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Plaster being applied over patient's arm

Wundzentrum

Wenn eine Wunde nicht richtig heilt, bedeutet das für die Betroffenen oftmals eine große Einschränkung ihrer Lebensqualität. Um unseren Patient:innen möglichst schnell eine umfassende Therapie chronischer Wunden anzubieten, haben wir uns in einem Wundzentrum zusammengeschlossen.

Alexander Kreuter
Chefarzt Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Leiter Hauttumorzentrum

  • Digitale Photoplethysmographie
  • Farbkodierte Duplex-Sonographie
  • Phlebographie
  • Arterielle Ultraschall-Doppler-Untersuchung
  • Kernspinangiographie (Angio-MRT)
  • Digitale Subtraktionsangiographie (DSA)
  • Allergologische Diagnostik bei allergischen Kontaktekzemen (z.B. Epikutantestung)
  • Vaskulitis- und Autoimmundiagnostik, Bestimmung von anti-nukleären Antikörpern, extrahierbaren nukleären Antikörpern, zirkulierenden Immunkomplexen und Komplementfaktoren
  • Histologie und direkte/indirekte Immunfluoreszenzdiagnostik in Kooperation mit einem externen pathologischen Institut

  • Verödung von Besenreisern
  • Schaumsklerosierung
  • Cross- und Saphenektomie in Kooperation mit der Klinik für Allgemein-, Viszeralchirurgie und Koloproktologie
  • Stadien-adaptierte Lokaltherapie mit Wundauflagen
  • Medikamentöse Therapie von Thrombosen und Thrombophlebitiden
  • Manuelle Lymphdrainage
  • Maschinelle Lymphdrainage
  • Gezielte entstauende Therapie mit Kurzzugbinden
  • Rheologische Infusionstherapie zur Durchblutungsverbesserung
  • Chirurgische Wundreinigung (Debridement)
  • Ulcus-Chirurgie (Shave-Therapie, Ulcus-Exzision und Ulcus-Deckung mittels Hautransplantation)
  • Vakuum-Therapie (Vacuum Assisted Closure-Therapy)
Diagnosemöglichkeiten
In unserem Wundzentrum stehen uns verschiedene Untersuchungsverfahren zur Verfügung.

Mit der Ultraschalldiagnostik können Mediziner  organisches Gewebe durch Ultraschallwellen darstellen. Dabei entsteht für den Patienten keinerlei Strahlenbelastung. Die Untersuchung erfolgt mit einem Schallkopf, der über die Haut gestrichen wird. Dieser sendet permanent Schallimpulse, die wiederum vom Gewebe reflektiert werden. Das dabei entstehende Signal, das je nach reflektierendem Gewebe unterschiedlich stark ausgeprägt ist, empfängt der Schallkopf und wandelt es in ein entsprechendes Bild auf dem Monitor um. Insbesondere in der Diagnostik von Venenleiden ist der Ultraschall ein sehr wichtiges Instrument. Der große Vorteil ist, dass Flüssigkeitsströme dargestellt werden können. Dies ist gerade bei der Beurteilung von Gefäßen besonders wichtig.

 

Mittels konventioneller Ultraschalldiagnostik werden die venösen Gefäße der unteren Extremitäten untersucht und überprüft, ob eine Venenschwäche vorliegt. Beurteilbar sind die Venenklappen, die Struktur der Venen, die Binnenstruktur der Gefäße sowie die Gefäßdicke. Unter Umständen lassen sich auch pathologische Gefäße wie verdickte Seitenäste im Rahmen eines Krampfadern-Leidens oder einer Insuffizienz tiefer Venen darstellen. Zum Einsatz kommen zudem die Doppleruntersuchung und Farbduplex-Untersuchungen. So lassen sich neben der Beschaffenheit der Gefäße auch die Flussgeschwindigkeit und Flussrichtung bei der Durchblutung beurteilen. Dazu wird der Blutfluss auf dem Bildschirm farblich markiert. Vom Schallkopf weg fließendes Blut wird blau markiert, zum Schallkopf fließendes Blut wird beispielsweise rot markiert. Über diese Farbsignale lassen sich somit bei Verwirbelungen oder Rückströmen entsprechende Rückschlüsse ziehen.

