In unserem Klinikum behandeln wir Patient:innen in fachübergreifender Zusammenarbeit. Das große Spektrum an modernen Therapiemöglichkeiten können wir so individuell auf die Erkrankung abstimmen und bei Bedarf kombinieren.
Diese Krebserkrankungen behandeln wir
Prinzipiell behandeln wir alle Arten von Krebserkrankungen. Bei seltenen Entitäten können wir Sie beraten, würden aber die Behandlung in einem entsprechend spezialisierten Zentrum empfehlen. Sollte Ihre Erkrankung in der folgenden Aufzählung nicht enthalten sein, sprechen Sie uns bitte an.
Tumore der Brustdrüse (Mamma-Karzinom)
- Mammakarzinom der Frau und des Mannes
Tumore des Magen-, Darmtraktes
- Bauchspeicheldrüsenkarzinom (Pankreas-Karzinom)
- Dickdarm- und Enddarmkarzinom (Colon- und Rektum-Karzinom)
- Magenkarzinom
- Speiseröhrenkarzinom (Ösophagus-Karzinom)
- bösartigen Tumoren der Leber (Hepatozelluläres Carcinom)
- Gallenblasen- und Gallengangskarzinom
- Dünndarmkarzinom
- Stromatumoren (GIST)
Tumore der Lunge
- Lungenkarzinom (Kleinzeller- und Nicht-Kleinzeller)
- Metastasenchirugie in der Lunge
- Metastasen bei unbekanntem Primärtumor (CUP, Abkrz. für cancer of unknown primary origin)
- Neuroendokrine Tumore in der Lunge
Erkrankungen des Blutes und der Lympknoten
- siehe Hämatologie
Weitere
- bösartigen Tumoren der Haut einschließlich malignem Melanom
- Tumore des Urogenitaltraktes (Harnblase, Niere, Prostata)
- Tumore des zentralen Nervensystems (u. a. Gehirntumore)
Die 3 Säulen der Therapie gegen Krebs
Unverändert stehen uns 3 wichtige Methoden gegen Krebs zur Verfügung: die Operation, die Strahlentherapie und die medikamentöse Therapie. Letztere hat sich in den letzten Jahren durch viele neue Methoden nochmals deutlich erweitert und bietet neben der klassischen Chemotherapie noch die Immun-, Antikörper- und die zielgerichtete Therapie.
Unsere Therapiekonzepte in fächerübergreifender Zusammenarbeit
Operative Therapie
Gute Heilungschancen durch Operation
Eine Operation bringt häufig bereits die Heilung der Erkrankung. Dies gilt vor allem für Krebserkrankungen der Organe, wie zum Beispiel den Dickdarm- oder Brustkrebs, sofern diese nicht bereits gestreut haben. Zu beachten ist, dass eine Operation nicht bei jeder Krebsart die gewünschte Heilung bringt. Bei den sogenannten hämatologischen Erkrankungen („Blutkrebs“) spielt die Operation nur eine untergeordnete Rolle.
Unsere Ausstattung
Das Onkologische Zentrum Pforzheim bietet fünf Abteilungen, die Krebspatienten operieren:
- Allgemein- und Viszeralchirurgie
- Gynäkologie/Frauenklinik
- Thoraxchirurgie
- Plastische Chirurgie
- Unfallchirurgie
Alle Abteilungen verfügen sowohl über die entsprechende Expertise als auch über die neuesten Methoden bei der Behandlung von Krebs. Ziel ist die komplette Entfernung des Tumors unter
Schonung des gesunden Gewebes. Sofern möglich, werden dabei minimalinvasive Methoden (z. B. Laparaskopie) angewendet.
Strahlentherapie
Mithilfe der Strahlentherapie können Tumore sehr präzise und unter Schonung des gesunden Gewebes bestrahlt werden. Dadurch kann ein Tumor verkleinert und häufig auch komplett zerstört werden. Damit dies funktionieren kann, führen wir vorab mithilfe von Computertomographie eine optimale Planung durch. Um zu verhindern, dass die gesunden Organe Schaden nehmen, wird die Bestrahlung in vielen kleinen Mengen verabreicht. Sie dauert nur wenige Minuten und kann daher in den allermeisten Fällen ambulant durchgeführt werden.
Die Strahlentherapie wird in Kooperation mit der Gemeinschaftspraxis für Strahlentherapie in Niefern-Öschelbronn (Dr. Thalacker/Thiessen) durchgeführt. Die Praxis verfügt über die modernsten Geräte und Behandlungsmethoden. Die Kolleg:innen der Gemeinschaftspraxis nehmen immer an den Tumorkonferenzen des Onkologischen Zentrums teil.
