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Der Bikini-Schnitt: Weniger Schmerzen, weniger Blutverlust und schnellere Erholung bei Hüft-OPs

Assoz. Prof. Dr. Martin Thaler, Chefarzt der Endoprothetik am Helios Klinikum München West, ist Pionier einer besonders schonenden Operationstechnik bei Hüft-OPs. Mithilfe des sogenannten Bikini-Schnitts operiert er seit über 20 Jahren Patientinnen und Patienten.
15. März 2023

In Deutschland werden pro Jahr etwa. 200.000 künstliche Hüftgelenke eingesetzt. Obwohl die OP an den meisten Kliniken mittlerweile ein Standardeingriff ist, gibt es nach wie vor deutliche Unterschiede bei der Zugangstechnik. Während Hüft-OPs vielerorts noch mit großen Schnitten in Hüfte und Oberschenkel verbunden sind, arbeitet Assoz. Prof. Dr. Martin Thaler, Chefarzt des Endoprothetikzentrums am Helios Klinikum München West, beim Einsetzen des neuen Gelenks mit einem gewebeschonenden, minimalinvasiven Zugangsweg. Mithilfe des sogenannten Bikini-Schnitts gelangt Thaler durch eine natürliche Muskelspalte zum Hüftgelenk, ohne Nervenbahnen zu durchtrennen. „Der Schnitt ist nur wenige Zentimeter breit und liegt so, dass die Narbe selbst beim Tragen eines Bikinis nicht sichtbar ist“, erklärt der Chefarzt, der zu den Pionieren dieser Operationstechnik gehört. Seit über 20 Jahren setzt er künstliche Hüftgelenke mithilfe dieser Technik ein, die auch „direkter vorderer Zugang“ genannt wird.

Die Vorteile des Bikini-Schnitts sind für Thaler offensichtlich. „Weniger Schmerzen, weniger Blutverlust, schnellere Erholung und Mobilisierung, kürzere Operationszeiten und ein geringeres Risiko, dass sich das künstliche Gelenk ausrenkt“, zählt der Chefarzt auf. Für Patientinnen und Patienten mache sich das bereits unmittelbar nach der Operation bemerkbar: „Viele berichten, dass es sich schon nach dem Aufwachen nicht anfühlt wie ein großer Eingriff. Die ersten Schritte können noch am Tag der OP gemacht werden. Wann sie die Gehhilfen weglassen, entscheiden die Patientinnen und Patienten selbst“, so Thaler. Auch ein langwieriger Reha-Aufenthalt sei nach der Operation nicht mehr unbedingt notwendig, sämtliche Sportarten dafür aber ausdrücklich erlaubt. Der gewebeschonende Zugang ermögliche einen ganz individuellen Genesungsfahrplan. „Erst kürzlich berichtete mir eine Patientin, ihr Physiotherapeut hätte sie aufgrund der kleinen Narbe gefragt, ob sie sich auch sicher sei, dass sie eine Hüfte eingesetzt bekommen hätte“, berichtet der Chefarzt schmunzelnd. „Die Patientin hat sich jetzt auch die zweite Hüfte bei uns machen lassen.“

Der Bikini-Schnitt: Weniger Schmerzen, weniger Blutverlust und schnellere Erholung bei Hüft-OPs