Die Verschlussplethysmografie ist ein spezielles Untersuchungsverfahren zur Diagnostik und Verlaufskontrolle arterieller und venöser Gefäßkrankheiten. Dazu werden Volumenänderungen (Plethysmografie) gemessen, die Aussagen über den Zustrom und Abfluss des Blutes erlauben. Die Messungen finden meist an den Beinen statt. Durch eine gezielte Kompression von Venen und Arterien durch Manschetten, die um das zu untersuchende Bein gelegt werden, kann der Blutfluss berechnet werden. Dabei können sowohl der Bluteinstrom und damit die arterielle Durchblutung, als auch der Blutrückfluss und damit die Funktion des Venensystems analysiert werden. Als ergänzendes diagnostisches Verfahren zum Knöchel-Arm-Index und zur Ultraschalldiagnostik ist diese Untersuchung geeignet, um tiefe venöse Gefäßschwächen zu erkennen.

Die Knöchel-Arm-Index-Bestimmung nutzen wir für die arterielle Gefäßdiagnostik. Sie hilft uns, einen möglicherweise vorliegenden Verschlusses von zuführenden Gefäßen zu beurteilen. In liegender Position wird nacheinander eine Blutdruckmanschette an beiden Unterschenkeln und an beiden Oberarmen des Patienten angelegt und Druck aufgebaut, bis dieser den in den Gefäßen gemessenen Blutdruck übertrifft. Mittels Dopplersonde (eine Art Stift, der auf die Haut gehalten wird und ein Signal gibt, wenn er Blutfluss erkennt) wird über einem Gefäß unterhalb der angelegten Blutdruckmanschette beim Reduzieren des Drucks in der Manschette bestimmt, ab wann ein Signal messbar ist. Das dann hörbare Pulsgeräusch entspricht dem Gefäßdruck. Üblicherweise werden für die Untersuchung mit dem Doppler die Arteria dorsalis pedis und die Arteria tibialis posterior an den Füßen verwendet. Der Knöchel-Arm-Index ist der Quotient aus den am Unterschenkel und am Oberarm gemessenen Blutdrücken.


Was bedeuten die Werte?
Ein Quotient von 0,9 bis 1,2 gilt als normal. Je kleiner der Quotient wird, desto größer ist das Ausmaß der Durchblutungsstörung in der untersuchten Arterie. Werte unter 0,9 weisen auf die periphere arterielle Verschlusskrankheit hin, also einen beginnenden Verschluss der zuleiteten Gefäße. Werte unter 0,5 lassen meist bereits eine deutliche Verminderung der Blutzufuhr erkennen, und die Gefahr von chronischen Ulzerationen oder Nekrosen ist erhöht. Werte von deutlich über 1,3 weisen im Gegenteil dazu auf eine besondere Art der Gefäßverkalkung hin (Mediasklerose), die vor allem bei Diabetikern zu beobachten ist.

Als Wundzentrum bieten wir eine umfassende Untersuchung des Blutserums bei Patienten mit chronischen Wunden an. Dazu prüfen wir die Standardlaborparameter wie Differentialblutbild, Leber- und Nierenwerte sowie Blutwerte für Infektionen, die Hinweise auf entzündliche Prozesse oder organische Ursachen von Beschwerden liefern können, Auch spezielle Werte zur Diagnostik von beispielsweise Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis oder aus dem Bereich der entzündlichen Gefäßerkrankungen und Autoimmunerkrankungen sind von besonderer Wichtigkeit. So können zum Beispiel neben der Entnahme der routinemäßigen Autoantikörper und Rheumafaktoren auch speziellere Antikörper-Bestimmungen im Blut durchgeführt werden. Darüber hinaus werden Differentialblutanalysen durchgeführt und Blutausstriche zur genauen Beurteilung der einzelnen Blutzellen vorbereitet.

