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Personen in ärztlicher Bekleidung mit FFP2 Masken stehen gemeinsam zusammen und beraten

Isolierung auf der Transplanstation

Die Isolation schützt immungeschwächte Patient*nnen vor der normalen Umgebung sowie vor körpereigenen Keimen. Hier erklären wir die Vorgänge und wichtige Maßnahmen für Betroffene und deren Angehörige.

Von einer Aplasie oder Umkehrisolation sind überwiegend Patienten mit hämatologischen Krankheitsbildern betroffen, etwa wenn bei der Leukämietherapie für eine Stammzelltransplantation das Immunsystem durch eine Hochdosischemotherapie heruntergefahren wird. Während dieser Zeit sind unsere Patienten auf einer speziell dafür ausgerichteten Station untergebracht, der Transplantstation. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

 

Zum Verständnis, welche Maßnahmen in der Umkehrisolation wichtig sind und warum sie auch Schutzisolation heißt, möchten wir Ihnen zunächst einige häufig vorkommende Vokabeln und Fakten näher erklären. Danach folgen Infos zu Körperpflege, Ernährung und Aufenthalt.

Um die Keime auf der Haut zu reduzieren, ist eine gründliche und regelmäßige Körperpflege unbedingt notwendig. Denn 80 Prozent der Infektionserreger bei Patienten mit einer verringerten Anzahl von Blutkörperchen (neutropenisch) stammen aus der körpereigenen endogenen Flora, davon entstehen 50 Prozent während des stationären Aufenthaltes. Endogen beschreibt Prozesse die im Körper selbst und nicht durch äußere Einflüsse entstehen.

Nicht nur über Verletzungen auf der Haut, sondern auch über die Ernährung können Keime aufgenommen werden. Deshalb erhalten Sie ab dem ersten Tag der Isolation sogenannte keimarme Kost. Unser Team berät Sie gern, auch darüber, was Ihre Besucher Ihnen mitbringen dürfen. In der Patientenküche befinden sich Kühlschränke, die Ihnen die Möglichkeit geben, Ihre mitgebrachten und gekennzeichneten Lebensmittel zu lagern.

Während Ihres stationären Aufenthaltes ist Ihr Patientenzimmer ihr vorübergehendes Zuhause. Sie haben zudem die Möglichkeit, persönliche Dinge zur Gestaltung des Zimmers mitzubringen, etwa Fotos von Ihren Liebsten. Im Vergleich zu normalen Patientenzimmern sind auch nur wenige zusätzliche Maßnahmen und Vorgaben notwendig, um eine weitgehende keimarme Umgebung zu gewährleisten. In der Umkehrisolation sollten Sie sich hauptsächlich in Ihren Patientenzimmer aufhalten, da wir Sie dort am besten vor Keimen schützen können.

Cancer cell inside organism, Cancer metastasis is the spread of malignant cells to distant organs and tissues, 3d illustration

Fachbegriffe in der Therapie

  • Die Chemotherapie (abgekürzt CHT) oder Hochdosis-Chemotherapie ist eine der wichtigen Säulen in der Krebsbehandlung. Die Medikamente (Zytostatika) greifen dabei in den Vermehrungszyklus der Krebszellen ein und drängen ihn zurück. Doch die Mittel zerstören dabei nicht nur die bösartigen Zellen, sondern auch gesunde wie etwa die Blutzellen. Deshalb und durch die hämatologische Erkrankung selbst kommt es zu einer Verminderung der roten und weißen Blutzellen und der Blutplättchen.
  • Die Erythrozyten (rote Blutkörperchen) machen den größten Anteil der Zellen im Blut aus. Sie transportieren den Sauerstoff im Körper.
  • Leukozyten (weiße Blutkörperchen) spielen im Körper eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Krankheitserregern. Sie werden in der Thymusdrüse und dem Knochenmark gebildet und gelangen durch den Blut- und den Lymphstrom in alle Regionen des Körpers.
  • Neutrophile Granulozyten gehören zu den weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und sind für die unspezifische Abwehr von Pilz- oder Bakterieninfektionen verantwortlich.
  • Thrombozyten (Blutplättchen) spielen eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung. Sie heften sich bei Verletzung an das umliegende Gewebe, bilden eine Barriere und verhindern so weiteren Blutverlust
  • CRP (C-reaktives Protein) wird in der Leber gebildet. Dabei handelt es sich um einen Bestandteil des körpereigenen Abwehrsystems gegen Krankheitserreger. Liegt eine Entzündung infolge einer Infektion vor, produziert der Körper CRP.