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Neuer Chefarzt in der Thoraxchirurgie

Rollentausch in der Klinik für Thoraxchirurgie des Helios Klinikum Hildesheim: Der bisherige Chefarzt Dr. Andreas Pfeiffer und der Leitende Oberarzt Armen Aleksanyan wechseln die Positionen.
20. Januar 2022

Hildesheim, 20. Januar 2022 – Seit 1. Januar hat das Helios Klinikum Hildesheim einen neuen Chefarzt in der Thoraxchirurgie (Brustkorbchirurgie). Mit Armen Aleksanyan (36) übernimmt der bisherige Leitende Oberarzt die Aufgaben von Chefarzt Dr. Andreas Pfeiffer. Dieser bleibt der Abteilung aber erhalten und wird seinem Nachfolger als nunmehr Leitender Oberarzt aktiv bei der Weiterentwicklung der Abteilung zur Seite stehen. Der gebürtiger Armenier Aleksanyan kam im September 2019 an das Hildesheimer Klinikum und etablierte dort die minimal-invasive, uniportale Thoraxchirurgie. Ein Verfahren, speziell für schonende Lungen- und Brustkorboperationen, das aufgrund der notwendigen besonderen Expertise bisher nur an wenigen deutschen Kliniken zum Einsatz kommt.

Armen Aleksanyan absolvierte sein Studium der Humanmedizin an der Staatlichen Medizinischen Universität M. Heratzi in der armenischen Hauptstadt Yerevan. Während des Studiums durchlief er mehrere Fachpraktika sowie einen Teil seines Praktischen Jahres (PJ) an der Charité in Berlin und am Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam. In dieser Zeit wurde seine Begeisterung für die Arbeit in deutschen Kliniken geweckt. Nach der klinischen Ausbildung als Allgemeinchirurg in Armenien im Jahr 2011, hat er seine erste Anstellung in Deutschland als Assistenzarzt für Viszeralchirurgie an der damaligen Rhön und heutigen Helios Klinik in Nienburg/Weser angetreten. Anschließend wechselte er an das Klinikum Bremen Ost, wo er 2014 erfolgreich seine Prüfung zum Facharzt für Viszeralchirurgie ablegte. Es folgte die Ausbildung zum Facharzt für Thoraxchirurgie an der Lungenklinik Köln-Merheim, einer der drei größten thoraxchirurgischen Kliniken in Deutschland.  2019 folgte er dem Ruf aus dem Hildesheimer Klinikum und wurde dort Leitender Oberarzt: „Das Helios Klinikum Hildesheim ist eine sehr moderne Klinik mit einer hervorragend ausgestatteten thoraxchirurgischen Abteilung. Ich freue mich, diese nun als Chefarzt führen und weiterentwickeln zu dürfen. Mein großer Dank gilt dabei Herrn Dr. Pfeiffer. In den vergangenen zwei Jahren der Zusammenarbeit ist ein über das berufliche Maß hinaus außergewöhnlich vertrauensvolles Verhältnis entstanden. Er hat die Abteilung aufgebaut und kann sie mir in einem hervorragenden Zustand übergeben“, berichtet der neue Chefarzt.

Experte für minimal-invasive uniportale Eingriffe

Armen Aleksanyan ist Experte für minimal-invasive Thoraxchirurgie über einen einzigen Schnitt (uniportal). Bisher wurde in der klassischen Thoraxchirurgie ein bis zu 20 Zentimeter langer Schnitt gemacht, die Rippen mit einem Spreizer beiseite gedrückt und teilweise Muskeln durchtrennt, um eine Operation im Brustkorb durchführen zu können. Bei der minimal-invasiven Methode hingegen wird lediglich ein höchstens vier Zentimeter großer Schnitt gemacht, durch welchen dann der Eingriff erfolgt. Dies hat zum einen kosmetische Vorteile, zum anderen führt es zu deutlich weniger postoperativen Schmerzen und einer schnelleren Entlassung aus dem Krankenhaus. Werden Lungentumore im Anfangsstadium erkannt, können mit dieser Methode nur einzelne Lungensegmente anstatt gleich des ganzen Lappens entnommen werden. „Wir operieren mittlerweile alle Patient:innen, bei denen die Methode möglich ist, auf diese Art. Das sind rund zwei Drittel aller Operationen. Letztes Jahr haben wir knapp 200 Eingriffe dieser Art durchgeführt. Die Zahl konnten wir seit 2019 jährlich um etwa 20 Prozent steigern“, erklärt Aleksanyan. Für diese Methode wird eine sehr hohe Expertise und Erfahrung benötigt, weshalb sie überhaupt nur an wenigen Kliniken bundesweit eingesetzt wird. Innerhalb der 89 Helios Kliniken bundesweit, liegt nur das Klinikum Emil von Behring in Berlin zahlenmäßig in der Thoraxchirurgie vor Hildesheim. „Wir gehören damit sicherlich zu den qualifiziertesten Kliniken in Deutschland“, betont der Chirurg. Dieses Jahr möchte sich die Klinik deshalb als Kompetenzzentrum für Thoraxchirurgie zertifizieren lassen. Zudem lässt sich Aleksanyan am DaVinci OP-Roboter im Helios Klinikum Salzgitter ausbilden, um dort in Kooperation zukünftig auch robotergestützte Operationen durchführen zu können.

Armen Aleksanyan ist verheiratet und Vater von drei Kindern. In seiner Freizeit treibt er gern Sport und verbringt viel Zeit in der Natur.  

Neuer Chefarzt in der Thoraxchirurgie

Die Thoraxchirurgie (Brustkorbchirurgie) umfasst alle Operationen im Bereich des Brustkorbs und seiner Organe mit Ausnahme des Herzens. Das größte Einsatzgebiet sind Lungenkrebsoperationen. Darüber hinaus werden Eingriffe an den Organen des Mittelfellraums, am Zwerchfell, der Luftröhre bis zum Kehlkopf sowie an Brustkorb und Brustwand mit Resektionen und Rekonstruktionen durchgeführt. Lungenverletzungen, eitrige Entzündungen an Lunge und Rippenfell sowie die seltenere Hyperhidrosis (krankhaftes Schwitzen) vervollständigen das Spektrum. Aktuell gewinnt die operative Verkleinerung der stark überblähten Lunge (Lungenemphysem) zur Lungenvolumenreduktion an Bedeutung. 

Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 120.000 Mitarbeitenden. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika und die Eugin-Gruppe mit einem globalen Netzwerk von Reproduktionskliniken. Rund 20 Millionen Patient:innen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2020 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 9,8 Milliarden Euro.

In Deutschland verfügt Helios über 89 Kliniken, rund 130 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und sechs Präventionszentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,2 Millionen Patient:innen behandelt, davon 4,1 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland 73.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2020 einen Umsatz von 6,3 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt 53 Kliniken, davon sechs in Lateinamerika, 70 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 15 Millionen Patient:innen behandelt, davon 14,1 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt rund 40.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2020 einen Umsatz von 3,5 Milliarden Euro.

Das Netzwerk der Eugin-Gruppe umfasst 33 Kliniken und 38 weitere Standorte in zehn Ländern auf drei Kontinenten. Mit rund 1.500 Beschäftigten bietet das Unternehmen ein breites Spektrum modernster Dienstleistungen auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin an.

Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.