Bei chronischen Wunden sind Abstriche wichtig, um die bakterielle Keimbesiedlung der Wunde zu bestimmen und multiresistente Keimen auszuschließen. In der Regel befinden sich überall auf der Haut Keime, die uns jedoch nicht krank machen. Man bezeichnet dies als physiologische Hautflora. In offenen Wunden können einzelne Keime jedoch Krankheitswert haben und lokale Entzündungsreaktionen oder gar weitreichende systemische Infektionen auslösen. Zudem besteht ein nicht unerhebliches Risiko der Verunreinigung. Dadurch, dass im häuslichen Umfeld keine sterilen Bedingungen herrschen und auch häusliche Verbandwechsel meist nicht steril durchgeführt werden können, können Krankheitserreger in die Wunde gelangen. Handelt es sich beispielsweise um spezielle multiresistente Keime (z.B. MRSA, ESBL), d.h. Keime, die gegen eine Vielzahl von antibiotischen Therapien resistent und nur schwer therapierbar sind, ist neben einer zielgerichteten antibiotischen Therapie meist auch die Isolation des Patienten zum Schutz der Verbreitung der Keime notwendig. Kommt es zur bakteriellen Superinfektion mit begleitender Entzündungsreaktion, ist der Einsatz von Antibiotika unabdingbar. Hierbei ist es besonders wichtig, gezielt das vorliegende Erregerspektrum, welches auf der Wunde nachweisbar ist, zu therapieren. Neben der Keimbestimmung findet durch die entnommenen Abstriche auch eine Resistenzbestimmung statt. Dies bedeutet, dass der behandelnde Arzt einen Einblick erhält, gegen welche Antibiotika die auf der Wunde nachgewiesenen Bakterien resistent sind. Er kann so gezielt wirksame antibiotische Therapien wählen.

Bei der Kapillarmikroskopie beurteilt man mittels eines speziellen Mikroskops den Aufbau der kleinen Kapillaren, der feinsten Verästelungen der Blutgefäße in der Haut. Dazu eignet sich insbesondere die Nagelfalz der Finger, aber auch der Füße. Mit diesem Verfahren lassen sich organische Kapillarschädigungen oder -erkrankungen erkennen. Gerade in der Diagnostik von entzündlichen Gefäßerkrankungen sowie von Bindegewebserkrankungen wie Sklerodermie und dem Raynaud-Phänomen spielt dies Form der Diagnostik eine bedeutende Rolle. Auch bei der diabetischen Mikroangiopathie lassen sich entsprechende Veränderungen erkennen. Darüber hinaus kann man den Schweregrad einer Hautdurchblutungsstörung erfassen und das Risiko von Hautschädigungen ermitteln. Die Beurteilung der kleinsten Gefäße ist nicht mit den üblicherweise in der Gefäßdiagnostik verwendeten Untersuchungsgeräten (Ultraschall-Doppler, Duplexsonographie, Oszillographie) möglich. Mit der Kapillarmikroskopie kann hingegen auch der Blutfluss in den Kapillaren direkt unter dem Mikroskop beobachtet werden.

Unsere Therapiemöglichkeiten

Die ultraschallassistierte Wundbehandlung macht sich den Kavitationseffekt zunutze, der durch niederfrequenten Ultraschall erzeugt wird und Flüssigkeiten verdampfen lässt. Mit Hilfe des Ultraschalls, der mit einer speziellen Sonde auf die offene Wunde gerichtet wird, kann zwischen bereits zerstörtem (nekrotischem) Gewebe und gesundem Gewebe unterschieden werden. Beschädigtes Gewebe und bakterielle Beläge werden entfernt, das noch intakte Gewebe bleibt unberührt. Durch diesen Prozess wird zudem die Reparationsfunktion von gesundem Gewebe angeregt. Auf schonende und einfache, in der Regel schmerzfreie Weise können weiterhin die Keimbelastung der Wunde deutlich gesenkt und der Abheilungsprozess beschleunigt werden. Einsatz findet die Ultraschallreinigung bei unterschiedlichsten Formen chronischer Wunden. 