Medikamentöse Therapie
Die medikamentöse Therapie hat sich rasend schnell verändert. Stand noch vor wenigen Jahren lediglich die Chemotherapie zur Verfügung, die zum Teil aber auch zur Heilung führt, so stehen uns heute viele neue Konzepte zusätzlich zur Verfügung. Dazu gehört die Therapie mit Antikörpern, die zielgerichtete Therapie („targeted therapy“), wenn z. B. entsprechende genetische Veränderungen in den Tumorzellen nachgewiesen werden können und natürlich die Immuntherapie. Welche Therapie für Ihre Erkrankung in Frage kommt prüfen wir und beraten Sie entsprechend individuell.
In enger Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzt:innen, Schwerpunktpraxen und anderen Kliniken findet dann die Behandlung entweder stationär oder ambulant in unserem ans Klinikum angegliederten Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) statt.
Multimodale Therapien
Um Ihnen optimal zu helfen, kommen häufig mehrere der oben stehenden Behandlungsmethoden gleichzeitig oder hintereinander zum Einsatz. Diese Kombination von verschiedenen Vorgehen nennt man multimodale Therapie. Welches multimodale Therapiekonzept für Ihre Erkrankung am sinnvollsten ist, wird individuell für jeden Patienten und jede Patientin einzeln im Rahmen der interdisziplinären Tumorkonferenz (Tumorboard) festgelegt.
Teil der multimodalen Therapie sind natürlich auch die psychoonkologische Betreuung, Schmerztherapien und ergänzende Heilmethoden, die ebenfalls eine sehr wichtige Rolle spielen.
Krebserkrankungen und unsere Therapiekonzepte
Dickdarm- und Enddarmkarzinom
Diese Karzinome sind in Deutschland die zweithäufigste Krebserkrankung. Die Häufigkeit liegt bei 81 Fällen auf 100.000 Menschen pro Jahr, Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen. Die Erkrankungen liegen zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr. Dickdarm- und Enddarmkarzinome sollten früh erkannt werden, denn die therapeutischen Möglichkeiten bei diesen sogenannten kolorektalen Karzinomen hängen sehr vom Stadium der Erkrankung ab. Neben der Operation kommt sowohl die Chemotherapie sowie die Radiochemotherapie, eine Kombination von Strahlen- und Chemotherapie und Therapien mit Antikörpern zum Einsatz. Bei uns werden Dickdarm- und Enddarmkarzinome im zertifizierten Darmzentrum behandelt.
Dünndarmkarzinom
Dieses ist eine relativ seltene bösartige Erkrankung des Dünndarms mit einem Vorkommen von ein bis drei Fällen pro 100.000 Einwohner:innen pro Jahr. Die meisten Menschen erkranken zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr. Die Therapie erfolgt meist operativ. Chemotherapie kann sowohl adjuvant, also unterstützend-heilend, als auch palliativ, also lindernd, eingesetzt werden.
Gallenkrebs
Die Häufigkeit von Tumoren der Gallenblase und der Gallenwege liegt in den westlichen Industrieländern bei ein bis drei Fällen auf 100.000 Einwohner:innen im Jahr. Die Möglichkeiten zur Therapie des Gallenblasenkarzinoms sind vielfältig. Palliative, also lindernde, Therapieverfahren wie Chemotherapie oder Strahlentherapie können zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität der Patient:innen führen. Eine Chance auf Heilung bieten nur Operationen im Frühstadium.
Leberkrebs
Das Leberzellkarzinom gehört weltweit zu den häufigsten Krebserkrankungen und zeigt eine steigende Erkrankungsrate. In Deutschland erkranken etwa 7.500 Menschen jährlich an einem Leberzellkarzinom. Operative Verfahren stellen derzeit die Therapie der Wahl dar. Die so genannte „targeted therapy“ zielt darauf ab, den Tumor medikamentös, durch die Einnahme von Tabletten zu behandeln. In fortgeschrittenen Stadien kommen moderne Techniken wie die radiofrequenzinduzierte Thermotherapie (RFTA, RFA) oder die transarterielle (Chemo-) Embolisation (TAE, TACE) zum Einsatz.
Magenkarzinom
In den westlichen Industriestaaten kommt ein Magenkarzinom auf 100.000 Einwohner:innen gerechnet, etwa 35 bis 40 mal vor. Bei der Behandlung kommt neben der Operation vor allem eine Chemotherapie zum Einsatz. Ihr Ziel ist sowohl kurativ, also heilend, als auch palliativ, also lindernd. Neue zielgerichtete Therapien sogenannte „targeted therapies“ können unter bestimmten Voraussetzungen mit einer Chemotherapie kombiniert werden. Bei uns werden Magenkarzinome im zertifizierten Onkologischen Zentrum behandelt.
