Die Diagnostik und Therapie dieser schwerwiegenden Erkrankung mit teilweise lebensbedrohlichen Zuständen stellt besondere Herausforderungen an die behandelnden Ärzte.
Es sind interdisziplinäre Konzepte erforderlich, um bakterielle Infektionen eines Gelenkersatzes erfolgreich behandeln zu können.
In unserer Abteilung für septische Gelenkchirurgie wird für jeden Patienten ein individuelles Behandlungskonzept entsprechend seiner Krankenvorgeschichte und seiner Begleiterkrankungen, seines mikrobiologischen Untersuchungsergebnisses sowie eventueller Allergien erstellt.
Um eine einzeitige Wechseloperation überhaupt durchführen zu können ist es unbedingt erforderlich den verursachenden Keim vor der Operation zu kennen.
Im Rahmen Ihrer ambulanten Vorstellung bei uns im Haus wird daher aus dem betroffenen Gelenk unter sterilen Bedingungen Gelenkflüssigkeit mit einer dünnen Nadel entnommen (Diagnostische Gelenkpunktion). Wir haben hierfür einen speziellen Eingriffsraum, in dem die Punktion durchgeführt wird. Eine örtliche Betäubung oder gar Narkose ist dafür nicht erforderlich.
Haben Sie mehrere Kunstgelenke? Dann werden in jedem Fall die anderen Kunstgelenke ebenfalls punktiert, um eine Begleitinfektion auszuschließen. Die Untersuchung der gewonnenen Gelenkflüssigkeit im Labor benötigt bis zu 14 Tage. In manchen Fällen gelingt ein Nachweis der Bakterien im Labor trotz eines dringenden Infektverdachtes nicht. In diesen Fällen ist ggf. eine zweite Punktion erforderlich, um das Ergebnis abzusichern. Diese kann kurzfristig über unser Sekretariat vereinbart und immer werktags zwischen 10:00 und 14:00 Uhr in unserer Klinik durchgeführt werden. Zu Ihrem Arzt in der ENDO-Klinik, der Sie beim ersten ambulanten Gespräch betreut hat, müssen Sie hierzu nicht noch einmal.
Die Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten kann das Risiko einer Blutung durch die Punktion deutlich erhöhen. Unter Einnahme von Marcumar oder vergleichbaren Präparaten führen wir sie daher nicht durch. In diesen Fällen ist vorher die Umstellung auf ein sogenanntes Niedermolekulares Heparin (Bauchspritze) erforderlich. Bitte sprechen Sie hierzu Ihren Hausarzt an.
Die alleinige Einnahme von Aspirin (ASS) ist allerdings in der Regel unbedenklich. Die Einnahme von Antibiotika in den letzten drei Wochen vor der Punktion macht den Nachweis von Bakterien oftmals unmöglich. Bitte achten Sie daher auf ein rechtzeitiges Beenden der Antibiotikaeinnahme. Bitte sprechen Sie hierzu unbedingt mit Ihrem verordnenden Arzt oder lassen Sie sich von uns beraten.
Das Ergebnis Ihrer Punktion erfragen Sie bitte nach etwa zweieinhalb Wochen telefonisch in unserem Sekretariat.
In der ENDO-Klinik Hamburg wurde in den 70er Jahren von Professor Hans-Wilhelm Buchholz und Professor Hans Lodenkämper das Diagnose- und Therapiekonzept der einzeitigen Wechseloperation mit sofortiger Endoprothesen-Reimplantation entwickelt und klinisch etabliert. Einen Platzhalter benötigen wir hierbei nicht, das Bein funktioniert von Anfang an wieder ganz normal.
Die Vorteile des einzeitigen Wechsels für den Patienten liegen in einer erheblich kürzeren Verweildauer im Krankenhaus, der nur einmaligen Notwendigkeit einer operativen Maßnahme mit entsprechender Verminderung der Komplikationsmöglichkeiten (Thrombose, Embolie, Wundheilungsstörungen, Bluttransfusionen, etc.) sowie besseren funktionellen Ergebnissen für das betroffene Gelenk durch den Wegfall des Zeitraumes mit einer Platzhalterprothese.
Wir sind überzeugt von den Vorteilen des einzeitigen Wechsels und streben ihn bei all unseren Patienten an. Obwohl nicht jeder Patient mit diesem Verfahren behandelt werden kann ist er dennoch mit mehr als 85 Prozent das am häufigsten in unserer Klinik angewandte Verfahren.
Wir sind sehr bemüht, Sie so schnell wie möglich zu behandeln.
Wartezeiten lassen sich bis zur stationären Aufnahme nicht immer vermeiden. Die Operationen sind in der Vorbereitung und in der Durchführung deutlich zeitintensiver als eine reguläre Gelenkoperationen. Die durchschnittliche Wartezeit zwischen ambulanter Vorstellung und stationärer Aufnahme zur Operation beträgt daher etwa sechs bis acht Wochen.
Die Notwendigkeit zu einer Kontrollpunktionen kann diese Frist unter Umständen zusätzlich verlängern. Um Verschiebungen eines vereinbarten OP-Termins soweit wie möglich auszuschließen ist die Vergabe des Operationstermins nicht weiter als zwei Wochen im Voraus möglich.
Das bedeutet, dass wir Sie erst 14 Tage vor Aufnahme über das genaue Datum informieren können. Die Benachrichtigung über Ihren Aufnahmetermin erfolgt schriftlich durch unsere OP-Disposition.
Nicole Gaubatz
(040) 3197-1120