Bei der Kaltplasma-Reinigung fährt der behandelnde Arzt mit einem Stift mehrere Minuten lang über die offene Wunde, an dessen Spitze eine feine „Flamme“ sichtbar ist. Dabei handelt es sich um einen Kaltplasma-Strahl, welcher vom Patienten als kühler Luftstrahl wahrgenommen wird und völlig ungefährlich ist. Die Erfolge dieser Therapie sind mittlerweile in zahlreichen klinischen Studien belegt. Unter Einfluss der Plasmen bildet sich neues Gewebe, und nachweislich werden Fibrinbeläge, die zu einer Wundheilungsstörung führen können, reduziert. Auch soll die Keimbelastung in den Wunden durch diese Methode deutlich gesenkt werden.
In der Medizin finden heiße Plasmen bereits seit vielen Jahren Anwendung in der Instrumentensterilisation oder bei der Verödung von Gefäßen. Als Ausgangsstoff dient bei unserer Plasmabehandlung das Gas Argon. Unter Energiezufuhr entstehen hochreaktive Stickstoff- oder Sauerstoff-Radikale sowie UV-Strahlung, was für die Abtötung von Organismen auf der Wunde entscheidend ist. Nach dem aktuellen Wissensstand sind derzeit keine Nebenwirkungen belegt worden.

Bei hochgradig infizierten und bakteriell besiedelten Wunden, bei denen keine Heilungstendenz zur erwarten ist, kann eine umfassende, chirurgische Wundreinigung notwendig werden. Oftmals haben dabei die vorher erfolgten konservativen Behandlungsstrategien im ambulanten Bereich keinen Erfolg erzielt. Unter Anwendung einer entsprechenden Lokalanästhesie oder je nach Befund und Schmerzintensität auch in Vollnarkose werden dabei Beläge und abgestorbenes Gewebe auf den Wunden mittels Skalpell so lange entfernt, bis ein sauberer Wundgrund und Wundrand geschaffen sind. Die so „angefrischte“ Wunde hat nun eine Chance, heilen zu können. Im Verlauf entscheidet sich je nach Größe, Tiefe und Lokalisation der Wunde das weitere Vorgehen.

Bei tiefreichenden Wunden ist zur Beschleunigung der Wundheilung eine Vakuum-Therapie sinnvoll. Dabei wird nach der chirurgischen Wundreinigung ein Schwamm auf die Wunde aufgesetzt und mit einer Folie dicht verklebt. Anschließend wird darunter ein Unterdruck erzeugt. Durch den kontinuierlichen Sog kann das neue Gewebe schneller und gleichmäßiger in die richtige Richtung wachsen. In der Regel sind im Abstand von einigen Tagen Wechsel des Vakuumverbandes erforderlich. Dabei muss der Schwamm entfernt werden. Hierzu ist in der Regel eine Betäubung erforderlich, bei größeren oder schmerzhaften Wunden oder zusätzlich geplanten Maßnahmen wird erneut eine örtliche Betäubung durchgeführt und eine Schmerztherapie verabreicht (z.B. als Tropfen oder Infusion). Diese Wechsel des Vakuum-Verbandes können über einen längeren Zeitraum im Abstand von einigen Tagen notwendig sein, bis die gewünschten Ergebnisse erreicht sind.

Die Madentherapie wird bei infizierten, chronischen und stark belegten/besiedelten Wunden als Alternative zur chirurgischen Wundreinigung angewendet. Die Maden greifen kein gesundes Gewebe an, sondern lösen nur abgestorbene Gewebereste auf. Sie werden als steril abgepacktes kleines Päckchen direkt auf die Wunde gelegt und mit einem luftdurchlässigen Verband fixiert. Die Maden verbleiben unter regelmäßigen Kontrollen 2-3 Tage auf der Wundfläche. Diese Methode kann zum Beispiel im Rahmen eines stationären Aufenthaltes angewendet werden.