Neuroendokrine Tumoren im Bauchraum
Diese Tumore stellen eine sehr unterschiedliche Gruppe aus gutartigen und bösartigen Tumoren dar. Sie entwickeln sich aus endokrinen, also hormonproduzierenden Zellen, die für den Verdauungsprozess zuständig sind. Da diese Nervenzellen ähnlich sind, werden sie neuroendokrin genannt. Diese Tumore kommen besonders im Magen-Darm-Trakt sowie in der Bauchspeicheldrüse vor, da sich die meisten aus dem Drüsengewebe (Epithel) entwickeln. Es gibt ein bis zwei Erkrankungen pro 100.000 Einwohner:innen im Jahr. Frauen und Männer sind etwa gleich häufig betroffen. Die multimodale Therapie erfolgt entsprechend dem Ort der Krebsentstehung und dessen Stadium.
Bauchspeicheldrüsenkarzinom
Das bösartige Pankreaskarzinom macht insgesamt zwei bis drei Prozent aller bösartigen Tumoren aus. Die Erkrankungsrate liegt bei zehn Fällen je 100.000 Einwohner:innen pro Jahr. Bauchspeicheldrüsenkarzinome sind zum Zeitpunkt der Diagnose meist sehr fortgeschritten. Operationen allein haben nur in den seltenen frühen Stadien eine kurative, also heilende, Wirkung. Daher kommt der adjuvanten, also unterstützenden, Chemotherapie nach der Operation ein hoher Stellenwert zu. Bei sehr fortgeschrittenen Stadien helfen palliative, also lindernde, Chemotherapien. Bei uns werden Bauchspeicheldrüsenkarzinome im zertifizierten Onkologischen Zentrum behandelt.
Speiseröhrenkarzinom
Das Speiseröhrenkarzinom ist eine relative seltene Tumorerkrankung. Auf 100.000 Einwohner:innen kommen etwa acht bis zehn Fälle pro Jahr. Wir bieten in unserem Klinikum abhängig vom Stadium der Erkrankung multimodale Therapiekonzepte an. Zum Einsatz kommen Operation, Chemotherapie und Strahlentherapie. Die Entscheidung darüber wird für jede:n Patient:in im Einzelfall in einer fachübergreifenden Tumorkonferenz getroffen.
Wir möchten, dass Sie nach einer Operation möglichst schnell wieder fit werden. Darum setzen wir im Helios Klinikum das sogenannte Fast-Track-Verfahren ein.
Das Fast-Track-Verfahren ist ein wesentlicher Pfeiler des Behandlungskonzeptes im Helios Klinikum Pforzheim.
Was bedeutet "Fast-Track"?
Der Begriff "Fast Track" bedeutet frei übersetzt soviel wie "Chirurgie auf der Überholspur". Das moderne Behandlungskonzept wurde um 1990 von Prof. Kehlet am Universitätsklinikum in Kopenhagen entwickelt. Seitdem die Vorteile des Verfahrens für den Patienten in mehreren wissenschaftlichen Untersuchungen bestätigt wurden, setzt es sich auch in Deutschland durch.
Was ist das Fast-Track-Verfahren?
Das Fast Track Verfahren ist eine fortschrittliche Behandlungsmethode, welche die bisherigen Konzepte der Chirurgie grundlegend ändert. Ziel ist es, die Selbstregulation des Körpers mithilfe verschiedenster Maßnahmen zu aktivieren und den Patienten somit schnell wieder für den Alltag fit zu machen. Das führt dazu, dass Patienten wesentlich kürzer im Krankenhaus liegen müssen.
Im Gegensatz zu früher dürfen Patienten beispielsweise im Bereich Darmchirurgie noch bis zu zwei Stunden vor der Operation flüssige Nahrung zu sich nehmen. Auf die Darmspülung vor der OP und die Einlage eines Katheters bei der OP wird soweit wie möglich verzichtet. Am Folgetag der Operation dürfen die Patienten wieder normale Kost essen, um die Darmtätigkeit anzuregen.
Das Fast-Track-Verfahren geht auch mit einem modernen Narkosekonzept einher. Patienten werden so schonend wie möglich narkotisiert - statt einer Vollnarkose wird beispielsweise nur mit eine begleitenden Rückenmarksnarkose operiert. Die an die Operation anschließende Schmerztherapie ist individuell auf den Patienten abgestimmt. Ziel ist es, den Organismus so wenig wie möglich zu belasten.
