Patientenwissen

Erfahren Sie mehr über das robotisch-assistierte Operationsverfahren, bei dem minimal-invasive Eingriffe auf noch schonendere Weise durchgeführt werden können.

Robotergestützte Chirurgie in der Urologie

Für die tief im Becken (Blase, Prostata) oder hin­ter der Bauchhöhle (Niere, Harnleiter) gelegenen urologischen Organe ist dieses moderne Opera­tionssystem wie geschaffen. Dabei handelt es sich nicht um einen Roboter im eigentlichen Sinn, da es nicht autonom arbeitet, sondern die Befeh­le des Chirurgen ausführt. Die vier Arme des Sys­tems werden über kleinste Schnitte in die durch leichten Gasdruck aufgespannte Bauchhöhle eingeführt und vom Operateur über eine Konso­le gesteuert. Optimale Ausleuchtung und eine hochmoderne Optik verleihen dem Operateur eine perfekte dreidimensionale und vergrößerte Sicht, die miniaturisierten Instrumente erlauben maximale Bewegungsfreiheit auch in schwer zu­gänglichen Körperregionen. Eine bequeme Sitz­position ermöglicht konzentriertes Arbeiten auch über viele Stunden.

Anders als in der herkömmlichen Laparosko­pie sind die robotischen Instrumente dreh­und winkelbar, so dass sich die filigranen Bewegungen der menschlichen Hand hoch prä­zise darauf übertragen lassen. Damit ist das Hauptproblem der konventionellen Laparosko­pie - vor allem bei rekonstruktiven Eingriffen mit längeren Nahtstrecken - gelöst.

-    radikale Prostatektomie (nervschonende Entfernung der Prostata bei Prostatakrebs)
-    Nierentumorentfernung unter Erhalt der Niere
-    Nephrektomie (vollständige Nierentfernung), Nephroureterektomie (Entfernung von Niere und Harnleiter)
-    (partielle) Adrenalektomie (Entfernung der Nebenniere oder von Teilen der Nebenniere)
-    Harnleiter- und Nierenbeckenchirurgie (Korrektur von Engstellen des Harnleiters und Nierenbeckenabgangs, Entfernung von Harnleitertumoren, Harnleiterersatz durch Darmsegmente)
-    Radikale Zystektomie (Entfernung der Harn­blase) mit Anlage einer Neoblase (neue Harn­blase) oder eines lleumconduits aus Darm­anteilen ohne Eröffnung der Bauchdecke (intra korpora 1)
-    Retroperitoneale Lymphadenektomie (syste­matische Entfernung von Lymphknoten aus dem rückwärtigen Bauchraum)
-    Entfernung von Blasendivertikeln

-    geringer Blutverlust
-    weniger Schmerzen
-    schnellere Erholung und frühere Entlassung
-    günstigeres kosmetisches Ergebnis und weni- ger Wundheilungsstörungen
-    größere Sicherheit bei der Tumorkontrolle durch bessere Sicht
-    exaktere Nähte
-    bessere Schonung von funktionell wichtigen Strukturen wie Schließmuskel und Nerven­gewebe

Nachdem Sie von Ihrem Arzt für die Operation in die Klinik eingewiesen worden sind, erhalten Sie von uns umgehend einen ambulanten Termin zur Vorbereitung der Operation.

An diesem Tag werden Sie von einem Arzt der Urologie über die Operation aufgeklärt und vorbereitet. Dazu gehört auch ein Narkose­gespräch mit dem Anästhesisten. Am OP-Tag kommen Sie in die Klinik und werden in unserem Aufnahmezentrum ohne Wartezeiten für die Operation vorbereitet. Im Anschluss werden Sie in unserem Aufwachraum durch die Ärzte der Narkoseabteilung überwacht und dann weiter auf unserer urologischen Station betreut. Sollte eine Anschlussheilbehandlung für Sie in Frage kommen, klärt unser Reha-Team Sie gerne über alle Möglichkeiten auf.

Unsere Patienten am Klinikum Niederberg müs­sen für die DaVinci®-Operation nichts zuzahlen. Gerne informieren wir Sie über die Möglichkei­ten des Da Vinci-X®-Operationssystems. Fragen Sie uns, wir freuen uns auf Sie!