaus die Qualifikationen der beteiligten ÄrztInnen, speziell weitergebildete onkologische Pflegekräfte, die Einhaltung der neusten Leitlinien und Umsetzung moderner Behandlungskonzepte, hohe Fallzahlen und die enge Einbindung der PatientInnen in den Behandlungsverlauf nachzuweisen. Wichtig ist zudem die stark vernetzte Zusammenarbeit zwischen den Fachbereichen Viszeralchirurgie, Gastroenterologie, Strahlentherapie, Onkologie, Pathologie und Radiologie sowie Kooperationspartnern wie Sozialdienst, Psychoonkologie und Physiotherapie nicht nur innerhalb der Klinik, sondern auch im ambulanten Sektor. Als Ausdruck der Vernetzung werden alle Befunde von Betroffenen in gemeinsamen Tumorkonferenzen besprochen und ein individuelles Behandlungskonzept vereinbart. Alle diese Anforderungen müssen schon vor der eigentlichen Zertifizierung rückwirkend erfüllt sein und werden im Rahmen von Audits jedes Jahr neu überprüft.
Klinikgeschäftsführer Birger Meßthaler ist entsprechend stolz auf sein Team: „Diese Auszeichnung ist eine tolle Bestätigung für die sehr gute interdisziplinäre Arbeit bei uns am Klinikum. Und das nicht nur für einen kurzen Zeitpunkt sondern über Jahre betrachtet.“ Was das auch während einer Pandemie bedeutet, weiß der Leiter des Darmkrebszentrums Dr. Norbert Hennes, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Zentrum für minimalinvasive und robotische Chirurgie, nur zu gut: „Wir als gesamtes Team freuen uns enorm über diese Auszeichnung, weil sie den unermüdlichen Einsatz so vieler Menschen gerade in den für uns alle so kräftezehrenden ‚Coronajahren‘ wiederspiegelt. Denn dass wir all das trotz dieser ungünstigen Umstände geschafft haben, ist nicht selbstverständlich und untermauert die hohe medizinische Qualität.“ Die Zertifizierung zeige zudem, dass Menschen der Helios St. Johannes Klinik in einer schwierigen Lebensphase ihr vollstes Vertrauen schenken und wissen, dass sie hier eine umfassende Diagnostik, kompetente Beratung und Therapie sowie modernste Behandlungsverfahren erwarten dürfen.
Das Vertrauen geht aber auch über die Eingriffe hinaus, denn für viele PatientInnen ist zum einen die Chemo- und Strahlentherapie ein immer wichtigerer Bestandteil der Behandlung und zum anderen kehren viele auch nach überstandener Erkrankung für die Nachsorge regelmäßig in die Klinik und zu den ambulanten Kooperationspartnern zurück. Die Deutsche Krebsgesellschaft empfiehlt allen Betroffenen eine solche regelmäßige Kontrolle für fünf Jahre in Folge der Erstbehandlung. Das Helios Team leitet die PatientInnen dabei durch alle anstehenden Maßnahmen. Den meisten Betroffenen können die ExpertInnen auf diese Weise zur Heilung verhelfen. Sollten aber weitere Absiedlungen gefunden werden, etwa in Leber oder Lunge, so bieten die Abteilungen auch für diese PatientInnen mittlerweile regelhaft die vorteilhafte robotisch-minimalinvasive Technik an.
Leider gibt es aber auch die fortgeschrittenen Erkrankungen mit schlechter Prognose. Diesen PatientInnen bietet das Darmkrebszentrum ebenfalls professionelle Hilfe und Unterstützung, um den Wünschen der Betroffenen und Angehörigen bestmöglich gerecht zu werden – auch jenseits der rein medizinischen Betreuung.
*Quelle: Aktuelle Studie vom AOK-Bundesverband, von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren und dem Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung der TU Dresden (weitere Informationen: Deutsche Krebsgesellschaft - Pressemeldungen | DKG )
Weitere Informationen: WiZen – Wirksamkeit der Versorgung in onkologischen Zentren - G-BA Innovationsfonds