Kombiniert wird das Fast-Track-Verfahren mit der Schlüssellochchirurgie, einem minimalinvasiven Verfahren, bei dem lediglich drei bis vier kleine Schnitte notwendig sind. Das verringert die Zahl von Komplikationen wie Wundinfektionen, Thrombosen, Lugenembolien und Lungenentzündungen und trägt somit ebenfalls zu einer schnelleren Genesung bei.
Die geriatrische Hämatologie und Onkologie ist eine relativ neue Fachrichtung, die speziell für Menschen ab dem 70. Lebensjahr entwickelt wurde. Denn erkranken ältere Menschen an bösartigen Tumoren und Bluterkrankungen wie z. B. Leukämie, haben Sie meist zusätzlich noch weitere Beschwerden.
Umfassende Bewertung des Gesundheitszustandes
Bei einer Krebserkrankung älterer Menschen ab dem 70. Lebensjahr spielen folgende Faktoren eine wichtige Rolle:
- Vor- und Begleiterkrankungen
- Ernährungszustand
- soziales Umfeld
- psychische Beeinträchtigungen
- Beeinträchtigung der Wahrnehmung und des Denkens
Nur unter Berücksichtigung dieser Faktoren kann ein Therapiekonzept zusammengestellt werden, dass ein Optimum an Wirkung bei guter Verträglichkeit verspricht.
Das Konzept der „Geriatrischen Hämatologie und Onkologie“ (GHO) hat inzwischen Eingang in viele Behandlungsleitlinien nationaler und internationaler Fachgesellschaften gefunden und wird von diesen ausdrücklich empfohlen.
Unser „Therapieassessment – Konzept“
- Im Rahmen eines vertraulichen Gespräches werden einige Tests und Befragungen durchgeführt.
- Die Auswertung der Daten ist die Grundlage der speziell auf den Patienten abgestimmten Therapieempfehlung
- Die Ergebnisse des Therapieassessments werden in unserer Tumorkonferenz mit den an der Behandlung beteiligten Spezialisten besprochen.
Inhalte des Tests
- Aktivitäten des täglichen Lebens
- bekannte Vorerkrankungen
- Mobilität und Bewegung
- Lebensqualität und Stimmungslage
- Ernährung und Gewicht
- Gedächtnis und Wahrnehmung
- häusliche und soziale Versorgung
Die Teilnahme am Therapieassessment ist freiwillig. Er dauert etwa 40 Minuten und ist mit keinen weiteren Kosten verbunden. Alle erhobenen Befunde und Daten werden von uns streng vertraulich behandelt. Gerne können Familienangehörige zum Test mitgebracht werden.
Ihre Lebensqualität im Mittelpunkt
Für Patient:innen und Ihre Angehörigen ist es eine erschütternde Nachricht, wenn man Ihnen mitteilt, dass die Erkrankung unheilbar ist. Unser einfühlsames und speziell geschultes Team der Palliativmedizin bietet verschiedene Möglichkeiten, trotz der erschütternden Diagnose, Lebensqualität zu geben.
Unsere Frauenärzt:innen und plastischen Chirurg:innen wollen Sie durch den körperlich wie seelisch schwierigen Prozess professionell begleiten – vom ersten Verdacht über die Diagnose bis hin zur umfassenden Therapie. Wir bieten Ihnen Sicherheit und Ästhetik.
Mehr Informationen finden Sie hier
In unserem zertifizierten Darmzentrum werden Sie bei einer Darmkrebserkrankung nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen optimal behandelt.
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In unserem zertifizierten Pankreaszentrum arbeiten alle Spezialist:innen der zuständigen Fachbereiche eng zusammen. Wir behandeln auf höchstem Niveau und nach neuesten nationalen und internationalen Standards und Erkenntnissen.
Weitere Informationen finden Sie hier
Das Team der Onkologie hilft Ihnen mit umfassender Erfahrung und medizinischer Expertise.
Nahezu jeden Morgen ist der 86-jährige Otto Eckert mit seinem Lauftreff eine Stunde im Wald spazieren gegangen. Bis er im Juli letzten Jahres plötzlich ungewollt sechs Kilogramm Gewicht verloren hat. Aufschluss brachte eine Magenspiegelung im Helios Klinikum Pforzheim.
Krankheitsbedingte Mangelernährung kann gerade bei chronisch kranken und älteren Patient:innen den Gesundheitszustand gravierend beeinflussen. Anlässlich der europaweiten „Malnutrition Awareness Week“ informiert die Ernährungsberaterin des Helios Klinikum Pforzheim, Sarah Stumpf, über eine adäquate Nährstoffversorgung sowie mögliche Therapien.