Bei der Spalthauttransplantation (Meshgraft) wird unter örtlicher Betäubung aus einem Areal gesunder Haut (meist Oberschenkel) mittels eines chirurgischen Schneideinstruments (Elektrodermatom) ein Hautstück entfernt, auf die offene Wundfläche verpflanzt und anschließend vernäht. Im Anschluss ist ein Druckverband wichtig, damit das Transplantat anheilen kann. Um eine Lappenvergrößerung zu erzielen, kann die Maschen- oder Netzlappen-Technik (Meshgraft-Transplantate) angewendet werden, bei der die zu transplantierende Haut durch die Schneidewalze eines Meshgraft-Dermatoms mit einem Schnittmuster versehen und so in eine Art Netz umgewandelt wird. So kann man anschließend mehr Fläche abdecken.
In der Regel können gute ästhetische Ergebnisse erzielt werden. Zudem ist eine Kombination mit einer Vakuum-Pumpen-Therapie möglich, welche die Einheilung des Transplantates beschleunigen kann. Voraussetzungen für diese Art der Therapie eines chronischen Geschwürs sind die Infektfreiheit (eventuelle Entzündungen und Keimbesiedelungen müssen zunächst behandelt werden) und eine ausreichende Durchblutung in dem betroffenen Gebiet, die das Anwachsen und die Vitalität des Transplantates ermöglicht.

Behandlung bei Venenerkrankungen und Krampfadern
Bei der Behandlung von Venenerkrankungen und Krampfadern stehen uns verschiedene Methoden zur Verfügung.

Die Kompressionstherapie durch Kompressionsverbände mit Kurzzugbinden oder mit medizinischen Kompressionsstrümpfen stellt die Basis der Therapie der Venenerkrankung dar. Ziel ist die Verbesserung der gestörten venösen Strömung des Blutes und Entlastung des gestauten Gewebes. So können subjektive Beschwerden gelindert und eine Abheilung von chronischen Wunden unterstützt werden. Zudem soll ein Fortschreiten der venösen Erkrankung verhindert oder zumindest verlangsamt werden.

 

Auch beim Lymphödem ist eine gute Kompressionstherapie unabdingbar. Ein Lymphödem ist eine sicht- und tastbare Flüssigkeitsansammlung (Wasser und Proteine) im Interstitium (Zwischenzellraum). Diese wird durch eine Schwäche des Lymphgefäßsystems hervorgerufen, wodurch die Flüssigkeit nicht mehr ausreichend über die Lymphgefäße abtransportiert wird. Dies führt zu einem Rückstau und schließlich zur Ansammlung von Flüssigkeit in den Zellzwischenräumen (Ödem).

 

Es werden zwei Phasen der Entstauungstherapie unterschieden:
1. Phase: Volumenreduktion durch Kurzzugbinden (Kompressionsverbände nach Pütter)
2. Phase: Stabilisierung des Behandlungserfolgs durch angepasste Kompressionsstrümpfe (Klasse 1-4 je nach Indikation)

 

Die Kompressionsstrümpfe sollten (in Abhängigkeit vom Krankheitsbild) tagsüber getragen werden. Nachts werden die Strümpfe in der Regel nicht getragen, so dass dann eine regelmäßige rückfettende Hautpflege bzw. eine Lokaltherapie erfolgen kann. Das An- und Ausziehen von Kompressionsstrümpfen kann durch unterschiedliche Hilfsmittel erleichtert werden. Zudem besteht die Möglichkeit, über einen betreuenden Pflegedienst Hilfestellung zu bekommen.

Ziele der Verödungsbehandlung sind die Therapie der Varikose (Krampfadern) und die Vorbeugung möglicher Komplikationen. Bestehende Symptome sollen gemindert bzw. beseitigt werden - mit einem ästhetischen und funktionell guten Ergebnis. Grundsätzlich können alle Formen der Varikose sklerosiert werden. Dies sind insbesondere:

  • Stammvarizen (Vena saphena magna und parva)
  • Seitenastvarizen
  • insuffiziente Perforansvenen (Verbindung zwischen tiefem und oberflächlichem Venensystem)
  • retikuläre Varizen (2-4 mm durchmessende netzartige Venengeflechte)
  • Besenreiser (Teleangiektasien)
  • Rest- und Rezidiv-Varizen nach bereits erfolgten therapeutischen Maßnahmen
  • genitale und perigenitale Varizen
  • periulzeröse Varizen
  • venöse Malformationen

