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Telefonhotline Gynäkologie: Erkrankungen des Beckenbodens

Die Helios Klinik Herzberg/Osterode bietet am Dienstag, 6. Juli 2021, Interessierten wieder die Möglichkeit, Fragen zu einem bestimmten medizinischen Themenbereich zu stellen. Im Fokus bei diesem Termin steht die Gynäkologie mit Erkrankungen des Beckenbodens.
29. Juni 2021

So wichtig ein kräftiger Beckenboden für den weiblichen Körper ist, so wenig wird er in der Regel wahrgenommen. Der Beckenboden schließt den Bauchraum nach unten ab und stützt zum Beispiel Organe wie Gebärmutter, Blase und Darm sowie das Becken und die Wirbelsäule. Erst wenn Probleme wie Inkontinenz auftreten, wird der Beckenboden für viele zum Thema. Über die Jahre kann die Elastizität des Beckenbodens nachlassen. „Zudem beanspruchen besonders Entbindungen, aber auch Übergewicht, chronische körperliche Überlastung oder schlechte Haltung den Beckenboden“, erklärt Artur Smorodin, Chefarzt für Gynäkologie und Geburtshilfe der Helios Klinik Herzberg/Osterode.

Harninkontinenz

Eine Folge eines schwachen Beckenbodens kann Harninkontinenz sein. Dies bezeichnet den unfreiwilligen Verlust von Urin. Betroffene können Ort und Zeit des Wasserlassens nicht kontrollieren. Die austretende Menge kann sehr gering, aber auch sehr erheblich sein. „Bei einer Harninkontinenz unterscheiden wir zwischen Drang-, Belastungs-, Überlauf- und Mischinkontinenz. Je nach Ursache und Ausprägungsform gibt es unterschiedliche Behandlungsmethoden, die von Beckenbodengymnastik über Medikamente bis hin zur operativen Behandlung reichen. Unser Ziel ist es, den Patientinnen wieder mehr Sicherheit im Alltag zu geben“, erläutert der erfahrene Arzt.

In der Öffentlichkeit ist Harninkontinenz trotz großer Verbreitung ein Tabuthema. „Mehr als 60 Prozent der Betroffenen gehen nicht zum Arzt. Dabei ist Inkontinenz kein Grund sich zu schämen und kann behandelt werden“, erläutert Artur Smorodin, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe. Er rät zum Arztbesuch: „Viele Formen der Inkontinenz sind heilbar, wenn dies nicht möglich ist, kann zumindest eine deutliche Besserung der Symptome erreicht werden.“

Deszensus

Eine Beckenbodensenkung (Deszensus) liegt vor, wenn Beckenboden, Gebärmutter, Harnblase, Enddarm oder der Scheidenstumpf (nach einer Gebärmutterentfernung) tiefer in Richtung Körperöffnung absinken. Je nachdem, wie ausgeprägt die Lageveränderungen sind, können solche Senkungen unterschiedlich starke Beschwerden mit sich bringen und einen operativen Eingriff nötig machen. In der Regel beschreiben Frauen ein typisches „Senkungsgefühl“. Wenn ein Deszensus schwerwiegender ist, wird auch eine Vorwölbung zwischen den Schamlippen wahrgenommen. Beschwerden treten häufig nicht ständig und mit dauerhaft gleicher Intensität auf, sondern typischerweise abends stärker als morgens.

„Um Senkungen zu beheben, können die Organe in einer Operation wieder an ihre entsprechende Stelle zurückverlagert werden. Schwachstellen im Beckenboden werden in der Regel mit körpereigenem Gewebe überbrückt“, erklärt Artur Somorodin. Wenn dieses jedoch sehr geschwächt ist, kann auch ein biologisches (Transplantat) oder ein synthetisches, netzartiges Gewebe (Implantat) eingelegt werden. Beide fördern die Bildung von körpereigenem Bindegewebe, das den Beckenboden wieder stabilisiert. Das Transplantat löst sich nach einiger Zeit auf, das Implantat verbleibt im Körper.

Telefonhotline Gynäkologie

Interessierte, die Fragen rund um das Thema Beckenbodenschwäche und Deszensus haben, erreichen Artur Smorodin am Dienstag, 6. Juli 2021 zwischen 15 und 17 Uhr unter der Telefonnummer (05521) 866-50800. Bitte beachten Sie: Die Telefonhotline bietet einen ersten Überblick und beantwortet grundlegende Fragen im Bereich der Gynäkologie. Das Gespräch ersetzt nicht den Arztbesuch inkl. Diagnose und Therapie. Es dient ausschließlich der Information.