Die Verödungsbehandlung eignet sich vor allem für die Behandlung tief liegender Krampfadern, aber auch für Besenreiser und retikuläre Varizen. Bei der Schaumsklerosierung wird zunächst das alkoholische Verödungsmittel (Wirkstoff Polidocanol) mit Luft zu einem Schaum vermischt, der dann über eine Kanüle in die Krampfader gespritzt wird. Der Verödungsschaum verdrängt das Blut und wirkt direkt „verklebend“ auf die Venenwand. Längerfristig erfolgt die Umwandlung der Vene in einen bindegewebigen Strang, der nicht mehr durchblutet (rekanalisiert) werden kann. Nach der Behandlung wird ein Kompressionsverband angelegt und der Patient zu 30-minütigem Laufen angehalten. Zudem muss für einige Tage ein medizinischer Kompressionsstrumpf getragen werden.

Die Miniphlebektomie ist ein minimal-invasives operatives Verfahren, bei dem mit Hilfe von kleinen Häkchen vor allem oberflächliche und sichtbar vorstehende Krampfadern gut entfernt werden können. Da lediglich kleine Hauteinstiche gemacht werden, kann fast immer ein sehr gutes ästhetisches Ergebnis ohne größere Narbenbildung erzielt werden. Der Eingriff erfolgt in örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie oder Tumeszenzanästhesie). Die Tumeszenzanästhesie ist eine besondere Form der Lokalanästhesie, bei der in das Unterhautfettgewebe eine Tumeszenzlösung injiziert wird, die ein Betäubungsmittel enthält. Die Tumeszenzlösung wird mit Druck zwischen die Gewebeschichten der Unterhaut gespritzt, so dass ein Reservoir unter der Haut deponiert wird.


Nach dem Eingriff werden die Einstiche/Schnitte mit Tupfern überklebt und anschließend ein medizinischer Kompressionsstrumpf angelegt, welcher für einige Tage getragen werden muss. Zudem sollte für 3-5 Tage eine Thromboseprophylaxe verabreicht werden. Der Patient kann direkt nach dem Eingriff wieder stehen und laufen. Postoperative Schmerzen sind selten. Nach größeren Eingriffen gibt man in der Regel für einige Tage ein leichtes Schmerzmittel.

Behandlung des "offenen Beins"
Beim Unterschenkelgeschwür (Ulcus Cruris) kommen verschiedene Wundauflagen zum Einsatz. Es gibt Schaumverbände, Hydrokolloidverbände und verschieden beschichtete Wundverbände, die zum Teil antibakteriell wirken. Eine konsequente Wunddesinfektion und ein Wundrandschutz sind bei jedem Verbandswechsel wichtig.
Verbesserte Lebensqualität
Da viele Wundauflagen als Schutz der Wunde bis zu 3 Tage belassen werden können, kann die Lebensqualität der Patient:innen enorm gebessert werden. Meist erfolgt die regelmäßige Wundversorgung durch einen ambulanten Pflegedienst. Unser Sozialdienst hilft Ihnen bei der Organisation. In der Wundsprechstunde wird in regelmäßigen Abständen der Therapieerfolg kontrolliert und bei Bedarf die Lokaltherapie (Wundauflagen) angepasst. Der Therapieerfolg wird anhand einer konsequenten Fotodokumentation erfasst.

So erreichen Sie uns

 

Zur Terminvereinbarung nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf. Wenn Sie zu uns kommen, bringen Sie bitte sämtliche verfügbaren Behandlungsunterlagen wie Arztbriefe, Untersuchungsergebnisse und eine Übersicht der aktuellen Medikation mit. 

Telefon

Sekretariat,  stationäre Aufnahmen und ambulante Termine für Privatpatienten:
Telefon: 0203 546 2010

 

Ambulante Termine /  Kassenambulanz
Telefon: 0203 546 2005

 

E-Mail


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